Dienstag, 3. Dezember 2024
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Ibiza-Connection: Detektiv war 2014 / 2015 in große Industrie-Spionage Affäre verwickelt

Das Ibiza-Video / Bildmontage: EU-Infothek / Quelle: Spiegel, SZ / Süddeutsche Zeitung

Gestern enthüllte Chefredakteur Niki Fellner auf OE24.tv den Partner jenes Detektives, (Ibiza-Connection: Oe24.TV / Chefredakteur Wolfgang Fellner präsentiert ehemaligen Partner des „Detektives“, EU-Infothek.com) welcher gemeinsam mit dem Wiener Anwalt (Ibiza-Connection: Schaltzentrale in Wiener Innenstadt, EU-Infothek.com) das „Ibiza-Video“ produzieren ließ.

Dieser ehemalige Partner des Herrn Julian Hessenthaler, Sascha Wandl, hat bereits am 19.02.2016 eine sehr umfangreiche Selbstanzeige beim Bundesamt für Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung über eine groß angelegte Industrie-Spionage, in welcher auch der Detektiv Hessenthaler verwickelt war, eingereicht.

Auszug Textpassagen:

Die Aufträge wurden anfangs über mein Einzelunternehmen …. und zuletzt über die KONSIC GmbH (mit Sitz in München) abgewickelt.“

„Er arbeitet laut Herrn Hessenthaler, Geschäftsführer der KONSIC GmbH, für eine Firma namens xxx, und schulde Herrn Hessenthaler einen Gefallen. Das Vorstellungsgespräch wurde mit einer Knopfkamera gefilmt. Es existieren hierüber Filmaufzeichnungen.“

Diese umfangreiche Selbstanzeige über 15 Seiten stellt in diesem einem Fall minutiös dar, mit welchem Muster das große kriminelle Rad damals Wandl und sein Partner, Detektiv Julian Hessenthaler gedreht haben.  Die Frage, „wo noch“, wird von den Behörden zu klären sein – insbesondere in Zusammenhang mit der aktuellen Ibiza-Affäre, dem Wiener Anwalt Ramin Mirfakhrai und dem Detektiv Julian Hessenthaler.

2 Kommentare

  1. Laut Sascha Wandl wurde Hessenthaler vor allem bei Spionage-Operationen von Plasser & Theurer eingesetzt, deren Hauptkunde in Österreich die ÖBB ist. Sein „Freund“ (!) Dr. Mirkfakhrai gibt wiederum in seinem Lebenslauf an, dass er Vortragstätigkeiten in einem „ÖBB Management Seminar“ ausgeübt habe. – Wer war 2017 Spitzenkandidat fürs Kanzleramt, Amtsinhaber und zugleich früherer ÖBB-Chef? – ???

  2. @punctum:

    Ich komme zu einer ähnlichen Hypothese:

    Was ereignet sich zeitlich in diesen Tagen innenpolitisch in Österreich? Drei Parteien rittern vor den Herbstwahlen um die führende Gunst bei den Wählern: SPÖ, ÖVP und FPÖ. Ab 19. Juli 2017 beginnt die SPÖ über ihren später mehrfach verurteilten israelischen Wahlkampfmanager Tal Silberstein Dirty-Campaining-Seiten gegen Kurz (ÖVP) online zu stellen, eine Villa in Ibiza wird vom 22.-25. Juli angemietet, dabei kommt es am 24. Juli zum Treffen mit Strache und Gudenus (beide FPÖ), danach folgt der Rückflug. Am 27. Juli tritt Stengl aus privaten und/oder inhaltlichen Differenzen über die Wahlkampfstrategie aus dem SPÖ-Werbeteam um Silberstein und Niedermühlbichler aus. Den Kontakt zwischen Silberstein und der SPÖ stellte der ehemalige Kanzler Gusenbauer her.

    Verfolgt man diese zeitliche Hypothese weiter, dass nämlich das Video vom SPÖ-Wahlkampfteam in Auftrag gegeben und dieses am 25./26. Juli in Wien gemeinsam gesichtet wurde, um es in der „heißen Phase“ des Wahlkampfs im September 2017 einsetzen zu können (Wahltermin war der 15. Oktober), dann ergibt dies vielleicht eine gewisse Logik. Vielleicht hat Stengl an diesem Tag das Video gesehen und sich davon distanzieren wollen, auch aus ethischen Gründen?

    Warum wurde das Video nicht vor der Wahl Mitte Oktober eingesetzt? Ist dazwischen etwas anderes passiert als die Festnahme von Silberstein in Israel am 14. August 2017, und war dies der Grund weshalb das Video dann nicht mehr an die Öffentlichkeit gelangen konnte bzw. durfte, weil sich die SPÖ damit noch mehr geschadet hätte? Blieb es danach deshalb so lange unter Verschluss, bis es den Sozialdemokraten nicht nur in Österreich, sondern in der gesamten EU wieder nützlich sein konnte und hat man es in vorgeschlagener Strache-Manier dann vom Ausland hereingespielt? Die aktuelle Aussage von Ex-Kanzler Kern (SPÖ) vom 20. Mai 2019, wonach es keinen zeitlichen Zusammenhang und keine Logik dafür gegeben hat, ist jedenfalls unrichtig und eine Falschaussage…

    Am 23. Mai 2019 nennt profil den Hintermann des Videos, es handelt sich um Julian Hessenthaler. Dieser ist seit Jahren in der Sicherheitsbranche tätig und war zuletzt geschäftsführender Gesellschafter einer Detektei in München, wo er zumindest teilweise lebt. Er hat oder hatte darüber hinaus auch Wohnadressen in Wien und Luxemburg. Nach profil-Recherchen ist er IT-Fachmann und hat eine Spezialausbildung an einer israelischen Sicherheitsakademie durchlaufen. Hessenthaler selbst wiederum wurde davor von Sascha Wandl ausgebildet, dieser ist seit 2016 nicht mehr in diesem Berufsfeld tätig und vermutet einen finanziellen und politischen Hintergrund.

    Der von Strache im Video genannte Bauunternehmer Haselsteiner (Strabag-Konzern) beeinflusste 2016 die Bundespräsidentenwahl in Österreich entscheidend, nach der 1. Stichwahl lagen van der Bellen und Hofer nahezu gleichauf, wegen Verstößen gegen das Wahlgesetz erfolgte eine 2. Stichwahl, begleitet von einer massiven Negativkampagne gegen Hofer. Bezahlt wurde diese von Ederer (SPÖ), Konrad (ÖVP) und Haselsteiner selbst. Am 17. Mai 2019, als das Ibiza-Video an die Öffentlichkeit gelangte, beteiligt sich Haselsteiner mit 20 % an der Blue Minds Holding GmbH Unternehmensgruppe, welche Firmensitze in Tel Aviv und Wien hat, im Umfeld von Energietransformationen tätig ist und steuerschonde Start-ups entwickelt. Christian Kern, seine Ehefrau und Raberger sind die Besitzer, auch Silbersteins Freund Gusenbauer ist daran beteiligt, und zwar über die Peak Ride GmbH. Gusenbauer ist weiters auch Vorstand der Haselsteiner-Stiftung. Silberstein und Gusenbauer sind seit vielen Jahren befreundet, bereits seit 2001 hat er für die SPÖ und andere politische Gruppierungen gearbeitet.

    Persönlich gehe ich davon aus, dass der politische Hintergrund erst nach den EU-Wahlen ans Tageslicht kommt.

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