Julian Hessenthaler ist seit seiner Haftentlassung zum linken Adabei und C-Promi avanciert.
Er ist gern gesehener, hofierter Gast im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, tritt im Volkstheater auf, gibt Interviews für linke Zeitschriften, im ORF-Radio und sogar in der ZiB2.
Armin Wolf war in der ZIB2-Sendung der erste prominente ORF-Journalist, welcher Hessenthaler ersichtlich kritisch gegenübertrat. Zumindest „ein wenig“.
Der sogenannte „Ibiza-Detektiv“ kommt im linken Milieu gut an, für viele ist er gar ein Held.
Bereits während er in Haft wegen Verdachtes des Drogenhandels saß, haben Linksextremisten selbstgebastelte Poster mit seinem Konterfei illegal in Wien auf Mülleimer und Verteilerkästen geklebt. Darauf forderten sie Freiheit für den nunmehr zu dreieinhalb Jahren verurteilten Drogendealer.
(Anmerkung der Redaktion: EU-Infothek erwähnt diese Verurteilung des Julian Hessenthaler nur deshalb, weil Hessenthaler und seine nähere Umgebung diese selbst immer wieder in der breiten Öffentlichkeit thematisieren).
Hessenthaler sei ein „Antifaschist“ und vor allem ein „politischer Gefangener“, sprich: das Opfer korrupter, rechter Polizei- und Justizkreise. Die Linksextremisten bastelten, seit Hessenthaler als Macher des Ibiza-Videos enttarnt wurde, am Narrativ vom mutigen, linken Widerstandskämpfer, der aus hehren Motiven Österreich von einer rechtsextremen Regierung befreit habe.
Bildquelle: Twitter (https://twitter.com/DanielKapp/status/1481010894410817536)
Diese absurde Darstellung, diese dreiste Geschichtsfälschung wird im Laufe der vergangenen Jahre vom linken Mainstream übernommen und hat sich trotz aller offensichtlicher Widersprüche in weiten Teilen der Gesellschaft zur „Wahrheit“ verfestigt.
Der Wunsch der Linksextremisten, Freiheit für Hessenthaler, wird Anfang dieses Jahres erhört, der verurteilte Drogendealer kommt nach Verbüßung zwei Drittel seiner Haftstrafe Mitte März auf freiem Fuß. Rechtzeitig vor dem medial gehypten vierten „Ibiza-Jubiläum“.
Am 17. Mai 2019 veröffentlichten die deutschen Blätter „Spiegel“ und „Süddeutsche“ auf ihren Webseiten das berühmt-berüchtigte Ibiza-Video, als dessen Macher Hessenthaler von den Linken gefeiert wird.
Seit seiner Entlassung hat Julian Hessenthaler eine Art Manager bzw. einen Personal Coach an seiner Seite, der sich um die Verwertung der Marke „Hessenthaler“ und die Verfestigung seines Ibiza-Heldenmythos kümmert. Der Mann nennt sich Jean Peters und ist 1984 in Berlin geboren. Peters ist ein gut vernetzter, linksextremer politischer Aktivist, der über sich selbst schreibt:
„Ich verbinde Kunst, Aktivismus und Journalismus. Mein Fokus liegt auf medialen Strategien zur Stärkung sozialer und ökologischer Gerechtigkeit. Ich arbeite als Aktionskünstler und investigativer Journalist, bin Autor für Zeitungs- und Fernsehformate und man kann mich als Redner bei Konferenzen oder Seminarleiter an Universitäten finden.“
In seinen Vorträgen geht es vor allem um „subversive Taktiken und Aktionsformen“, um „Undercover-Einsätze“ und „interventionistische Kunstformen“.
