Freitag, 27. Dezember 2024
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Ibiza-Gate: Julian H., das serbische Killer-Kommando und der Mord in der Wiener Innenstadt am 21.12.2018

Das Ibiza-Video; Quelle: Spiegel, SZ / Foto: „Detektiv“ Julian H. / Bildmontage: EU-Infothek

EU-Infothek berichtete bereits im Jänner 2020 über mögliche Zusammenhänge mit „Freunden und Helfern“ des Julian H.:

Die Redakteurin Michaela Reibenwein hat im KURIER vom 21.12.2019 in einem Rückblick den Mord eines Auftragskillers nahe dem Wiener Lugeck, auf offener Straße, zu mittags, präzise beschrieben.

Monatelange Recherchen von EU-Infothek.com und Telefonabhörprotokolle des Wiener BKA weisen auf die Zusammenhänge zwischen diesem Mord in den Kreisen der Balkan-Rauschgiftmafia und den wichtigsten Personen in der Ibiza-Affäre hin.

Im Interview mit „Fellner! Live“ auf Oe24 TV wurden die Zusammenhänge zwischen der serbischen Rauschgiftmafia und Ibiza-Gate ausführlich thematisiert. Auch im Bericht von EU-Infothek „Ibiza-Gate“ zum Jahreswechsel 2019/2020“  wurden bereits diese Zusammenhänge angedeutet.

Um die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und des BKA nicht zu gefährden, hat EU-Infothek bereits bekannte Details zu diesen gefährlichen Vorgängen mehrere Monate lang nicht veröffentlicht.

Die vorliegenden Rechercheergebnisse, insbesondere die Telefongespräche mit dem zentralen Thema über den sogenannten „Detektiv“ mit dem Alias-Namen „Julian Thaler“ (der richtige Name ist den Behörden und auch der Redaktion bekannt), welche dessen „rechte Hand“ aus der Zeit 2018 und 2019 mit einem verlässlichen, verdeckten Informanten von EU-Infothek führte, brachten wesentliche Erkenntnisse über die gefährlichen Aktivitäten des serbisch-stämmigen „Detektivs“.

Die geheimen Telefonprotokolle weisen darauf hin, dass er ein Mitglied der sogenannten Grobari / Partisani ist und er selbst und sein Helfer mit dem im Kurier genannten Opfer „Vlado“ sehr gut bekannt waren.

Es gilt für alle Beteiligten die Unschuldsvermutung.

Der „Helfer“ des Julian H. war auch Geldbote, sehr wahrscheinlich für Erlöse aus dem Rauschgifthandel des Julian H., folgt man den Ausführungen der abgehörten Telefonate.
Gemäß Telefonprotokoll musste der Helfer mehrere Male von Salzburg über die deutsche Grenze zu einer deutschen Bank fahren und dort Beträge in der jeweiligen Höhe von ca. zehntausend Euro einzahlen.

Als die Bank in Deutschland mangels Erfüllung der gesetzlichen Bestimmungen einen Betrag nicht zu Gunsten des Kontos des Julian H. nicht annehmen wollte, genügte ein Anruf des Julian H. bei einem Vorgesetzten in der Bank, die Einzahlung problemlos, ohne Erfüllung der gesetzlich notwendigen Bestimmungen, zu ermöglichen. Das wird vom Helfer des Julian H. behauptet.

Diese Form der sehr wahrscheinlichen Geldwäsche von Erlösen aus dem Rauschgifthandel erfolgte auch – zumindest einmal, laut Telefonprotokoll – in Begleitung des später, am 21.12.2018 in Wien erschossenen „Vlado“. Es ist nicht auszuschließen, dass Julian H. oder seine Mafia-Freunde diesen Begleiter als „Aufpasser“ für die Geldeinzahlungen beordert haben. Diese Information geht ebenfalls aus dem Telefonprotokoll hervor.

Es gab und gibt somit den dringenden Verdacht des nachhaltigen Kontaktes zwischen dem Ermordeten und dem durch die „Ibiza-Affäre“ zu trauriger Berühmtheit gekommenen „Detektives“.

