Sonntag, 17. November 2024
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Die „Vergrünung“ der Politik führt Europa wirtschaftlich und auch gesellschaftspolitisch rapide in den Abgrund

Logo Die Grünen, Bild © Die Grünen / Olaf Scholz, Bild © Bernhard Ludewig, CC BY 2.0 via Wikimedia Commons / Robert Habeck, Bild © Sandro Halank via Wikimedia Commons / Mag. Werner Kogler, Bild © BKA, Andy Wenzel / Leonore Gewessler, BA, Bild © BKA, Andy Wenzel

„Jungen Menschen kann man nur raten: Besinnt euch auf traditionelle Familienbilder, seht zu, dass ihr Kinder habt, damit ihr mit diesen Kindern alt werden könnt. (…) Der Zusammenhalt in der Familie wird angesichts der Schwierigkeiten des Staates immer wichtiger werden.“

Das sagt nicht irgendwer, kein rechter „Schwurbler, sondern der ehemalige Präsident des Münchner ifo-Instituts und einer der bedeutendsten Ökonomen Deutschlands, Hans-Werner Sinn.

Er widerlegt regelmäßig und wissenschaftlich fundiert die großen Narrative, die von Politik und Mainstream-Medien verbreitet werden. Sinn hat bereits vor den Folgen der EZB-Geldpolitik, also der Inflation gewarnt, als solche Prognosen von EU und den linken Leitmedien noch als Panikmache abqualifiziert wurden. Der „geldpolitische Schlendrian“ der EU respektive EZB, nicht Corona und der Ukraine-Krieg hat uns die aktuelle Geldentwertung beschert, er ist für die extreme Teuerung hauptverantwortlich, so Sinn in einem Interview vor wenigen Tagen. Der Wohlstandsverlust in Europa sei nicht vorübergehend, sondern dauerhaft, widerspricht er den Prognosen der linientreuen Experten:

„Das hat mit der Demografie und der massiven Beschädigung der Wettbewerbsfähigkeit durch die grüne Energiewende zu tun.“

Weil er solche Aussagen schlüssig belegen und argumentieren kann, will man sie in Politik und Medien nicht hören. Der Maßstab von Sinn ist die Wissenschaft, nicht die Ideologie. Das unterscheidet ihn vom gemeinen Mainstream-Experten, der in den großen Medien den Bürgern täglich die Welt aus linker Perspektive erklärt, jedes Ereignis nach ideologischen Vorgaben interpretiert und deutet. Das ist seine Aufgabe, macht ihn erst zum anerkannten Experten, nicht sein zumeist mangelhaftes Fachwissen. Solche Experten stecken gemeinsam mit Politikern und Journalisten den Rahmen ab, indem sich die Bürger weltanschaulich bewegen dürfen, wer ihn verlässt, gilt als Nestbeschmutzer, Schwurbler etc.

„Der Staat ist heillos überfordert. Er kann den einen nur geben, was er den anderen wegnimmt. Aber gegen diese Umverteilung wird es Widerstände geben. Und der alte Kurs, wo man die Notenbanken hemmungslos Geld drucken ließ, um es dann zu verteilen, lässt sich wegen der Inflation nicht mehr fortführen“,

sagt Sinn. Solche Aussagen will in der von Mainstream-Medien und vom linkem Politbetrieb geschaffenen Blase nicht hören. Diese vom polit-medial-institutionellen Milieu gesteuerte und ausgestaltete Scheinwelt hat in unserer Kommunikationsgesellschaft für viele Menschen die reale Welt fast vollständig ersetzt. Die gefilterte und aufbereitete Wirklichkeit der Medien prägt das Denken und das Verhalten der Menschen mehr als ihre eigenen Wahrnehmungen und Alltagserfahrungen. Laut einer repräsentativen Umfrage aus dem Vorjahr beschäftigen sich die Deutschen durchschnittlich 13 Stunden pro Tag mit Internet, Radio, TV, sozialen und anderen elektronischen Medien und Kommunikationsdiensten. Zieht man die Schlafzeit ab, verbringen die Menschen deutlich mehr Zeit in der medialen Second-Hand-Realität als im echten Leben.

