TEN-Finanzierungsausschuss beschließt 106 Mio. Euro für BBT und Zulaufstrecke, 27 Mio. Euro für Güterzugumfahrung St. Pölten – Erstmals auch EU-Mittel für Koralmbahn.
[[image1]]Die EU beteiligt sich weiterhin stark am Bahnausbau in Österreich. Vor kurzem hat der Finanzierungsausschuss für die Transeuropäischen Netze zwei Ausschreibungen abgeschlossen und die Förderempfehlung abgegeben. Das für Österreich erfreuliche Ergebnis: 134 Mio. Euro fließen in heimische Bahnprojekte. Verkehrsministerin Doris Bures sieht das als eine nachdrückliche Bestätigung für Österreichs Infrastrukturpolitik. „Wir investieren in die Bahn, weil sie das Rückgrat für eine umweltfreundliche, leistungsfähige und leistbare Mobilität ist. Dass diese Investitionen einen sehr großen europäischen Mehrwert haben, wird durch die hohe Mitfinanzierung durch die EU eindrucksvoll belegt“, so Bures.
Die höchsten EU-Zuschüsse gibt es für den Ausbau der prioritären TEN-Achsen. Für Österreich ist das die Brenner Achse (Vorrangiges TEN-Vorhaben Nr. 1) und die Donauachse (Vorrangiges TEN-Vorhaben Nr. 17). Für die Brenner Achse gibt es im aktuellen Call Zuschüsse von 106 Mio. Euro (Pilotstollen, Hauptstollen und Planung nördlicher Zulauf). Auf der Donauachse beteiligt sich die EU mit 27 Mio. Euro beim Bau der Güterzugumfahrung St. Pölten. Und für ein Projekt der Neubaustrecke Koralmbahn (Drauquerung bei Stein in Kärnten) gibt es erstmals einen Zuschuss von 1,5 Mio. Euro – mit dem ausdrücklichen Hinweis der EU, dass es hier um einen Korridor geht, der bald zum EU-Kernnetz gehören wird.
Österreich bekommt hohen Anteil aus TEN-Förderung
Bei den beiden Ausschreibungen wurden in Summe 1,6 Mrd. Euro vergeben. Die Ausschreibungen waren vielfach überzeichnet. Aus den EU-Staaten wurden Projekte mit Förderansuchen von insgesamt 6,2 Mrd. Euro eingereicht. Allein von den knapp 1,1 Mrd. Euro für die prioritären TEN-Projekte gehen mehr als zehn Prozent an Österreich.
Das Bahnnetz in Österreich ist 5.918 Kilometer lang und umfasst 4.996 Kilometer Strecke der ÖBB Infrastruktur und 922 Kilometer Regional- bzw. Privatbahnen. Damit hat Österreich bezogen auf die Fläche und die Einwohnerzahl eines der europaweit besten und dichtesten Eisenbahnnetze. Durch die Bahnoffensive wächst das österreichische Eisenbahnnetz weiter.
Seit 2007 sind rund 150 Kilometer Neubaustrecke in Betrieb gegangen. Dabei handelt es sich um neue Hochleistungsstrecken wie 60 Kilometer Neubaustrecke Wien-St. Pölten inkl. Lainzer Tunnel, 40 Kilometer durch das Unterinntal, die Umfahrung Enns eine Teilstrecke der neuen Koralmbahn zwischen Graz und Deutschlandsberg. Bis 2026 werden 300 Kilometer zusätzliche Neubaustrecke in Betrieb gehen, darunter die gesamten 130 Kilometer der neuen Koralmbahn, der Brennerbasistunnel und die Güterzugumfahrung St. Pölten. Zugleich werden bis 2014 alle fahrplanrelevanten Langsamfahrstellen im Netz der ÖBB beseitigt. Zum Vergleich: Anfang 2010 waren das noch 209 Kilometer, heute nur noch 50 Kilometer.