Keine seiner düsteren Prophezeiungen ist eingetroffen, kein einziges Prinzip ist ökonomisch umsetzbar – und am Ende waren 100 Millionen Menschen tot und 3 Milliarden verarmt. Heute gilt Marxismus als Migrationsursache Nummer eins, und als verkannte Heilstheorie an westlichen Fakultäten.
Glaubt man der Soziologie als Hüterin der reinen Lehre, dann hätte Marx nicht nur das Grundböse des Kapitalismus erkannt, sondern damit auch Phänomene wie Finanzkrisen und Ungleichheit erklärt. Wer die Thesen aber kritisch prüft, erkennt recht schnell: Sein Hauptwerk, „Das Kapital“, ist ein ungehörter Schrei nach (Wirtschafts-)Bildung.
Finanzkrise? Sozialdemokratie.
Es waren US-Sozialpolitiker, die ab 1996 (wie jene in der staatlichen EZB heute) die Gesellschaft mit künstlich verbilligten Zinsen und Billigkrediten fluteten. Hätten Politiker wie Clinton und Bush die FED-Zinsen [1] bei 5% belassen – es hätte keine Finanzkrise gegeben. Denn es macht für Investoren keinen Sinn, 5%ige-Kredite aufzunehmen, um damit Immobilien oder Aktien mit 4% Renditechance zu kaufen (ähnliches geschah auch 1929).
Ungleichheit? Kommunismus.
Kapitalismus führe zu steigenden Ungleichheiten, bis es zu Rebellionen käme. Darum müssten die Arbeiter ihre Unternehmer mit Waffengewalt vertreiben.
In Wahrheit wurzelt die Ungleichheit in Westeuropa heute in der Massenflucht aus (ex-)kommunistischen Ländern. Wie jenen aus Osteuropa, Südeuropa (mit seinen starren, linken Arbeitsgesetzen), aus Arabien (Baath-Sozialismus), China oder Indien. Millionen wandern in Europas Unterschichten ein (und vergrößern so das Verhältnis zur Oberschicht).
Verschwörung der Konzerne
Immer größer wollten kapitalistische Konzerne werden, um die Menschen immer noch skrupelloser auszubeuten? Tatsächlich existiert von allen Aktiengesellschaften, die 1867, dem Erscheinungsjahr des „Kapitals“, auf dem Kurszettel der Londoner Börse standen, heute keine einzige mehr. Geschweige denn, dass sie die Weltherrschaft an sich gerissen hätte.
Von den 15 größten Konzernen im Jahre 1982 gibt es heute nur mehr 2 – dafür tummeln sich dort japanische oder chinesische Firmen. Konzerne wie Chrysler, LTV oder Kodak gingen Pleite, andere wie Ford wuchsen langsamer als das BIP der Welt.
Massenwohlstand dank „Kapitalismus“
Die Verschwörung „mächtiger Kapitalisten mit der Politik“ gibt es nur in Hollywood. Der Kapitalismus hat den Massenwohlstand explodieren lassen – und damit auch das Selbstvertrauen der Bürger gegenüber ihrem Souverän und ihren Arbeitgebern. Nie war die Macht des Bürgers (dank EU-Kartellstrafen) oder dank kapitalistischer Technik (wie iPhone und digitalen Marktplätzen) höher.
Verkorkster Philosoph
Für Marx ergibt sich der Profit des Unternehmers („Mehrwert“) aus der Ausbeutung seiner Arbeiter (Ausbeutungstheorie): 50% der Wertschöpfung würde sich der Kapitalist aneignen – so der Philosoph, der nie im Leben in einer Fabrik gestanden hatte. Grotesk, wenn man die „Profitspannen“ bei SPAR und Co betrachtet: 1,5% Gewinn am Umsatz. Vor Steuern.