Angesichts dieses intensiven Nutzungsverhaltens sind die Medien für das politische Establishment ein ungemein mächtiges Instrumentarium, das man zu Erreichung seiner Ziele intensiv nutzt. Man versorgt die Bürger mit ideologisch gefilterten und aufbereiteten Informationen. Die Bürger leben wie in Platons Höhle, wo sie nicht die reale Welt, sondern nur deren verzerrte Schatten wahrnehmen können. Das funktioniert nur, solange die Kluft zwischen der von den Medien vermittelten Realität und den Alltagserfahrungen der Bürger nicht zu groß wird, wie das aktuell der Fall ist.

Die politisch korrekte Scheinwelt der Medien beginnt angesichts der krisenhaften Entwicklungen zu verblassen, immer mehr an Attraktivität zu verlieren. Zumal die politmediale Herrschaftsklasse sich angesichts der Vielzahl an Schwierigkeiten als völlig überfordert, als Schönwetterpolitiker erweisen, die nur imstande sind, selbst erdachte Scheinprobleme zu lösen.

Sie sind weder willens noch in der Lage, brauchbare Strategien gegen die multiple Krise zu entwickeln, sie agieren vielmehr als Verwalter und Moderatoren des Niedergangs, versuchen, die verunsicherten Bürger mit Durchhalteparolen und Appellen an die Moral bei der Stange zu halten. Die Linke hat sich stets nur um die Software bemüht, also um Ideologie, Indoktrination, Propaganda, Theorien, die Hardware, die Schaffung unserer Lebensgrundlagen, die Produktion von Gütern, Lebensmitteln, Energie etc. hat sie stets jenen Teilen der Gesellschaft überlassen, die sie verachtet und ausbeutet.

Der deutsche Soziologe Helmut Schelsky hat das politmediale Establishment als „Sinn- und Heilsvermittler“ beschrieben, die die materielle Bedürfnisbefriedigung, die Güterproduktion, die produzierende Arbeit und wirtschaftliche Leistung, die unsere Zivilisation am Laufen halten, als minderwertige Tätigkeiten ablehnen. In den vergangenen Jahrzehnten wurden fast alle Bereiche der Gesellschaft ideologisiert, die Bevölkerung in hohem Ausmaß (geisteswissenschaftlich) akademisiert, sprich mit linker Ideologie indoktriniert. Das hat den unproduktiven, linken Sinnvermittlern einen dermaßen großen Zulauf beschert, dass es immer weniger leistungswillige Menschen gibt, die mit produktiver Arbeit den Laden am Laufen halten können und wollen. Genderbeauftragte und Klimaaktivisten genießen in unserer Gesellschaft ein höheres Ansehen als „nerdige“ Werkzeugmacher oder Naturwissenschaftler.

Der überwiegende Teil der Österreicher ist mittlerweile in Bereichen tätig, die nichts produzieren, wenig Wertschöpfung generieren oder von geringem wirtschaftlichem Nutzen sind: Asyl- und Sozialindustrie, NGOs, Bürokratie etc.

Zu dieser gesellschaftlichen Transformation gehört auch die von den Grünen forcierte Deindustrialisierung. Die Privatwirtschaft wird vom Heer der linken Heilsverkünder und Sinnvermittler systematisch ausgepresst. Die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die für die Erhaltung unseres hohen Wohlstandsniveaus Voraussetzung sind, hat man sukzessive verschlechtert. Staat und Gesellschaft wurden auf die Bedürfnisse dieser unproduktiven Kaste ausgerichtet. Die relevanten Bereiche und Institutionen des Staates wurden ihrer ursprünglichen Funktionen und Aufgaben beraubt und ideologisiert: Medien, Justiz, Wissenschaft, Kirchen, Kultur etc.

