Im Zuge der Corona-Pandemie geraten in den medialen Berichten die richtigen Relationen zur jeweiligen Landesbevölkerung in „Vergessenheit“ oder zumindest aus dem Gleichgewicht.
Geht es – zum Beispiel – nach den Schlagzeilen etwa im ORF, dann sind die USA derzeit der Corona-Krisenherd Nummer 1.
Tatsächlich liegen die Zahlen in den USA im durchschnittlichen Trend, wie eine exakte Statistik zeigt.
Was nichts an der Dramatik der Situation an sich ändert. US-Präsident Donald Trump hat hier zunächst auf eine völlig falsche Strategie gesetzt und wurde von der Entwicklung – so vor allem in New York – überrollt. Dazu kommt, dass sich jetzt auch zeigt, wie verhängnisvoll die Rücknahme der Gesundheitsreform war. Diese Kürzung geht vor allem zu Lasten der ärmeren Bevölkerungsschichten, die sich Spitalsaufenthalte etc. gar nicht leisten können.
Vermengung absoluter und relativer Zahlen vermittelt völlig falschen Eindruck über die Corona-Verbreitung
Die Meldungen über die angeblich besonders betroffenen Corona-Problemherde rühren daher, dass Politiker, aber auch Wissenschaftler, Wirtschaftsfachleute und, ganz besonders, die Medien fast immer absolute und relative Zahlen vermengen.
Basierend auf den Daten der seriösen John-Hopkins-Universität vom vergangenen Wochenende ergibt sich jedenfalls für eine Reihe von Staaten das nachstehende, exakte Bild über die tatsächliche Verbreitung, die tatsächliche Todesrate und somit die tatsächliche Gefährlichkeit von CORONA – jeweils in Relation zur Landesbevölkerung dargestellt.
Allerdings gilt es, auch hier eine Einschränkung zu machen. Die Zahl der „mit Corona Infizierten“ hängt von der Zahl der durchgeführten Tests ab, diese variieren von Staat zu Staat.
Auch die Zahl der Toten muss mit einer gewissen Zurückhaltung auf diese Todesmeldungen betrachtet werden: Soweit bekannt, werden die dem Coronavirus zugerechneten Toten nicht obduziert und kann somit die angegebene Anzahl der Toten pro Land – was CORONA als Todesursache betrifft – nicht mit Sicherheit festgestellt werden und somit auch zu hoch gegriffen sein, zumal es nicht auszuschließen ist, dass das Coronavirus bei einigen Toten zwar feststellbar war, aber nicht unbedingt die wahre Todesursache gewesen sein musste.
Land | Bevölkerung | Infizierte | % der Bev. Inf. | Tote | Tote % der Bev. | Tote % d. Inf. |
SP | 46.940.000 | 161.852 | 0,34 | 16.353 | 0,0348 | 10,1037 |
CH | 8.570.000 | 25.107 | 0,29 | 1.036 | 0,0121 | 4,1263 |
IT | 60.360.000 | 152.271 | 0,25 | 19.468 | 0,0323 | 12,7851 |
F | 66.900.000 | 129.654 | 0,19 | 13.832 | 0,0207 | 10,6684 |
USA | 328.000.000 | 524.000 | 0,16 | 20.223 | 0,0062 | 3,8594 |
AT | 8.850.000 | 13.798 | 0,16 | 342 | 0,0039 | 2,4786 |
D | 83.020.000 | 123.826 | 0,15 | 2.736 | 0,0033 | 2,2096 |
GB | 66.400.000 | 78.991 | 0,12 | 9.875 | 0,0149 | 12,5014 |
China | 1.393.000.000 | 83.014 | 0,06 | 3.343 | 0,0024 | 4,0270 |
Drei Länder in denen es beim Gesundheitssystem hapert
In Europa sind jedenfalls Italien, Spanien und Frankreich die ganz großen Krisenherde, das gilt bei den absoluten wie auch relativen Zahlen gleichermaßen. Und in allen drei Ländern kommt hinzu, dass hier das Gesundheitssystem seit Jahren unterdotiert ist, mit Problemen zu kämpfen hat und in der jetzigen Krisensituation schon frühzeitig an die Grenzen der Kapazität gestoßen ist.
Einen Spezialfall stellt auch Großbritannien dar. Hier wurde erst (viel zu) spät mit den Tests begonnen, genau genommen nachdem es Premierminister Boris Johnson „erwischt“ hatte, sodass man mit der tatsächlichen Lage in Verzug ist und die vorliegenden Zahlen nicht unbedingt vergleichbar sind.
Belgien und Schweden haben ebenfalls großen Nachfragebedarf
Spezielle Aufmerksamkeit verdienen Belgien und Schweden. Belgien, nur etwas größer als Österreich, weist mit 31.000 Infizierten fast dreifach so viele Corona-Fälle wie die Alpenrepublik auf. Hier könnte die Nähe zu Frankreich eine Rolle spielen.
In Schweden liegt man dagegen, nachdem man zunächst auf das Rezept der Herdenimmunität gesetzt hatte, mit 10.948 registrierten Infizierten am untersten Ende der Skala. Das könnte sich noch gravierend ändern, zumal sich Schweden von der „Herdenimmunitätstheorie“ zügig verabschiedet.
Etwas aus dem Fokus geraten sind übrigens die Visegrád-Staaten, die sich derzeit auch ziemlich abschotten.
Von dort gibt es höchst widersprüchliche Meldungen. Typisch dafür ist Ungarn, das nur 1.512 Corona Fälle registriert haben will, wobei gerade gemeldet wird, dass in einem Budapester Altersheim gleich mehr als 200 Mitbewohner infiziert sein sollen.
Was nicht sein kann, das nicht sein darf.
Wie problematisch gerade statistische Angaben sind, zeigt sich am Beispiel unter anderem von Russland, der Türkei und sehr wohl auch von China.
Dass Russland bei einer Bevölkerung von rund 147 Millionen nur 21.102 Infizierte zählt, ist unglaubwürdig. Ähnliches gilt für die Türkei, die 82 Millionen Menschen zählt und nur 61.000 Infizierte gemeldet hat, gleichzeitig aber in ein chaotisches Management stürzte, wie die totale Ausgangssperre der größeren Städte am Wochenende augenscheinlich machte.
Für Wladimir Putin und Recep Tayyip Erdoğan gilt offenbar ein alter Spruch: Was nicht sein kann, das nicht sein darf. Schlussendlich ist für viele Wissenschaftler und Experten aber auch noch Zweifel angebracht, ob die Zahlen der chinesischen Volksrepublik auch den tatsächlichen Gegebenheiten entsprechen – und nicht „professionellst“ geschönt wurden.
Österreichs Regierung hat – das kann mit großer Sicherheit festgestellt werden – die richtigen Maßnahmen zur Verhinderung der Ausbreitung des CORONA-Virus getroffen. OHNE diese Maßnahmen, welche dann auch in fast allen Ländern Europas getroffen wurden, würden sich alle Ergebnisse sehr viel besorgniserregender darstellen.