EU-Infothek enthüllt ergänzend: ARCA steht jetzt unter „Gläubigerschutz“.
Die in „Die Presse“ (siehe Anhang PDF) ausführlich beschriebenen Vorgänge über die Bestellung von Mag. Sidlo zum Vorstand der CASAG und die damit zusammenhängende Bedeutung einiger von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmten Notizen werfen ein völlig neues Licht auf die „Casino-Affäre“.
Besonders interessant sind die in diesem Artikel genannten, teilweise bekannten, Pläne der tschechisch-slowakischen Finanz-Gesellschaft „Arca“ mit der Wiener Privatbank (zählt zur „Kerbler“-Gruppe“) und die bisher geheimen Absichten, über weitere tschechische Investoren / Geschäftsfreunde die SAZKA-Gruppe (nunmehr Mehrheitseigentümer der CASAG-Lotterien-Gruppe) zu finanzieren und sich auch in den Ankauf der CASAG-Aktien einzubinden.
Zum Glück ist aus diesen Plänen nichts geworden:
Über das aktuelle „Gläubigerschutzverfahren“ und damit das Schicksal der „ARCA-Investments“, welche als „Finanzier“ des CASAG-Deals mitwirken sollte, berichtet am 1. Juli 2020 E15.cz:
Arca Investments hat gerichtlichen Schutz von Gläubigern erhalten
Die tschechisch-slowakische Finanzgruppe Arca Investments erhielt vorübergehenden gerichtlichen Schutz von Gläubigern in der Slowakei. Dies folgt aus der Ankündigung des Bezirksgerichts in Trnava, die heute im Handelsblatt veröffentlicht wurde. Arca verwendete das von der Slowakei aufgrund der Covid-19-Pandemie eingeführte Gesetz.
Letzte Woche gab die Gruppe nach Einreichung eines Antrags beim Gericht bekannt, dass sie die Zeit unter Gläubigerschutz nutzen wolle, um einen Plan zur Umstrukturierung des Unternehmens und einen Plan zur Befriedigung der Forderungen der Gläubiger auszuarbeiten. Laut der slowakischen Zeitung Denník N weist die Arca-Gruppe eine relativ hohe Verschuldung auf und Anfang Juni wurde bekannt, dass sie die Zahlung von Wechseln um 25 bis 30 Millionen Euro (668 bis 801 Millionen Kronen) verzögerte. Das slowakische Recht geht davon aus, dass das Institut für vorübergehenden Schutz im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie Anfang Oktober endet. Die Regierung kann ihre Laufzeit jedoch bis Ende dieses Jahres verlängern. Beispielsweise darf ein Unternehmer, der vorübergehend geschützt ist, sein Eigentum nicht verkaufen oder Gewinne ausschütten. Mehrere Unternehmen haben das Gesetz bereits angewendet, darunter der Herausgeber der Zeitung Pravda, die zur tschechischen Gruppe Our Media gehört. Es ist hauptsächlich im Besitz von Senator Ivo Valenta. Die Arca-Gruppe, deren Vermögen nach vorliegenden Informationen beispielsweise 2,3 Milliarden Euro (rund 62 Milliarden Kronen) beträgt, gab im April dieses Jahres den Kauf von rund der Hälfte der Anteile an dem tschechischen Immobilienunternehmen M & M Reality bekannt. Die Gruppe ist hauptsächlich in Mittel- und Osteuropa tätig. Mehrheitsaktionär ist Rastislav Velič.
Skupina Arca Investments získala soudní ochranu před věřiteli
Česko-slovenská finanční skupina Arca Investments získala na Slovensku dočasnou soudní ochranu před věřiteli. Vyplývá to z oznámení okresního soudu v Trnavě, které bylo dnes zveřejněno v obchodním věstníku. Arca využila zákona, který Slovensko zavedlo kvůli pandemii nemoci covid-19.
Skupina již minulý týden po podání návrhu k soudu informovala, že chce využít čas pod ochranou před věřiteli na přípravu plánu k reorganizaci společnosti a plánu pro uspokojení nároků věřitelů. Skupina Arca podle slovenského listu Denník N vykazuje poměrně vysokou zadluženost a na začátku června proniklo na veřejnost, že se zpožďuje s proplacením směnek za 25 milionů až 30 milionů eur (668 milionů až 801 milionů korun). Slovenský zákon předpokládá, že institut dočasné ochrany v souvislosti s pandemií covidu-19 skončí na začátku října. Vláda ale může jeho trvání prodloužit do konce letošního roku. Podnikatel pod dočasnou ochranou například nesmí prodat svůj majetek ani rozdělit zisk. Zákona už využilo více firem včetně vydavatele listu Pravda, který patří do české skupiny Our Media. V ní je většinovým vlastníkem senátor Ivo Valenta. Skupina Arca, jejíž aktiva podle dostupných informací činí 2,3 miliardy eur (asi 62 miliard korun), například letos v dubnu oznámila nákup zhruba polovičního podílu v české realitní společnosti M&M Reality. Skupina působí hlavně ve střední a východní Evropě. Jejím většinovým akcionářem je Rastislav Velič.
________________________
Heute darf zu diesen Plänen angemerkt werden, dass dieses „Glücksspiel“ mit CASAG-Anteilen, SAZKA-Finanzierung und Wiener Privatbank (fast) nichts realisiert wurde.
Spannend bleibt die Frage, welche bisher geheimen Finanzierungsstränge aus dieser bemerkenswerten Verbindung zu tschechisch-slowakischen Oligarchen-Gruppierungen noch ans Tageslicht kommen.
Anhang:
- „Korruptionsjäger auf falscher Spur“ (pdf), Die Presse, 12.08.2020