Das ist lange gutgegangen, weil Europa von jenen Ressourcen zehren konnte, die es vor allem in der Nachkriegszeit (Wirtschaftswunder) unter guten marktwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und mit Arbeitszeiten von deutlich über 40 Wochenstunden – in den 1950ern lag die durchschnittliche Industriearbeitszeit bei rund 47 Stunden – erwirtschaftet haben. Das unser allgemeiner Reichtum durch Fleiß, Innovation und große Anstrengungen entstanden ist, haben das politmediale Establishment und die junge Generation verdrängt bzw. vergessen. Auch viele der massenhaft ins Land geholten Asylwerber wollen ohne entsprechende Arbeitsleistungen von diesem Wohlstand profitieren.

Heute träumen Politiker und viele Bürger von der Viertagewoche, sechs Wochen Mindesturlaub, Teilzeitjobs, Homeoffice, Bildungskarenz, einem bedingungslosen Grundeinkommen, kurz, von einem möglichst arbeitsfreien Leben. Gedanken darüber, woher das Geld dafür kommen soll, machen sie sich nicht. Seit einigen Jahren kann Europa seinen Wohlstand nur noch mit finanziellen Pyramidenspielen und linker Voodoo-Ökonomie aufrechterhalten. Diese Mittel sind angesichts der aktuellen Krisen nun erschöpft und ausgereizt.

Die EZB hat die Geldmenge seit der Finanzkrise 2008 dramatisch erhöht und damit notwendige Reformen in den südlichen Schuldenstaaten abgewürgt, die Produktivität, internationale Wettbewerbs- und Leistungsfähigkeit der europäischen Wirtschaft ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken. Gleichzeitig ist eine Generation groß geworden, die nur Wohlstand, sozialen Frieden und staatliche Rundumversorgung kennt. Sie wurde in einem antikapitalistischen, wirtschaftsfeindlichen Umfeld sozialisiert, in den Schulen, Unis und von den Medien indoktriniert.

Die Folgen sind dramatisch: Nun ist ein Milieu an die Macht gekommen, dem nicht bewusst ist, welcher Anstrengungen, Strukturen und Voraussetzungen es bedarf, dieses zivilisatorische, technische und kulturelle Niveau zu erreichen und halten. Man zerstört diese Strukturen in einem atemberaubenden Tempo. Nachdem in Deutschland und Österreich die Grünen an die Macht gekommen sind, gehen in beiden Ländern in diesem Winter buchstäblich die Lichter aus.

Der linke Nannystaat hat Menschen geschaffen, die von ihm und seinem Umverteilungsapparat abhängig und unfähig sind, für sich selbst zu sorgen. Immer mehr Bürger sehen keinen kausalen Zusammenhang zwischen Produktivität, Wirtschaftsleistung und dem Wohlstand unserer Gesellschaft. Der ist für sie bedingungslos vorhanden. Europa ist wohlhabend, weil es aus dieser infantilen Perspektive schon immer so war. Menschen mit diesem Mindset bestimmen nun zunehmend über unsere Zukunft: Annalena Baerbock, Robert Habeck oder Ricarda Lang in Deutschland, Leonore Gewessler oder Sigrid Maurer in Österreich sind Vertreter dieser Generation. Herbert Grönemeyer hat von den Kindern an der Macht gesungen. Sein linker Traum ist wahr geworden und erweist sich als Albtraum.

Die neuen linksgrünen Machthaber haben sich nie praktische Fähigkeiten angeeignet, verfügen über kein Wissen, das für die Allgemeinheit von Nutzen wäre, sie sind Absolventen oder Abbrecher von Studien, die für das Funktionieren einer Gesellschaft und die Wirtschaft wenig Bedeutung haben.

Es ist eine Generation, die Arbeit nicht als Notwendigkeit, sondern als Teil ihres hedonistischen Lebensstils betrachtet, den sie als moralisch, selbstlos und engagiert zu vermarkten versteht, die vor allem auf ihre Work-Life-Balance achtet und ihre Ausbildung nicht danach gewählt hat, was am Arbeitsmarkt eine Industriegesellschaft nachgefragt wird, sondern was mit möglichst geringem Aufwand der Selbstverwirklichung dient und zum eignen Lifestyle passt.