Peters entwickelt und erfindet „Geschichten“, mit denen er „in das politische und ökonomische Geschehen interveniert“. Besonders wichtig sei für ihn, mit der „passenden Medienstrategie Aufmerksamkeit zu erregen, den gesellschaftlichen Diskurs anregen und so zum Wandel beitragen.“ Peters berichtet über seine zum Teil subversiven, illegalen bzw. als illegal vermarkteten Aktivitäten: „Wir riefen zum Diebstahl in Supermärkten und innereuropäischer Fluchthilfe auf – zu Straftaten, die zu sozialer Gerechtigkeit beitragen sollten. Unterm Strich: Wir entwickelten Kampagnentechniken mit den Instrumenten zivilen Ungehorsams und der Subversion und integrierten Kunst, Hacking und Aktivismus.“
2016, vor seiner Hessenthaler-Beraterkarriere, hatte er seinen bisher größten Auftritt in den Medien, als er als Clown der AfD-Politikerin Beatrix von Storch eine Torte ins Gesicht drückte. Das reicht im linksextremen Milieu für einen Heldenstatus. Peters fährt auf allen linken Zeitgeistzügen, er kämpft gegen Klimaleugner, Kapitalisten, Rechte, ist Antifaschist und sogenannter Seenotretter, sprich: Migrationslobbyist und hat zwei szenetypische akademische Abschlüsse in Politikwissenschaft und in „Development & Globalisation“: Entsprechend seiner Sozialisation und seines Hintergrundes ergeht er sich gerne in linken Klischees und Binsenweisheiten: „Es liegt natürlich auch schlicht daran, dass wir in einer dominant rassistisch-patriarchalen Gesellschaft leben, deren Mitglieder ganz bewusst Parteien an der Macht halten, die die Klimakrise weitestgehend ignorieren“, so Peters in seinem 2021 erschienenen Buch.
Er ist aber nicht irgendein kleiner Antifa-Krawallo, er spielt in der linksaktivistischen Oberliga: Peters hat 2013 das Berliner „Peng Kollektiv“ mitbegründet und war laut der „Süddeutschen Zeitung“ „so etwas wie das Gesicht des Kollektivs.“
https://www.sueddeutsche.de/leben/politische-kunst-big-peng-theory-1.2600194
Während der Migrationskrise im Jahr 2015 rufen Peters und seine Mitstreiter die Bürger dazu auf, bei ihren Urlaubsreisen „Flüchtlinge über die Grenze zu fahren“. Man fordert öffentlich das „Einschleusen von Ausländern“. Ungefähr zur selben Zeit hat das ebenfalls aus Berlin stammende „Zentrum für Politische Schönheit“, eine linksextreme Gruppe, die ebenfalls von antifaschistischem Aktionismus lebt und im Zusammenhang mit der Ibiza-Affäre immer wieder genannt wird, eine Aktion pro Massenzuwanderung gestartet.
Damals erreichte Peters und sein „Peng Kollektiv“ im Medienmainstream einen gewissen Bekanntheitsgrad. Seither waren die Aktionen der linken Krawallmacher zwar bemüht, aber nur noch eingeschränkt öffentlichkeitswirksam. Das Geschäftsmodell des künstlerisch verbrämten Polit-Aktivismus hat sich außerhalb der linksextremen Blase abgenutzt. Als PR-Erfolg konnte Peng vielleicht noch für sich verbuchen, dass kurzeitig wegen Amtsanmaßung gegen das Kollektiv ermittelt wurde. Für eine Inhaftierung Peters hat es trotz seiner als so mutig und riskant dargestellten Aktion allerdings nie gereicht. „Der Tagesspiegel“ fragte ihn deshalb: „Herr Peters, warum saßen Sie eigentlich noch nie im Gefängnis?“ Er antwortete: „Wahrscheinlich war es eine Mischung aus guter Vorbereitung und Glück.“ Die Wahrheit ist vielmehr: Weil man als linksextremer Aktivist in Deutschland und Österreich nur offene Türen einrennt, zahlreiche Sympathisanten und Unterstützer in den Medien, Teilen der Justiz und Politik, sprich weitgehend Narrenfreiheit hat. Das weiß auch Hessenthaler, weshalb er sich dieser Szene zugewandt hat.
Die Gruppe um Peters hatte unter anderem Konzerne mit einer Website und Anrufen des fiktiven „Bundesamts für Krisenschutz und Wirtschaftshilfe“ getäuscht. Peters kennt sich mit der Durchführung und vor allem Inszenierung subversiver Aktionen unter dem Deckmantel der Kunst, des „zivilgesellschaftlichen Engagements“ und dem Inszenieren linker Heldensagen aus. Er ist auf diesem Gebiet ein von anderen Linken anerkannter Profi.
