Ein besseres Verständnis der umfassenden räumlichen Dynamik und eine optimierte Koordination zwischen den verschiedenen öffentlichen Raumordnungspolitiken ist erforderliche, um den territorialen Zusammenhalt und andere Entwicklungsziele auf transnationaler, nationaler, regionaler und lokaler Ebene zu erreichen.
[[image1]]Das EU-Interreg-SEE-Projekt „Attract-SEE“ (Bewertung der räumlichen Attraktivität und Aufbau eines Raumbeobachtungssystems in Südosteuropa) befasst sich mit diesen räumlichen Herausforderungen. Das Projekt basiert auf den realen Planungsbedürfnissen von Politik und Entscheidungsträgern unterschiedlicher Bereiche und Verwaltungsebenen, und strebt nicht nur die Entwicklung von technischen Werkzeugen und räumlichen Entwicklungsansätzen an, sondern auch die Stärkung der Kompetenzen und Fähigkeiten, die zur räumlichen Beobachtung und dem Verständnis zusammenhängender räumlicher Trends benötigt werden, sowie die Einbindung des erworbenen Wissens in einen integrierten politischen Entwicklungsprozess.
Schaffung eines transnationalen Bezugssystems und Grundstruktur
Für den Aufbau eines effektiven Raumbeobachtungssystems in Südosteuropa wird in „Attract-SEE“ ein gemeinsames Bezugs-systems und Grundstruktur einschließlich der dafür notwendigen Werkzeuge erstellt. Ziel ist die Etablierung eines Modells eines Raumbeobachtungssystems in allen Projekt-Partnerländern und -regionen, das nützliche Ergebnisse anbietet und evidenzbasierte, strategische Entwicklungen unterstützt. „Attraktive“ Stadt- und Regionalplanung braucht gute, abgestimmte Planungs-(Geo-)daten, weshalb einheitliche Datenmodellierung und Datenharmonisierung gemäß der europäischen Standards eine große Rolle spielt (Stichwort INSPIRE-Richtlinie; praktisch umgesetzt z.B. in den Projekten HLANDATA zur Harmonisierung von Landnutzungs- und Bodenbedeckungsdaten oder Plan4all, wo Planungsinformation europaweit leichter und in harmonisierter Form gemäß INSPIRE verfügbar gemacht wurde, www.plan4all.eu). Desweiteren soll in „Attract-SEE“ durch die Schaffung eines gemeinsamen Systems von Indikatoren ein Modell zur Beobachtung räumlicher Qualität und Attraktivität erstellt werden.
Raum lassen für spezifische nationale und regionale Bedürfnisse
Zudem besteht in „Attract-SEE“ die Möglichkeit, das Raumbeobachtungssystem für die Anwendung je nach Situation und spezifischen Bedürfnissen zu adaptieren und permanente Raumbeobachtungssysteme in den Ländern, Regionen und Städten zu installieren. Dieses Werkzeug zur umfassenden Betrachtung der Umsetzung der jeweiligen Raumordnungs- und Regionalpolitik kann wertvolle Impulse für die Beobachtung der Auswirkungen der einzelnen planungsrelevanten Politikbereiche geben.
Politischer Koordinationsprozess und Einbindung der Akteure
Zur Verbesserung der Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Politikern und Entscheidungsträgern sowie den nationalen und regionalen Interessensgruppen wird ein politischer Koordinationsprozess entwickelt, der die Beteiligung und Einbeziehung aller relevanten Akteure verschiedener Bereiche und Verwaltungsebenen fördert und unterstützt. Die strategische Koordination wird als dauerhafter und kontinuierlicher Prozess gesehen. Aus diesem Grund ist die langfristige Verbesserung der Kapazitäten von entscheidender Bedeutung. Workshops mit Interessensvertretern sollen es ermöglichen, permanente Interessensvertreter-Netzwerke mit der Aufgabe der Koordination verschiedener strategischer Ziele und Umsetzungsmaßnahmen zu schaffen und/oder zu stärken.
Abstimmung zwischen räumlichen Strategien und Konzepten
Das Raumbeobachtungssystem und die Koordination der strategischen Konzepte und Interessensvertreter-Netzwerke sollen zu einer verstärkten Abstimmung zwischen mehreren räumlichen Strategien und Konzepten und zu besseren Entscheidungen führen, die auf räumlichem Wissen und einer effektiveren Umsetzung des Zieles eines räumlichen Zusammenhalts aufbauen. Die Ergebnisse des Projekts „Attract-SEE“ sollen von Politikern und Entscheidungsträgern genutzt werden, um die Zusammenarbeit und Vernetzung auf Ebenen der einzelnen SEE-Länder (auch grenzüberschreitend) zu verbessern. Dadurch soll die Rolle der räumlichen Information in der Förderung des sozialen Zusammenhalts und des Wachstums in Südosteuropa (SEE) gestärkt werden.