„Der Spiegel“ berichtet in einem aktuellen Beitrag über die Arbeitskräftesuche in der IT-Branche in Deutschland:

„Die Kandidaten haben glasklare Vorstellungen: Viertagewoche, 100 Prozent Homeoffice.“

Man will sein Leben auf hohem Niveau mit möglichst geringem Arbeitsaufwand in Bereichen ohne große wirtschaftliche Bedeutung genießen. Sprich: Man lebt auf Kosten jener Mitbürger, die noch produktiv in der Privatwirtschaft tätig sind. Das Dolce Vita der linken Heilsverkünder geht angesichts von Geldentwertung, explodierenden Energiepreisen, Masseneinwanderung, Rezession und Pleitewelle nun abrupt zu Ende. Auch wenn es viele nicht wahrhaben wollen.

Mehr als die Hälfte der deutschen Einzelhändler und rund 42 Prozent aller mittelständischen Betriebe sehen sich laut aktuellen Umfragen in ihrer Existenz gefährdet. Christian Vietmeyer vom Wirtschaftsverband Stahl warnt:

„Wir stecken in einer handfesten Industriekrise. Die Unternehmen drosseln ihre Produktion – täglich verlieren wir Wertschöpfung, die nicht zurückkommen wird.“

40 CEOs der europäischen Metallindustrie warnen dieser Tage eindringlich vor einer „dauerhaften Deindustrialisierung“.

Noch sind all diese Warnungen, noch sind Hyperinflation, unleistbare Energiepreise, Firmensterben und Massenarbeitslosigkeit dunkle Wolken am Horizont. Doch die Einschläge kommen auch für jene immer näher, die glauben, unter dem Rockzipfel des Nannystaates vor solchen Entwicklungen sicher zu sein. Noch schaffen es Politik und Medien, die Bevölkerung ruhig zu stellen, indem man die Niedergangsprozesse relativiert und auf externe Faktoren (Putin, Unterbrechung internationaler Lieferketten etc.) zurückführt, von temporären Problemen spricht und auf andere, unverfänglichere Themen ablenkt. Man simuliert eine Normalität, die es nicht mehr gibt. Politik und Medien vermitteln den Eindruck, wir müssten diesen Winter überstehen – „Zähne zusammenbeißen“, wie der zynische Bundespräsident sagt – dann wird alles wieder gut. Wenn angesichts der aktuellen Lage etwa Infrastrukturministerin Gewessler eine Diskussion über Cannabisgrenzwerte bei Autolenkern lostritt, zeigt das, wie sehr die Regierung die Dramatik der Lage unterschätzt und nicht weiß, was sie zu tun hat.

Dass große Teile des heimischen Polit-Personals in Untersuchungsausschüssen und bei zahllosen Medienauftritten ihre Zeit mit parteipolitischem Hickhack vergeuden, zeigt ebenfalls, dass sie die Prozesse außerhalb ihrer geschützten Politikerblase nicht begriffen haben. Was in diesem Winter auf Österreich und seine Bürger zukommen wird, ist ihnen offenbar nicht bewusst, anders ist diese Kopf-in-den-Sand-Politik nicht zu erklären. Dass Gasmangel, Blackouts, Rezession, Pleitewelle, Massenarbeitslosigkeit und Hyperinflation zu Verteilungskämpfen, sozialen Konflikten, Unruhen und den Kollaps des Sozial- und Parteienstaats führen können, wird kollektiv von Politik, Medien und vielen Bürgern verdrängt.