Total vergaloppiert hatte sich Marx auch bei der Bewertung von Arbeitskraft („Reproduktionswert“). Für ihn lässt sich der Preis jeden Gutes aus jener Zahl an Arbeitsstunden ausdrücken, die man benötigt, um den „Arbeiter großzuziehen, zu ernähren, zu kleiden und unterzubringen“. Auf dieser Basis lässt sich keine moderne Kostenrechnung begründen. Denn der Ölpreis schwankt nicht, weil Ölarbeiter mehr für Kleidung und Essen bräuchten, sondern weil OPEC-Länder die Produktion künstlich verknappten und am Markt die Verkäufer nun im Vorteil sind.
Verelendungstheorie – schnell erklärt
Laut Marx würde der vermehrte Kapital-Einsatz immer mehr Arbeiter durch Maschinen ersetzen. Wo die Löhne oberhalb ihres Existenzminimums lägen, würde es zu Lohnsenkungen kommen; dort, wo kein Spielraum für Lohnsenkungen mehr besteht, zu Arbeitslosigkeit und Verelendung. Einziger Ausweg? Die Revolution.
Auch die Verelendungstheorie war ein Griff ins Nichts. Tatsächlich klagten Österreichs Pferdekutscher im 19. Jahrhundert die aufkommende Dampfeisenbahn als Arbeitsplatzkiller an. Und wirklich verloren Tausende Kutscher ihre Jobs. Doch gleichzeitig konnten Güter nun um 90 Prozent billiger befördert werden. Die Preise vieler Güter sanken dramatisch und Millionen Bürger konnten sich nun mehr und bessere Dinge leisten. Die Beschäftigung explodierte – und mit ihr der Lebensstandard. Auch die Kutscher waren irgendwann bei den neu entstandenen Fabriken untergekommen. Ähnlich wird es mit der Digitalisierung sein.
Kaufkraft-Explosion trotz Marx
Verelendung überall? Von wegen! Alleine seit dem Erscheinen von Karl Marx’ „Kapital“ 1867 verneunfachte sich die Kaufkraft englischer Bauarbeiter real. In 150 Jahren hatte sich in Österreich die Lebenserwartung von 34 Jahre auf 80 Jahre fast verdreifacht. Und sie steigt immer schneller: Alleine von 1972 bis 2012 um 10 Jahre! In der marxistischen DDR hingegen war die Lebenserwartung 6 Jahre jener der BRD hinterhergehinkt. Erst mit der Wende kamen Lebensjahre und Gesundheit.
Mit Marx zu Hitler
Die Verherrlichung des Gemeinwohls (bei pathologischer Vernichtungssucht allen „Materialistischen“) hatte ganze Erdteile in Armut und Diktatur gestürzt, hatte zu Vernichtungslagern, millionenfachen Massenmorden und Hungersnöten von epischem Ausmaß geführt.
Die Verteufelung von Unternehmern, Konzernen („Trusts“) und Banken hatte Hitler jene Türe aufgestoßen, mit der er die Deutschen hinter sich scharte: Mit dem Hass gegen „jüdische“ Unternehmer, „jüdische“ Trusts und das „Finanzjudentum“.
Zu den Helfershelfern des Marxismus zählen neben Sozialwissenschaftlern oft auch Historiker. Gezielt verheimlichen sie, dass es die marxistischen Ideale der 1920er-Jahre waren, die Deutschland auf die linken Floskeln Hitlers hereinfallen ließen (auf Reichsmark-Münzen prangte „Gemeinwohl statt Eigenwohl“ und ein Drittel des 25-Punkte-NSDAP-Parteiprogramms beinhaltete marxistische Forderungen).
Wenn Europa seinen Bürgern nicht endlich erklären kann, warum 100 Millionen Menschen ihr Leben und 3 Milliarden ihren Wohlstand für eine Ideologie lassen mussten, die auf Unwissenheit, Lüge, Pessimismus und Fanatismus basiert – dann brauchen wir uns über das nächste Gemeinwohl-Experiment nicht zu wundern.
[1] FED für Federal Reserve Bank, die staatliche US-Notenbank
Ungleichheit besteht trotz Zuwanderung. Einige Menschen sind ja geneigt viele oder alle Probleme der Zuwanderung zuzuschreiben aber die Ungleichheit ist da wirklich ganz weit weg.