Dieser Kontakt ist mit größter Wahrscheinlichkeit sehr intensiv gewesen – auch mit der „Freundesriege“ des Ermordeten. (Lt. Telefonprotokoll)

Kurz nach dem Mord übernachtete ein „Rache-Team“ aus Serbien in der feudalen Dachgeschoss-Wohnung in der Wiener Kratochwjlestraße, direkt neben dem UNO-Gebäude, welche die Firma Konsic Gmbh des Julian H., München, angemietet hatte und diesem als persönliches Wiener Quartier diente. (Inhaltliche Widergabe des Telefonprotokolls)

Diese illustre Männergruppe, bestehend aus serbischen Profis, Julian H., und seinem Helfer, vertrieben sich dann, als „Männerrunde“ die Zeit in einer Wiener Disco. Dabei wurde aus verständlichen Gründen akribisch darauf geachtet, nicht jene Disco zu besuchen, die von den montenegrinischen Mafia-Feinden „besetzt“ war.

Wie der KURIER ausführlich berichtete, wurde eine große Kokain-Lieferung verraten, dann von den Behörden beschlagnahmt und deshalb der vermeintliche Täter/Informant zu Mittag in der Wiener Innenstadt auf offener Straße erschossen.

Hier schließt sich der Bogen zu Julian H., welcher, wie bekannt, seit vielen Jahren auch als geheimer V-Mann für das BKA tätig ist – diese Schlussfolgerung ergibt sich aus den abgehörten Telefonaten.

Seine exakte Rolle in diesem Mafia-Krimi mit Rächer-Teams und rivalisierenden Rauschgift-Großhändlern wird von der Staatsanwaltschaft und dem BKA zu klären sein.

Die freundschaftliche Beherbergung des „Rache-Teams“ aus Serbien und seine direkte Bekanntschaft mit dem Ermordeten, in Zusammenhang mit Bargeld-Transfers von Österreich nach Deutschland, welches sehr wahrscheinlich aus dem Detailverkauf des Rauschgiftes stammte, ist durch die Telefonprotokolle und somit der Aussage des Helfers von Julian H. dargestellt.

Das Ibiza-Video war nur eines von mehreren Geschäftszweigen, welche Julian H. und sein Wiener Anwaltsfreund aus der Singerstraße gepflegt haben.

Die Telefonprotokolle beweisen auch die Aufträge an eine „Info-Dame“ in einem namhaften, bekannten Salzburger Inkassobüro, mit deren Hilfe zahlreiche Persönlichkeiten ausspioniert und dann von Julian H. und seinem Anwaltspartner „bearbeitet“ wurden.

Dazu passt auch die nachweisliche Information, dass das Video- und Abhörequipment für die Ibiza-„Villa“ ganz ordinär in einem Supermarkt billig erstanden wurde. EU-Infothek berichtete betreffend der schlechten Tonqualität des Videobandes.

Zum Jahreswechsel 2019/2020 sahen sich zwei große österreichischen Tageszeitungen bemüßigt, sich auch auf Ibiza-Gate und dessen Folgen zu besinnen.

Die beiden „Video-Verbreiter“ von der Süddeutschen Zeitung durften in einem Interview nochmals auf ihre gesellschaftspolitische Großtat hinweisen und ein Medium fragte allen Ernstes und mit gebührlichem Respekt, weshalb die „wahren Ibiza-Helden“, also Julian H. und der Wiener Rechtsanwalt, nicht schon längst einen österreichischen Orden verliehen bekommen haben. Vielleicht mit der Bezeichnung „Ibiza-Orden“.

Die österreichische Bevölkerung, unsere Demokratie, kann ob einer solchen veröffentlichten Meinung nur hoffen und beten, dass die Justiz sich von derartigen, vereinzelten Medienmeinungen nicht beeinflussen lässt.

EU-Infothek ist der festen Meinung, dass Staatsanwaltschaft und BKA ihre Aufgaben verlässlich und bestens erfüllen, obwohl sich der ehemalige Interims-Innenminister Wolfgang Peschorn in einem Abschieds-Interview sehr skeptisch über die bisherigen Ergebnisse der amtlichen Ibiza-Gate-Untersuchungen geäußert hat.

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