Das ist Eskapismus in Reinform, große Teile der politisch Verantwortlichen und der Bürger flüchten in eine Scheinwelt, in der die größten Probleme Sonderechte für sexuelle Minderheiten, geschlechtergerechte Sprache, bunte Zebrastreifen und Cannabisgrenzwerte für Autofahrer sind. Man ist nicht bereit und fähig, sich auf die neue Situation einzustellen, träumt weiter von seinem alten, längst verlorenen bequemen Leben am linken Ponyhof, von Fernreisen Eigentumswohnungen, Teilzeitjobs und seinen politischen Utopien. Es wäre die Aufgabe von Politik und Medien, den Menschen reinen Wein einzuschenken, sie auf das vorzubereiten, was auf sie zukommen kann und höchstwahrscheinlich auch wird. Stattdessen wiegt man sie in falscher Sicherheit. Die Bürger verlassen sich nach wie vor auf die Allmacht des Staates und die Kompetenzen seiner Vertreter wie Alexander Van der Bellen, Karl Nehammer, Werner Kogler, Armin Wolf oder Florian Klenk. Deren Fähigkeiten und Interessen beschränken sich allerdings darauf, die Bürger in ihrem Sinne zu beeinflussen, ihnen zu erklären, was sie denken, wen sie wählen und wen sie hassen sollen. Mehr ist von ihnen nicht zu erwarten, schon gar keine Antworten auf die aktuellen Herausforderungen.

Corona-Pandemie, Ukrainekrieg und die nie bewältigte Finanzkrise haben eine Zeitenwende eingeläutet. Der hohe Lebensstandard und die führende Rolle Europas sind Geschichte, trotzdem phantasieren NGOs, Asylindustrie, Gewerkschaften und andere Profiteure des Umverteilungsstaates noch immer davon, dass Österreich ein reiches Land sei und es deshalb noch großzügiger als bisher Geld verteilen könne. Etwa an die zehntausenden, unqualifizierten Armutsmigranten aus der Dritten Welt, die sich nur in diesem Jahr in Österreich dauerhaft niederlassen.

Dass wir unseren Wohlstand längst verspielt haben und nur noch Geld verteilen, das wir nicht mehr haben bzw. dessen Wert sich rasant verringert, nimmt man nicht zur Kenntnis. Das staatliche Helikoptergeld (Energiebonus) und Finanzspritzen für alle, die Hilfe brauchen, sind der letzte Versuch, das Unvermeidliche hinauszuzögern, sie zeigen die Hilf- und Planlosigkeit der Regierung: Das Einzige, wozu man fähig ist, ist das Geld, das andere erwirtschaftet haben, zu verteilen.

Doch die vielen Unternehmen, die aufgrund der sich dramatisch verschlechternden Rahmenbedingungen in den kommenden Wochen und Monaten pleitegehen, zusperren oder abwandern, kommen nicht mehr zurück. Sie existieren einfach nicht mehr oder produzieren in anderen Weltgegenden weiter. Die Politik verstärkt und befeuert aus ideologischem Starrsinn und Unfähigkeit diese Entwicklungen: Die Grünen in Deutschland weigern sich, die Kernkraftwerke weiterzubetreiben und in Österreich treibt Ministerin Gewessler mit der CO2-Steuer die Energiepreise weiter nach oben.

Auf die Ängste und Nöte der Menschen reagieren sie vor allem mit Zynismus und Verachtung. Schon jetzt bezeichnet man jene Bürger, die im Herbst aufgrund der extremen Teuerung auf die Straße gehen werden, prophylaktisch als Rechtsextreme, Demokratiefeinde und Schwurbler. Infrastrukturministerin Gewessler hat zur Bewältigung der Energiekrise die „Mission 11“ vorgestellt. Das sind elf banale Energiespartipps, die ihre grünen Mitarbeiter aus dem Internet abgekupfert haben: Deckel auf den Kochtopf, kürzer duschen, Fenster abdichten etc. Das ist keine Strategie, sondern eine Verhöhnung der Bürger.

Solche Aktionen sind mit ein Grund, warum immer mehr Österreicher das Vertrauen in Politik und Medien verlieren. Zu sehr klafft die Lücke zwischen dem, was Politik und Medien behaupten und dem, was die Menschen selbst erfahren und erleben, auseinander.

