Mittwoch, 13. November 2024
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Automatischer Notruf „eCall“ ab 2015 Pflicht in Autos

Das „eCall“-System wählt bei einem schweren Unfall automatisch die 112 – Europas einheitliche Notfallnummer und übermittelt die Daten des Unfallortes an die Notfalldienste, auch wenn der Fahrer bewusstlos oder aus anderen Gründen nicht in der Lage ist, einen Telefonanruf zu tätigen.

[[image1]]Ab Oktober 2015 sollen alle neuen Pkw-Modelle und leichten Nutzfahrzeugen mit dem 112-eCall-System ausgerüstet werden und die erforderliche Infrastruktur für reibungslosen Empfang und Abwicklung von eCall-Notrufen in Notrufzentralen geschaffen wird. Auf diese Weise wird für den eCall-Dienst eine EU-weite Kompatibilität, Interoperabilität und Kontinuität erreicht.

Der für Verkehr zuständige Vizepräsident der Europäischen Kommission, Siim Kallas dazu: „Mit den angenommenen Vorschlägen erreichen wir einen neuen Meilenstein in unserem Bestreben, die Straßen der EU sicherer zu machen. Letztes Jahr wurden auf den Straßen der EU 28 000 Menschen getötet und 1,5 Mio. verletzt. Ereignet sich ein Unfall, dann zählt jede einzelne Minute, damit verletzte Personen gerettet werden können. Die eCall-Technologie bietet ein großes Potenzial zur Rettung von Menschenleben, indem die Zeitspanne, in der Notfalldienste intervenieren können, dramatisch verringert wird, und dies EU-weit.“

Pluspunkte von eCall

Die mittels eCall erhaltenen Informationen werden es Notfalldiensten ermöglichen, Fahrzeuginsassen schneller mit Hilfsleistungen beizustehen, und dazu beitragen, Leben zu retten und Verletzungen zügig zu versorgen. Schätzungen zufolge könnte eCall die Notfall-Reaktionen in städtischer Umgebung um 40 % und auf dem Land um 50 % beschleunigen und jährlich bis zu 2.500 Menschenleben retten.

Zusätzlich zu den Vorteilen in Bezug auf die Straßenverkehrssicherheit wird eCall auch die durch Verkehrsunfälle verursachten Staus und die durch ungesicherte Unfallstellen verursachten Folgeunfälle verringern. Auch die Wirtschaft wird davon profitieren, da eine große Zahl an Unternehmen an der Bereitstellung von Technologien, Bauteilen und Dienstleistungen für die verschiedenen Aspekte des eCall-Systems beteiligt sind, beispielsweise bordeigene Systeme, Datenübertragung per Funk und Systeme für öffentliche Notrufzentralen. Ferner wird erwartet, dass die für eCall eingebauten bordeigenen Geräte für weitere Dienste genutzt werden können (z. B. für die Ortung gestohlener Autos).

Wie eCall funktioniert

eCall wird automatisch aktiviert, sobald fahrzeugseitige Sensoren einen schweren Zusammenstoß registrieren. Sobald das System aktiviert ist, wählt es die europäische Nutrufnummer 112, stellt eine Telefonverbindung zur nächsten Notrufzentrale her und übermittelt den Notdiensten Daten zum Unfall, wie beispielsweise Zeitpunkt des Unfalls, genauer Standort des verunfallten Fahrzeugs und Fahrtrichtung (besonders wichtig auf Autobahnen und in Tunneln). Ein eCall kann auch manuell, etwa durch einen Zeugen eines schweren Unfalls, ausgelöst werden, indem ein Knopf im Auto betätigt wird.
 

Bild: Karl-Heinz Laube / pixelio.de/ © www.pixelio.de

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