Spätestens im Jahr 2018 haben Peters und Hessenthaler zueinandergefunden. Der Berliner war in diesem Jahr als öffentlich subventionierter Polit-Aktivist in Österreich aktiv. Im Rahmen einer Kunstaktion, die vom Museumsquartier unterstützt wurde, versendete Peters E-Mail-Verschlüsselungsprogramme an Nationalratsabgeordnete und Bundespräsident Alexander Van der Bellen, um gegen die “fehlende Informationssicherheit“ in Österreich zu protestieren.
Peters respektive Peng erklärten ihre Aktion in fehlerhaftem Deutsch: „In Österreich geht’s innenpolitisch gerade ganz schön rund zu (sic). Der Verfassungsschutz hat nordkoreanische Pass-Rohlinge an Südkorea verkauft, ein irres Dossier eines Maulwurfs geht rum in dem von Korruption und Nazi-Scheisse (sic) die Rede ist. Der FPÖ Innenminister(sic) hat daraufhin mit einer rassistisch geführten Polizeieinheit für Kleinkriminalität den Verfasungsschutz (sic) durchsuchen lassen und – huch – die Festplatten von Rechtsextremismusexpert*innen konfizieren (sic) lassen, wo vermutlich auch Infos zu FPÖ-nahen Burschenschaften gesammelt wurden. Und mir nichts, dir nichts will Kickl am Mittwoch im Innenausschuss nun auch ein umfassendes Überwachungspaket mit Staatstrojanern und allem drum und dran (sic) einführen.“
https://pen.gg/de/campaign/pretty-good-privacy/
Dem Magazin „Vice“ sagte Peters damals in einem Interview: „Die FPÖ versucht mit demokratischen Mitteln, die Demokratie in ihren Grundfesten zu zerschlagen. Und auf Twitter postet das Peng Kollektiv: „Lieber Herbert Kickl, Die Demokratie und du, das ist so ein Ding, wa?
Die FPÖ stand also schon damals auf der schwarzen Liste des Polit-Aktivisten. Peters war von März bis April 2018 „Artist-in Residence“ im Museumsquartier in Wien. In einem auf der Webseite des MQ abrufbaren Video sagt er: „Kunst sei einer der letzten Rückzugsräume für politische Akteure.“ Und weiter: „Da bin ich absolut dafür, politischen Akteurinnen und Akteuren Asyl zu bieten. Und zu sagen: ‚Wenn ihr nicht mehr frei arbeiten könnt, weil ihr durch verschiedene repressive Kräfte in der Gesellschaft unterdrückt werdet […] dann geht doch in die Kunst oder Kultur.“
https://www.mqw.at/institutionen/q21/artists-in-residence/2018/jean-peters-peng
Aufschlussreich ist auch ein „satirischer“ Lebenslauf von Peters auf der MQ-Webseite, in dem von der „öffentlichen Erniedrigung des lokalen Ku Klux Klans“ die Rede ist. Das MQ beschreibt das „Peng Kollektiv“ als „ein explosives Gemisch aus Aktivismus, Hacking und Kunst im Kampf gegen die Barbarei unserer Zeit. […] Sei es die Waffenindustrie […] oder Rechtsradikale. […] Sie arbeiten in dezentralen Aktionsgruppen und nehmen alle Mittel, die Ihnen in die Hände kommen um das Böse zu bekämpfen.“
2018, als Peters in Österreich gegen die FPÖ agitiert, war auch jenes Jahr, in dem Hessenthaler versucht, nachdem er und der Wiener Anwalt Dr. Ramin Mirfakhrai mit dem Verkauf des Ibiza-Videos um mehrere Millionen Euro an eine politische Partei oder andere finanziell potente Gruppen gescheitert waren, zum eigenen Vorteil an Medien oder linksaktivistische Gruppen wie Peng oder Correctiv loszuschlagen. So gibt ein Herr Z. A. bei einer Zeugenvernehmung beim Bundeskriminalamt über die zuvor gescheiterten Verkaufsversuche an, Dr. Mirfakhrai habe ihm das Video 2017 gezeigt und es für vier bis fünf Millionen Euro angeboten.
Keine Partei wollte sich direkt in solche schmierigen Geschäfte involvieren und auch die politischen Rahmenbedingungen im Jahr 2017 (Stichwort: Silbersteinaffäre) verhinderten einen Verkauf um mehrere Millionen Euro. Deshalb musste ein Plan B her. Bekannt ist, dass Julian Hessenthaler im Herbst 2018 seine ehemalige Freundin, Frau S., ersucht hat, ihn bei der Kontaktaufnahme von Medien und politischen Funktionären, welche an der Veröffentlichung des Videos Interesse hätten, behilflich zu sein.
