Salzburg. (1.12.2017).- Ein Kreis SPÖ-„naher“ Organisationen rund um „Statistik Austria“ und ORF macht die Österreicher glauben, ein Armutsproblem zu haben. Mit trickreich „designten“, maßlos aufgebauschten oder schlicht manipulierten Armutszahlen beschuldigt man „unser System“ der Ungerechtigkeit und fordert noch höhere Steuern, neue Schulden, Macht und noch mehr komfortable Jobs in der Sozialindustrie.
Armut hat fremden Pass
Dabei stammt die Hälfte der Armut aus dem Ausland. Und sie kam nicht trotz, sondern wegen „des Systems“. Das erfährt der Bürger aber nicht. Sein Fernsehapparat kennt nur Armen-Testimonials mit heimischem Gesicht. Die Elends-Propaganda schürt bewusst die Abstiegsangst der Mittelschicht, um sie bei Wahlen linken („gerechten“) Parteien in die Hände zu treiben.
3% Arme als Massenphänomen
3% der hier Lebenden sind „echt arm“ (EU-Deutsch: „erheblich materiell depraviert“). Ihre Zahl sinkt seit vielen Jahren auf immer neue Tiefststände. Es waren Hunderte Soziologen von zwei Dutzend Sozialministerien, die am EU-Treffen von Laeken (2001) zwei Dutzend neue Armutskennzahlen erfanden bzw. standardisierten, um Europas Linke durch Schüren von sozialer Angst wieder an die Spitze zu bringen.
Penthouse-Mieter „armuts- oder ausgrenzungsgefährdet“
Eine neue Kennzahl ist die „Ausgrenzungsgefährdung“. Sie besteht aus 20 (!) weiteren „Unter-Kennzahlen“. Wer auch nur eine einzige erfüllt (etwa „Wohnaufwand über 25% des verfügbaren Einkommens“), wird schon als „armuts- oder ausgrenzungsgefährdet“ gerechnet, obwohl er weder das eine noch das andere ist. Denn die Unterkennzahl umfasst neben Häuselbauern [1] und Penthouse-Mietern auch Normalos wie „Du und Ich“. Entsprechend kommt man auf medienwirksame 19% an der Bevölkerung. Auf diese einzelne Kennzahl bezieht sich die Sozialindustrie, wenn sie tönt: „Jeder fünfte Österreicher ist arm!“ In Wahrheit sind es aber 3%. 97% sind es also nicht. Vertraut man SPÖ-nahen Medien und NGOs, sollte man meinen, es sei umgekehrt.
Schwindel „Armutsgefährdung“
Ein weiteres Ergebnis des Laekener „Schwindel-Gipfels“: Die Kennzahl der „Armutsgefährdung“.
- In Österreich trifft sie 14% oder 1,202.600 Personen.
- Länger als ein Jahr sind es aber nur noch 6% (was aber nicht kommuniziert wird).
- 541.000 (oder fast die Hälfte, 45%!) der Armutsgefährdeten stammen aus dem Ausland. Sie wurden also nicht hier arm.
- Armutsgefährdet sind (neben alleinerziehenden Frauen: ein tatsächliches Problem) auch vierköpfige Familien mit € 2.400.- Netto im Monat und Studenten in schicken Wohnungen.
Das Buch „Die Armutsindustrie. Wie mit falschen Zahlen Politik gemacht wird“ unterstützt Journalisten und kritische Bürger, sich im Dschungel der Untergangs-Kennzahlen zurechtzufinden. Das Schüren sozialer Wut aus wahl- oder machttaktischen Motiven muss aufhören. Es destabilisiert unsere Gesellschaft und schwächt sie wie einst die Weimarer Republik!
Der Autor:
Der Salzburger Wirtschaftspublizist Michael Hörl beschäftigt sich seit Jahren mit Vorurteilen gegenüber Marktwirtschaft und Welthandel. Sein neuestes Werk, „Die Armutsindustrie. Wie mit falschen Zahlen Politik gemacht wird“ ist seit Ende November 2017 im Handel erhältlich. 104 Seiten, Verlag „Frank&Frei“, € 14,90.
[1] 1 Häuselbauer: Kreditrate € 1.200.- bei € 4.000.- Haushalteeinkommen (>25%), Investmentbanker: € 6.000.- Netto bei € 2.000.- Penthouse-Miete (>25%).