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Die Rückkehr der Griechen zur Drachme kommt 2015

Mit der Aufhebung des öffentlichen Sprechverbotes über den GREXIT beginnen die heimlichen Vorbereitungen für die Rückkehr Griechenlands zur Drachme. Außer in Griechenland – dort träumt man noch immer vom reichen Onkel aus Nord-Europa.

[[image1]]2015. Griechenland ist wieder einmal am Ende. Egal, ob der Crash 2015 mittlerweile der siebte oder achte Staatsbankrott des Landes ist. Und egal, ob Syriza gewinnt oder nicht.

Gescheiterter Keynesianismus

Seit den 1980er Jahren regiert der Papandreou-Clan  das Land fast ununterbrochen. Nach jeder Wahl stellte man 50.000 neue Staatsdiener ein und versprach ihnen die Pragmatisierung, falls die PASOK („Panhellenische Sozialistische Partei“) die nächste Wahl wieder gewinnt. Heute drängen sich 25% der Griechen beim Staat. In Österreich sind es 12%, in Japan 6%.
„Soziologie studiert und arbeitslos?“ Irgendwer kannte irgendwen und schon saß man in der klimatisierten Schreibstube einer Beamtenburg. Hier war man vor der Kälte des „Kapitalismus“ und der Hitze harter Arbeit sicher. Drei Generationen verplemperten ihre Zeit bei „Flower Power“-Studien.
Mit jeder Wahl ging man früher in Pension, erfand neue Sozialleistungen, stellte der Staat noch mehr Leute ein. Finanziert wurde ab den 1980ern mit immer neuen Schulden – ohne von den alten auch nur jemals eine Drachme abzustottern. Bis der „Glücksfall“ Euro kam.

Europa belogen

Mit grob gefälschten Statistiken logen sich Griechenlands Politiker 2001 in die Euro-Zone. Nun musste Hellas statt 12% plötzlich nur mehr 3% Zinsen für seine Schuldenberge zahlen. Doch statt den Finanz-Spielraum für den Abbau der Staatsschuld und Reformen zu nützen, geschah genau das Gegenteil.
Nach Jahrzehnten war jetzt die konservative „Nea Dimokratia“ am Zug und sah ihre Chance gekommen, die PASOK als obersten Wahlgeschenke-Verteiler in der Wählergunst abzulösen: In 10 Jahren verdoppelte sich die Realkaufkraft griechischer Renten und damit deren Finanzierungskosten – ohne dass Griechenland aber höhere Einnahmen gehabt hätte.

Keine „Produktions-Gesellschaft“

Die bekanntermaßen leicht zu begeisternden Erweiterungsexperten Brüssels hatten Griechenland blauäugig ein „nordeuropäisches Gesellschaftsmodell“ zugedacht. Vordergründig wurden die gepumpten Milliarden in neue Straßen gesteckt und tatsächlich erhöhten sie kurzfristig den privaten Konsum. Doch der floss – mangels heimischer  Güter – direkt an die deutsche Exportindustrie (zurück).
Nicht einmal von den Import-Firmen konnte Hellas Steuern generieren. Im korruptesten Land der EU gehen 30% des BIPs am Staatssäckel vorbei.  Wenn aber niemand Steuern zahlt, aber jeder beim Staat angestellt sein will, dann hat das Land ein strukturelles Problem.

Keine Tüftler

In den 1980ern experimentierten unzählige deutsche Tüftler an Photovoltaik und Windenergie –das Wort Subvention war da noch völlig unbekannt. Einfach nur aus technischem Ehrgeiz heraus. Deutsche Technologiekonzerne wie Enercon (Wind) und Solarworld  gehen auf diese Zeit zurück.
Auf griechische Tüftler (nicht nur aus dem regenerativen Bereich) warten die vollen Fördertöpfe Brüssels bis heute vergebens. Obwohl das Land doppelt so viel Sonne und Wind wie Deutschland hat, hat sich noch kein Erfinder gefunden, der eine Firma aufbauen wollte. Es gibt den Typus des technischen Erfinders in Griechenland schlicht nicht.

Greek is broke

Griechenland ist unsanierbar. Seine Bevölkerung will den Weg echter Reformen nicht weitergehen. Der harte Euro macht die schlechten griechischen Produkte – so es sie überhaupt gibt – am Weltmarkt teuer und damit chancenlos. Korruption und Steuermoral werden sich in absehbarer Zukunft nicht verbessern und die Griechen auch zu keinem Volk von Tüftlern und Entrepreneuren werden.

Wie Argentinien (Anfang der 2000er zum Peso) wird auch Griechenland wieder zur Drachme zurückkehren und diese um mindestens 50% abwerten. Damit brauchen die Gehälter und Pensionen nominell nicht weiter gekürzt zu werden (um den Preis hellenischer Produkte ihrem geringeren Wert anzupassen). Die schwache Drachme wird Importe verteuern und vielleicht doch noch heimische Unternehmer motivieren. Milliardenzahlungen aus Brüssel werden die Drachme stützen.
Die Finanzmärkte haben das alles schon antizipiert, Banken und Regierungen dies in Szenario-Papieren längst durchgespielt. Nur die (deutschen) Wähler wissen es noch nicht.

Der Ablauf: Wie die Drachme eingeführt wird

Von offizieller Stelle wird der Euro-Verlust so lange wie möglich geleugnet werden, um Bank-Runs zu verhindern. Vor einem Wochenende wird man sich dann ans Wahlvolk wenden: Die Bankomaten werden dann nur mehr gestempelte Euro-Noten ausgeben, diese können nur mehr in Griechenland verwendet werden. In der Zwischenzeit beginnt der Druck der neuen Drachme-Scheine. Alle Euro-Guthaben (Sicht- und Spareinlagen) werden mit einem Schlag in die „neue“ Währung umgewandelt und sind nur mehr in solcher abhebbar.

Neues Geschäftsmodell

Mit der abgewerteten Drachme kann Griechenland internationale Konzerne anziehen und (wie schon vor dem Euro-Experiment) wieder zu deren verlängerter Werkbank werden. Die Forschungsabteilungen bleiben zwar im Ausland – wenigstens aber kommen Produktionsjob mit Steuerleistungen ins Land.
Die billige Drachme wird Hellas einziges Exportprodukt, den Tourismus, wieder konkurrenzfähig machen. Mit dessen Deviseneinkünften kann Griechenland sein Heer an Pensionisten und Beamten beibehalten. Und deren unverdient hohe Bezüge – die nur für denjenigen weniger wert sind, der im Ausland einkauft.

Schuldenschnitt und Aus

Es wird einen (weiteren) Schuldenschnitt von 50% geben (den es in jedem Fall gegeben hätte). Zwar sind von den 317 Milliarden an griechischen Anleihen bis zu 80 Milliarden im Besitz deutscher Banken (österreichische halten 4 bis 6 Milliarden). Doch die meisten sind schon abgeschrieben, für strauchelnde Banken wird sich die EZB großzügig zeigen.
Es wird auch die Europäische Zentralbank sein, deren Fond griechische Banken und Firmen mit Euro-Frischgeld versorgen wird.
Den Euro wird das beflügeln. Endlich herrscht Klarheit und Griechenland hat ein (halbwegs) lebensfähiges Geschäftsmodell. Und Wackel-Kandidaten wie Italien oder Frankreich haben endlich die Konsequenz vor Augen, wenn man seine Hausaufgaben nicht macht.

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