Auf Empfehlung seiner Freundin kontaktierte Hessenthaler vermutlich Medien wie den „Spiegel“, die „Süddeutsche Zeitung“, Mitarbeiter von Jan Böhmermann, Florian Klenk vom Falter (Klenk bestreitet das) und mit großer Wahrscheinlichkeit auch die linke Plattform für investigativen Journalismus „Correctiv“.
2018 vermittelte Peters ein Treffen zwischen Hessenthaler und den ZDF-Comedian Jan Böhmermann. Peters zu Meedia.de: „Es ist richtig, dass ich ein Treffen zwischen Herrn Böhmermann und Herrn Hessenthaler damals organisiert habe. Es fand in Köln bei der btf statt.“ btf steht für die Produktionsfirma Bild und Tonfabrik, die damals für Böhmermanns Sendung „ZDF Neo Magazin Royale“ verantwortlich war.
Bei dem Treffen soll es laut Darstellung von Hessenthaler zu keiner Einigung gekommen sein. Außerdem beschwerte sich Hessenthaler vor wenigen Wochen, Böhmermann habe entgegen einer (angeblichen) Verschwiegenheitsabmachung (diese wird von Böhmermann nicht bestätigt) die Veröffentlichung des Ibiza-Videos bei der Romy-Gala 2019 verklausuliert vorangekündigt. Böhmermann sagte damals in der TV-Übertragung des ORF: „Ich hab’ mich gerade ziemlich zugekokst und verhandle mit ein paar FPÖ-Geschäftsfreunden in der russischen Oligarchenvilla auf Ibiza darüber, ob und wie ich die Kronen Zeitung übernehme.“
https://kurier.at/kultur/medien/2019-als-die-romy-ploetzlich-mit-ibiza-zu-tun-hatte/400714833
Jean Peters ist eine zentrale Figur im linksextremen Polit-Aktivismus, er arbeitet für Böhmermann, schreibt seit 2022 für „Correctiv“ und hat beste Kontakte zu Mainstreammedien wie der „Süddeutschen Zeitung“ oder dem „Spiegel“. Sybille Berg, Spiegel-Kolumnistin und ehemalige Mitarbeiterin von ZDF Neo über Peters: „Einer der cleversten Aktivisten, die ich kenne.“ Auch die „Süddeutsche Zeitung“ ist großer Peters-Fan und Unterstützer: „Peters sieht sich mit diesem so süffisanten wie blitzgescheiten Rechenschaftsbericht als Ermutiger. Das Buch ist […] eine Art Baukasten des sozialökologischen Engagements.“
Es scheint, als habe Jean Peters Hessenthaler in die Welt der linken Polit-Aktivsten in Medien, Kunstbetrieb und NGOs eingeführt.
Als Hessenthaler nach seiner Enttarnung als Ibiza-Videomacher durch die EU-Infothek untertauchen muss, findet er Unterschlupf in diesem Milieu, im Umfeld von Jean Peters. Er wird 2020 in der Nähe einer Wohngemeinschaft in Berlin, in der auch Aktivisten der linksextremen Seenotretter von „Sea-watch“ leben, verhaftet. Die „Kronen Zeitung“ schrieb damals: Hessenthaler habe sich „im Dunstkreis eines der bekanntesten deutschen Aktivisten der Seenotretter von Sea-Watch versteckt.“
Auch Peters ist als selbsternannter Seenottreter für die „Seebrücke“ aktiv und Jan Böhmermann ist ein eifriger Spendensammler für diese Organisationen.