„Attract-SEE“ im Mai in Rom bei der Konferenz REAL CORP 2013: PLANNIG TIMES
18. Internationale Stadtplanungskonferenz im Zeichen von Planung, Raum und Zeit
Einem breiten und internationalem Publikum an Planungsexperten wurde das Interreg-Projekt „Attract-SEE – Assessing Territorial Attractiveness in South-East Europe“ bei der REAL CORP 2013 Conference on Urban Planning, Regional Development and Information Society, von 20. bis 23 Mai 2013 in Rom vorgestellt. Die REAL CORP 2013 bot eine sehr gute Gelegenheit, aktuelle Stadt- und Regionalplanungstheorien und -methoden zu diskutieren, aber auch gelebte Planungserfahrungen aus aller Welt auszutauschen, wie sich Planer mit der Wechselwirkung von Raum und Zeit beschäftigen, um unsere Städte und Regionen zu planen. Wenn wir unsere Städte planen, wenn wir Projekte definieren, die die Rahmenbedingungen für die Gesellschaft verbessern sollen, wenn wir Entscheidungsprozesse angehen, die den Raum um uns herum betreffen, wenn wir Planungstechniken anwenden, um die räumliche und wirtschaftliche Entwicklung zu fördern – das Verhältnis zwischen Raum und Zeit ist etwas, womit die Planer und die Entscheidungsträger von Planungsumsetzung ständig in Berührung sind. Das „Attract-SEE“-Konferenzpapier, die Präsentation und die vollständigen CORP-Tagungsbände seit 1996 stehen frei zum Download zur Verfügung unter www.corp.at.
Attract-SEE-Fördergeber:
Das Projekt „Attract-SEE“ wird im Zeitraum von 2012 bis 2014 im Rahmen des Europäischen Interreg-South East Europe Programms der EU gefördert (//www.southeast-europe.net/en/).
Projektlinks zu Attract-SEE:
//deutsch.ceit.at/ceit-alanova/referenzprojekte-alanova/projekte/attract-see
Attract-SEE – Projektpartner:
Geodetic Institute of Slovenia (Lead Partner, Slovenia)
CEIT ALANOVA – Central European Institute of Technology (Austria)
Office for National Economic Planning (Hungary)
Emilia-Romagna Region (Italy)
Ministry of the Environment and Spatial Planning (Slovenia)
The Regional Environmental Center for Central and Eastern Europe (Slovenia)
Republic Agency for Spatial Planning (Serbia)
Network of Associations of Local Authorities in South-East Europe (secretariat situated in Former Yugoslav Republic of Macedonia)
Institute for spatial planning of the Koprivnica-Križevci County (Croatia)
Federal Ministry of Physical Planning (Bosnia and Hercegovina)
Strategische Partner:
Association of Municipalities and Towns of Slovenia
Beobachter:
Surveying and Mapping Authority of the Republic of Slovenia (Slovenia)
Town of Koprivnica (Croatia)
Statistical office of the Republic of Slovenia (Slovenia)
Municipality of Maribor (Slovenia)
Statistical office of Republic of Serbia (Serbia)
State geodetic administration (Croatia)
EUROGI – European Umbrella Organization for Geographic Information (secretariat situated now in Portugal)
Autoren: Christian Eizinger, Senior Researcher; Julia Neuschmid, Junior Researcher
CEIT ALANOVA gemeinnützige GmbH, Central European Institute of Technology
Institut für Stadt, Verkehr, Umwelt und Informationsgesellschaft
(Institute of Urbanism, Transport, Environment and Information Society)
Concorde Business Park 2/F, 2320 Schwechat, Österreich/Austria,
Tel. +43 1 90360 1202 | Fax +43 1 90360 1299 | www.ceit.at
E-Mail: c.eizinger@ceit.at und j.neuschmid@ceit.at
Tätigkeitsprofil von CEIT ALANOVA – Central European Institute of Technology
Das Forschungsinstitut CEIT ALANOVA im Concorde Business Park in Schwechat ist ein anwendungs-orientiertes Forschungsinstitut, das komplementär zu bestehenden Institutionen agiert und eng mit Wissenschaft, Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung kooperiert, um den Brückenschlag zwischen Forschung und praktischer Anwendung zu gewährleisten. Moderne Planungstechnologien für Städte und Regionen werden in Verbindung mit Technologien für Informationsgesellschaften (Information Society Technologies) unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes entwickelt (ePlanning). Auf internationalem Niveau arbeitet das in Projektkonsortien an folgenden Themenbereichen:
• Stadt-, Umwelt- und Verkehrs-Technologien,
• Informationsgesellschaft,
• Nachhaltigkeit und Ressourcenmanagement,
• Stadtplanung und Regionalentwicklung,
• geographische Informationstechnologien und raumbezogenes Wissensmanagement,
• Barrierefreiheit.
CEIT ALANOVA ist bereits seit der Aufbauphase im Jahr 2006 national wie international sehr stark vernetzt und sieht sich als internationale Informations- und Wissensdrehscheibe, die für Kooperationen mit innovativen Unternehmen zur Umsetzung gemeinsamer Forschungsprojekte offen ist.
Ansprechpartner: DI Manfred Schrenk (Geschäftsführer)
Tel. +43 664 8544390 | m.schrenk@ceit.at | //deutsch.ceit.at/ceit-alanova/kontakt