Wenn der wöchentliche Einkauf im Supermarkt doppelt so teuer und sich die Stromrechnung vervierfacht hat, nutzen auch die beste Propaganda und Desinformation nichts mehr. Die fetten Jahre sind vorbei, das spüren immer mehr Menschen, auch wenn sie es, wie die dafür verantwortlichen Politiker zu verdrängen versuchen. Wer blickt schon gerne in eine düstere Zukunft. Politik und Medien täuschen die Bürger und viele von ihnen wollen sich täuschen lassen.

Ein anderer Teil der Bevölkerung stellt sich der Realität und verliert dementsprechend immer mehr Vertrauen in die Institutionen des Staates und der Gesellschaft. Unter anderem in die Medien.

Mittlerweile legen laut einer aktuellen Umfrage etwa 80 Prozent der Österreicher die GIS-Gebühren ab. Das hat in erster Linie mit dem Mangel an Glaubwürdigkeit des Staatsenders zu tun. Der ORF hat für immer mehr Österreicher offenbar keinen Nutzen, keinen Mehrwert mehr. „Der Standard“ schreibt:

„Vertrauens- und Glaubwürdigkeitswerte des ORF gehen laut mehreren, insbesondere internen Untersuchungen zurück.“

Wie die ORF-Führung auf diese Entwicklung reagiert, ist bezeichnend und verdeutlicht, wie weit sich das politmediale Establishment von der Realität und den Bürgern entfernt hat.

Der ORF will Agenturen engagieren, die mit teuren Kampagnen sein Image aufpolieren sollen. Man will mit seinem abgehobenen Haltungsjournalismus weitermachen und die Menschen mit Slogans und Werbespots von sich überzeugen. Man denkt nicht einmal an einen Paradigmenwechsel, an eine Rückkehr zum klassischen Journalismus, seine Glaubwürdigkeit mit glaubwürdiger Berichterstattung wiederherzustellen.

Der ORF und die anderen Mainstream-Medien haben Unternehmertum, Konservative, Konzerne Leistungsbereitschaft und Marktwirtschaft über so viele Jahre als die Übel unserer Gesellschaft dargestellt, dass man aus diesem Denkmuster nicht mehr herauskommt, schon gar nicht ohne Gesichtsverlust. Man verwechselt seine ideologischen Projektionen mit der Realität. Die jungen Journalisten haben ohnehin nie etwas anderes gelernt oder gehört, sie wurden in den linken Fachhochschulen und Publizistikinstituten entsprechend indoktriniert.

Deshalb halten Journalisten und Politiker selbst jetzt, wo ihr linkes Kartenhaus zusammenbricht, an ihren Dogmen und Lebenslügen fest. Das eint die linken Obertanen mit vielen Untertanen. Man wolle, nachdem man Jahrzehnte gegen die Atomkraft gekämpft habe, sich nicht um den Triumph, die Stilllegung der letzten AKW, bringen lassen, hat es ein deutscher Grüner auf den Punkt gebracht. Man fährt ein Land gegen die Wand, um sich nicht eingestehen zu müssen, sein Leben lang den falschen Idealen hinterhergelaufen zu sein. Vermutlich in diesem Winter endet der linke Traum von Wohlstand ohne entsprechende Leistung und Produktivität.

Die Bürger werden angesichts der sich verschärfenden Krisen leidvoll erkennen müssen, dass sie selbst für sich verantwortlich sind, nicht „die“ Gesellschaft, nicht „der“ Staat. Dazu ist der Staat nicht in der Lage, schon gar nicht seine aktuellen Vertreter, die das gerade täglich beweisen. Van der Bellen, Kogler, Rendi-Wagner, der ORF und die vielen klugen Experten werden niemanden retten. Und das ist die positive Nachricht: Die Bürger müssen sich, ob sie wollen oder nicht, den neuen Zeiten stellen, Verantwortung übernehmen, für sich selbst sorgen. Wir stehen tatsächlich vor einem Great Reset.

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