Keine Frage, der selbsternannte Sicherheitsberater Hessenthaler konnte als antifaschistischer Held des Ibiza-Videos in der linksextremen, linksaktivistischen Szene Fuß fassen. Behilflich war ihm dabei Jean Peters, der nicht nur gut vernetzt, sondern auch ein Kommunikationsprofi, Selbstdarsteller und, wie er selbst sagt, Narzisst ist. 2021 veröffentlichte er das Buch: „Wenn die Hoffnung stirbt, geht’s trotzdem weiter“, in dem er sich als „Gründer, Genie und Anführer“ von Peng darstellt. Zum Ärger der anderen Mitglieder, sie werfen Peters: „Chauvinismus, Sexismus und toxisches Verhalten“ vor, und lösen das linksextreme Kollektiv auf.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/zerwuerfnis-beim-peng-kollektiv-one-man-show-statt-100.html
Zwei ähnliche Charaktere haben zusammengefunden. Das Duo Peters und Hessenthaler ergänzt sich offenbar perfekt. Hessenthaler, aus der Wiener Halbwelt und Peters, der gut vernetzte, linksintellektuelle Aktivist mit subversiven Neigungen. Es ist eine Partnerschaft zum beiderseitigen Vorteil: Peters verschafft Hessenthaler, der sich zuvor vor allem in der „Scene“ bewegt hat, Zugang zum meinungsbildenden linken Milieu, zu politisch einflussreicheren Kreisen, Hessenthaler hilft Peters nach seiner ins Stocken geratenen Karriere als Politaktivist wieder zu medialer und öffentlicher Präsenz.
Peters aktuelles Projekt ist, Hessenthaler als Held des linken Mainstreams aufzubauen, das falsche Ibiza-Narrativ in Medien und Öffentlichkeit zu festigen, die von Hessenthaler aus finanziellen Motiven gestellte Ibiza-Falle als einen Akt des Widertandes darzustellen, um damit anderen Aktivsten bzw. gescheiterten Existenzen zu ähnlichen Aktionen zu animieren, zumal die Linke auf demokratischem Wege offensichtlich nicht mehr in der Lage ist, eine rechtskonservative Regierung zu verhindern.
Seit Jahrzehnten liegen linke Parteien bei Nationalratswahlen unter der 50-Prozent-Marke. Deshalb ist man auf Personen wie Hessenthaler und Peters bzw. auf „politische Intervention“ von Linksextremisten angewiesen, um die mediale Vormachtstellung der Linken zu festigen.
Mit der Inszenierung von Hessenthaler als politischen Märtyrer und Widerstandskämpfer wollen linke Kräfte ganz augenscheinlich um Peters ein gesellschaftliches Klima schaffen, in dem künftig undemokratische bis illegale Aktionen gegen rechte und bürgerliche Kräfte von Teilen der Gesellschaft und vor den meinungsbildenden Kräften gutgeheißen und unterstützt werden.
Zu diesem Zweck hat Peters unter anderem am 20. April im Volkstheater einen Vortragsabend mit ihm organisiert. Der Direktor der politisch weit links positionierten Bühne, Kay Voges, schreibt: „Unerschrockener, verfolgter Whistleblower wie Edward Snowden oder geschäftstüchtiger Nestbeschmutzer: Julian Hessenthaler ist eine der spannendsten und umstrittensten Persönlichkeiten der jüngeren österreichischen Geschichte. Unumstritten sind aber seine Verdienste um die Demokratie Österreichs. Mit dem Ibiza-Video hat er den öffentlichen Fokus auf Korruption in Politik und Medien in diesem Land gelenkt und die Debatten der letzten vier Jahre entscheidend mitbestimmt. Anlässlich seiner bedingten Entlassung wollen wir ihm eine Bühne geben, um seine Sicht auf Ibiza und die Folgen, seine Verurteilung und die Lehren für die Zukunft der österreichischen Republik darzustellen.“
Den ersten von drei Vortragsabenden mit Hessenthaler unterstützte – so wirkt es in der Öffentlichkeit – „Correctiv“, zu dem Peters beste Beziehungen unterhält.
Das Volkstheater schreibt dazu: „Correctiv“ habe „Hessenthaler in den letzten Monaten exklusiv begleitet. Ihre just erschienene Recherche EINER MUSS ZAHLEN eröffnet neue Fragen in Bezug auf die Rechtsstaatlichkeit unserer Republik.“
https://www.volkstheater.at/julian-hessenthaler/
Voges und Peters sind alte Bekannte. Der Theaterdirektor, der 2015 Intendant des Schauspiel Dortmunds war, hat Peters, der sich zu dieser Zeit Paul von Ribbeck nannte, eine Bühne geboten.
