Samstag, 23. November 2024
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Pensionen: Gegen Altersarmut hilft nur Wohnungseigentum

Obwohl Europas Politiker die Sicherheit unserer Pensionssysteme beschwören, steigt die Skepsis der Bürger – und das begründet. Die Abkehr von Anspar-Produkten hin zur Förderung von Wohnungseigentum könnte die Wende bringen.

[[image1]]Anstatt Europas Rentensystem endlich zukunftsfit zu machen, gewinnen seine Politiker mit dessen Verschlechterung noch immer Wahlen. So hat sich in Deutschland 2014 die SPD bei der „abschlagsfreien Rente mit 63“ (ähnlich Österreichs „Hacklerpension“) durchgesetzt, die CDU bei der  Mütterrente (300 Euro zusätzliche Jahrespension pro Kind). Letztere bedeutet einen zusätzlichen Finanzierungsbedarf von 6,5 Milliarden Euro, erstere verwandelt Millionen Steuerzahler  in ebenso viele Transferempfänger.

Angst vor Zukunft

Zwar lieben Europas Bürger die Pensionswahl-Zuckerl ihrer Politikerkaste, fürchten aber gleichzeitig auch um deren Finanzierung. In einer großen Umfrage der „Apotheken Rundschau“ haben 93% der deutschen Bundesbürger „Angst, ihren Lebensstandard im Alter nicht mehr halten zu können“. 88% sind überzeugt, eine private Lebensversicherung abschließen zu müssen. 50% der Befragten bezweifeln, dass ihre Rücklagen angesichts wirtschaftlicher Krisen ausreichen werden.

Lebensversicherung ade

Lange Zeit schienen Lebensversicherungen und Pensionsvorsorgen die Antwort auf die Einkommenslücke im Alter zu sein. Doch die Politik hat die Welt in Fluten von Geld ertränkt –außer Kontrolle geratene Finanz- und Immobilienmärkte waren die Folge. Das Überangebot an Geld hat aber dessen Preis in den Keller sinken lassen. Auf gut  Deutsch: Spar- und Kreditzinsen haben Rekordtiefen erreicht, und von denen werden sie sich auch so schnell nicht mehr erholen.

Das Spüren die großen Lebensversicherer dieser Welt. 1994 konnten sie  für das eingezahlte Kapital noch eine 4%ige Mindestverzinsung garantieren, mit dem Andrehen der Notenpresse in den 1990ern begann der Sturzflug ab dem Jahr 2000. Aktuell hält man bei 1,75%, mit 1. Jänner 2015 sind es nur noch 1,25%. Bei 2% Inflation  – ein trauriger Nachkriegsrekord.

„Immobilien-Sparen“

Weil es volks- und betriebswirtschaftlich keinen Sinn macht, einer in Geld ertrinkenden Wirtschaft noch zusätzlich eigenes Pensions-Sparvermögen anzubieten, muss die Politik hier eine Prämissen-Änderung einleiten: Weg vom staatlich geförderten Geldsparen (Pensionsvorsorge, Bausparen, etc.) hin zu einem neuen „Immobiliensparen“. Ziel: Jedem Österreicher seine eigenen vier Wände bei Pensionsantritt.

Beträgt das Risiko der Armutsgefährdung für Österreicher 10%, so verdoppelt sich der Wert für „alleinstehende Frauen ab 65“ beinahe auf 19%. Der Grund: Die Pension bedeutet einen Einkommensverlust von mindestens 20%, der Mietenanteil an den Gesamtausgaben steigt damit scharf an. Und tut dies mit dem Alter immer mehr, denn die Mieten steigen in unserer Rentnergesellschaft stärker als dies Pensionserhöhungen können.

Kreditausgaben abzugsfähig

Der Staat muss also den Erwerb der eigenen vier Wände fördern. Dazu müssten die Kreditausgaben für die erste Wohnung (in der man auch den Hauptwohnsitz hat) von der Steuer abzugsfähig sein. Das beträfe die gesamte Kreditrate inklusive Zins und Tilgung. Pro Erwachsenem könnten das bis zu 7.500 Euro ausmachen.

Jene Hälfte der Österreicher, die man aus politischen Gründen von der Steuerpflicht befreit hat, hat von Abzugsposten aber keinen Vorteil. Dies könnten öffentliche Direktzuschüsse kompensieren. Einzige Voraussetzung: Der Kleinverdiener müsste „full time“ arbeiten.
Wer bereits als Junger eine Garconniere abzahlt, mit einer Partnerin dann aber in eine Vier-Zimmer-Wohnung ziehen will, braucht den Steuervorteil aus der ersten Wohnung nicht zurückzubezahlen, wenn er wieder Eigentum erwirbt und dort seinen Hauptwohnsitz begründet. Vermietet man die geförderte Wohnung, kann man in dieser Zeit nichts absetzen. Wer die Wohnung länger als 2 Jahre vermietet, muss den gesamten Steuervorteil zurückbezahlen.

100% Gegenfinanzierung

Der Steuerausfall für den Bund wäre schnell kompensiert: Man bräuchte nur alle staatlichen Zuschüsse für reines Geld-Sparen auslaufen lassen: Als da wären Bausparverträge und allerlei Pensionsvorsorge-Produkte.

Damit die Wohnungspreise wieder etwas sinken, sollten Gemeinden und Genossenschaften 100.000ende Wohnungen auf den Markt werfen, indem sie sie an langjährige Mieter veräußern. Dabei bekommt der Mieter für jedes Jahr, das er in der Mietwohnung bereits gelebt hat, 1% Rabatt auf den Wohnungswert laut Schätzgutachten – maximal 25%.

Das würde die Preise für den gesamten Markt dämpfen – und Millionen Österreichern deren Zukunft sichern – trotz komfortabler Frühpension.

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