Donnerstag, 5. Dezember 2024
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Neelie Kroes: „Connected-TV ist die nächste große Entwicklung in der kreativen und digitalen Welt.“

Millionen Europäer sehen ihre Lieblingsserien, die sie im Fernsehen verpasst haben, auf dem Weg zur Arbeit mit ihrem Smartphone an, schauen sich Internetinhalte am Fernseher im Wohnzimmer an oder stellen ihre eigenen Inhalte ins Netz. Bereits heute gibt es in Europa mehr als 40,4 Millionen Fernsehgeräte mit Internetanschluss („Connected TVs“).

[[image1]]Bis 2016 könnte die Mehrzahl der EU-Haushalte mit solchen Geräten ausgestattet sein. Durch diese Veränderungen verwischen sich die herkömmlichen Grenzen zwischen Verbrauchern, Rundfunk und Internet immer mehr. Die Kommission möchte herausfinden, was diese Konvergenz der Technik und der Inhalte für das Wirtschaftswachstum und die Innovation, die kulturelle Vielfalt und die Verbraucher in Europa bedeuten könnte (insbesondere auch für schutzbedürftige Verbraucher, z. B. für Kinder).

Connected-TV

Die Vizepräsidentin der Europäischen Kommission Neelie Kroes erklärte hierzu: „Connected-TV ist die nächste große Entwicklung in der kreativen und digitalen Welt. Dank der Konvergenz dieser beiden Bereiche erhalten die Menschen eine größere Auswahl aus hochwertigen Inhalten, aber es wird auch Störungen und Probleme geben. Wir brauchen eine EU-weite Diskussion, die beide Bereiche einbezieht, um mit diesen Veränderungen richtig umzugehen. So helfen wir den Unternehmen, fördern die Kreativität und schützen unsere Werte.“

Mit einem Grünbuch lädt die Kommission ab sofort alle Interessenträger und die allgemeine Öffentlichkeit dazu ein, bis Ende August 2013 ihre Meinungen und Standpunkte u. a. zu folgenden Themen zu äußern:

    Die Spielregeln. Förderung günstiger Bedingungen für eine dynamische EU-Wirtschaft, die im internationalen Wettbewerb (vor allem mit den USA) bestehen kann; zu beachten ist dabei, dass für die Wettbewerber unterschiedliche Regeln gelten können;

    Schutz europäischer Werte (auch der Freiheit der Medien) und der Nutzerinteressen (z. B. Kinder- und Jugendschutz, barrierefreie Zugänglichkeit für behinderte Menschen). Erwarten die Menschen bei Fernsehprogrammen ein höheres Schutzniveau als bei Internetinhalten? Wo sollte hier die Trennlinie gezogen werden?

    Binnenmarkt und Normung. Offenbar funktionieren manche Geräte nicht in allen Mitgliedstaaten in gleicher Weise. Wie können wir das richtige technische Umfeld fördern?

    Finanzierung. Wie werden sich die Konvergenz und das veränderte Verhalten der Verbraucher auf die Art und Weise auswirken, wie Filme, TV-Shows oder andere Inhalte finanziert werden? Wie tragen die unterschiedlichen Beteiligten in der neuen Wertschöpfungskette dazu bei?

    Offenheit und Medienvielfalt. Sollten vorbestimmte Filtermechanismen, z. B. in Suchmaschinen, einer öffentlichen Einflussnahme unterliegen? Wirken sich die heutigen Geschäftspraktiken bei Premiuminhalten für Großkunden (z. B. Sportereignissen oder neuen Filmerfolgen) auf den Marktzugang und auf die wirtschaftliche Tragfähigkeit aus? Sind die Plattformen ausreichend offen?

Diese neue Realität wird in mehreren EU-Ländern und im Europäischen Parlament bereits öffentlich diskutiert. Es gibt durchaus unterschiedliche Meinungen über den Umgang mit diesen Entwicklungen. Einige fordern sofortige Änderungen der Regeln und Vorschriften, andere zeigen sich vorerst mit dem gegenwärtigen Zustand zufrieden, andere wiederum befürworten eine Selbst- oder Mitregulierung. Das Grünbuch nimmt keinerlei Maßnahmen vorweg, aber nach Auswertung der Antworten könnte die Kommission durchaus regulatorische oder politische Maßnahmen prüfen, darunter auch die Möglichkeit der Selbstregulierung.

Das Zusammenwachsen der Bereiche ist schon seit vielen Jahren im Gange und nimmt nun schnell Fahrt auf. Es eröffnet eine Reihe von Möglichkeiten:

– Hersteller und Entwickler können einen wachsenden Markt mit innovativen, benutzerfreundlichen und barrierefreien Geräten bedienen.

– Internet-Netzbetreiber verzeichnen eine wachsende Nachfrage nach Bandbreite und erhalten so Anreize für Investitionen in Hochgeschwindigkeitsnetze.

– Schöpfer von Inhalten können neue Wege für Herstellung und Angebot ihrer Inhalte ausprobieren.

– Rundfunkveranstalter und neue Marktteilnehmer können ihren Kunden inhaltsbezogene Dienste und Mehrwertdienste anbieten.

– Etablierten und neuen Rundfunkveranstaltern stehen mehr Plattformen zur Auswahl, um ihre Sendungen zu verbreiten und zu erweitern und um sie interaktiv zu machen.
 

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