Neben Peng durfte auch das „Zentrum für politische Schönheit“ auftreten. Diese linksextreme Szene von Künstlern und Polit-Aktivisten ist eng vernetzt, man kennt und hilft einander, mittendrin Peters und Ibiza-Shootingstar Hessenthaler.
https://www.wa.de/kultur/populismus-macht-dortmund-peng-collective-arbeit-aufgenommen-5819427.html
Der Abend im Volkstheater ist gut einstudiert, nichts wird dem Zufall überlassen, der linke Kommunikationsprofi Peters hat in den vergangenen Monaten ganze Arbeit geleistet.
Selbst Hessenthalers Outfit ist auf die Zielgruppe des linken, urbanen Publikums abgestimmt. Er sieht nicht mehr wie der kriminelle Wiener Strizzi aus, wie man ihn aus dem Ibiza-Video kennt, sondern wie ein frisch geföhnter Florian-Scheuba-Klon. Jean „Prof Higgins“ Peters hat aus Hessenthaler, seiner Eliza Doolittle, einen strammen linken Polit-Aktivisten gemacht, der seine Fans begeistert.
Das Duo inszeniert das Ibiza-Video als Heldensage und Hessenthaler als Opfer heimischer Justiz- und Polizeikreise. Hessenthaler sagt, was das Publikum sich von ihm hören will: Der Abend ist eine Art linke Märchenstunde. Hessenthaler gibt den geläuterten, nachdenklichen und besorgten Bürger und erzählt, dass es bei der Ibiza-Falle nicht um das Abkassieren von Millionensummen, sondern von Anfang an um ein „zivilgesellschaftliches Projekt“ gegangen sei, man habe einem Mandanten von Anwalt Dr. Mirfakhrai mit dem Video helfen wollen. Das ist zwar völlig hanebüchen, doch die linke Blase will es glauben.
Hessenthaler erzählt, dass er sich 2017 Sorgen über den wachsenden Einfluss Russlands auf Europas Politik gemacht habe und er gibt schablonen- und klischeehafte Sätze von sich, wie: „Ich fand Strache wie alle Rechtspopulisten recht plump“. Peters und Hessenthaler ziehen eine recht billige, leicht zu durchschauende Show ab, doch das Publikum und der Mainstream will ihnen glauben, sie brauchen Helden, die an ihrer statt gegen die für alles Böse auf dieser Welt verantwortlichen rechten Dämonen kämpfen.
Traurig, wenn die Linke keine anderen Helden vorstellen kann.
Diese plumpe Inszenierung funktioniert, weil mehr oder weniger alle linken, insbesondere medial wirkenden Kräfte, an ihr mitwirken.
Hessenthalers zum Teil kuriose und einfach zu widerlegende Behauptungen werden nicht in Frage gestellt. „Der Standard“ betitelt einen euphorischen Bericht über den Abend im Volkstheater mit: „Ibiza-Drahtzieher Hessenthaler im Volkstheater: ‚Ich habe eine große Last getragen‘“. Darunter ein großes Foto von Hessenthaler, auf dem er wie auf einem Heiligenbildchen leidend gen Himmel starrt – es fehlen nur die Pfeile in seinem Körper, wie beim Heiligen Sebastian, der sein Leben für die gute Sache opferte: billiger linker Widerstandskitsch.
https://smb.museum-digital.de/object/61666
Mit Unterstützung linker Journalisten in wichtigen Medien, seines Mentors Peters und dessen Finanziers und Hintermänner, gelingt es Hessenthaler, was er bereits 2017 in Ibiza erfolgreich umgesetzt hat: eine, wie er sagt, „Legende“ aufzubauen.
So wie er damals in die Rolle des Sicherheitsberaters Julian Thaler (Hessenthaler hatte fast ein halbes Dutzend Tarnnamen) schlüpfte, spielt er nun den heldenhaften Linksaktivisten.
Auch der ORF-Radiosender FM4 gibt Hessenthaler eine Bühne und bedient das linke Narrativ, das seinerzeit schon Linksextremisten plakatiert hatten: „Vor Gericht widersprechen die Zeug:innen sich sowohl gegenseitig als auch selbst, weitere Beweise gibt es keine, trotzdem wird Julian Hessenthaler wegen Kokainhandels zu 28 Monaten unbedingter Haft verurteilt. […] Dass seine Verurteilung nichts mit dem Ibiza-Video zu tun hatte, glaubt außer der Staatsanwaltschaft wohl kaum jemand, Hessenthaler selbst am allerwenigsten.“
https://fm4.orf.at/stories/3033741/
Hessenthaler wird von FM4 einmal mehr als Opfer eines von Rechten unterwanderten Staats dargestellt, was angesichts der realen Machtverhältnisse, der Hegemonie der Linken völlig absurd ist. Dass das Urteil auch vom Obersten Gerichtshof bestätigt wurde, unterschlägt der öffentlich-rechtliche Sender, es passt einfach nicht zum Heldenmythos vom mutigen Widerstandskämpfer. Auch der öffentlich-rechtliche Deutschlandfunk hat aus Hessenthaler längst einen politischen Märtyrer gemacht: „Unschuldig im Knast? – Der Mann hinter dem Ibiza-Video“, so der Titel eines Deutschlandfunk-Podcasts von und mit Jean Peters.
Und auch das ORF-Fernsehen beteiligt sich aktiv an der Entstehung der Ibiza-Heldensage. Nach Hessenthalers ZiB2-Auftrittb schreibt orf.at über das Motiv Hessenthalers, Strache in die Videofalle zu locken: „Finanzielle Interessen dahinter habe es aber nicht gegeben. Es sei ein Freundschaftsdienst gewesen für einen Anwalt.“
https://orf.at/stories/3317154/
Dass Hessenthalers Vorgeschichte so gar nicht in dieses von einer wichtigen Gruppe von Journalisten, ORF und anderen Mainstreammedien gezeichnete Bild passt, spielt deshalb keine Rolle, weil sie von ebendiesen Medien und Meinungsmachern ignoriert wird.
So soll eine auch Hessenthaler bekannte Clique mit einer Videofalle eine Mutter in einem Sorgerechtsstreit erpresst haben: „Das mit den Geheimkameras aufgenommene Video sollte einen Sorgerechtsstreit zugunsten des Kindesvaters entscheiden – dieser Sohn eines ORF-Stars ist ein Bekannter des Detektivs H. und kennt auch den seit 17. Mai 2019 untergetauchten Ibiza-Anwalt M. sowie dessen frühere Lebenspartnerin“, berichtet die EU-Infothek am 20.4.2021
Nach zivilgesellschaftlichem Polit-Aktivismus klingt diese Aktion jedenfalls nicht. So wie Hessenthaler 2017 Heinz-Christian Strache und Johann Gudenus glauben machte, er sei der Sicherheitsberater einer russischen Oligarchennichte – die im richtigen Leben vermutlich nur eine Wiener Laufhaus-Prostituierte ist oder war – schafft er es nun mit Hilfe linksaktivistischer Kreise und deren finanzstarken Hintermännern, sich als linker Widerstandskämpfer auszugeben. Der verurteilte „Schauspieler“ hat sich nicht gewandelt, er ist sich treu geblieben, er manipuliert Menschen, indem er ihre Wünsche und Sehnsüchte bedient.
Klar ist jedenfalls, dass Peters eine zentrale Figur im Ibiza-Krimi ist, und zwar spätestens ab der medialen Verwertung und der Inszenierung dieses Politikskandals. Er ist ein Dreh- und Angelpunkt, ist mit Jan Böhmermann, „Correctiv, den Seenotrettern, dem Volkstheater, dem Spiegel, der „Süddeutschen“, der linken Wiener Kunstszene (Museumsquartier etc.) usw. vernetzt.
Die Frage, wer diese linken Netzwerke in Medien, Kunst und NGOs, die versuchen, mit subversiven und zum Teil illegalen Methoden die Politik des Landes zu beeinflussen, ja sogar Regierungen zu stürzen, finanziert, wird im zweiten Teil dieser Textserie beantwortet.
Der Held redet gerne, soll er und immer wieder und wir hören interessiert zu und bei jeder Erzählung wird ein neues Detail sichtbar, der dreht sich selbst den eigenen Strick. Sein Betätigungsfeld wo er wirklich gut ist unvereinbar mit öffentlichen Auftritte auch wenn sie ihn anscheinend Vergnügen bereiten.
Gottseidank gibt es so ein unabhängiges Medium wie EU Infothek…. ?Danke für die tolle Recherche!