Das Insektizid Fipronil stellt ein hohes akutes Risiko für Honigbienen dar, wenn es zur Saatgutbehandlung von Mais eingesetzt wird, so die Schlussfolgerung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) in einem Bericht, der auf Anfrage der Europäischen Kommission erstellt wurde.
[[image1]]Die EFSA hat eine Risikobewertung von Fipronil – ein Breitband-Insektizid aus der chemischen Familie der Phenylpyrazole, das zur Kontrolle verschiedener Bodeninsekten während der Phase des Larvenwachstums verwendet wird – vorgenommen, unter besonderer Berücksichtigung der akuten und chronischen Auswirkungen auf das Überleben und die Entwicklung von Bienenvölkern sowie der Wirkungen subletaler Dosen auf die Sterblichkeit und das Verhalten von Bienen.
Potenzielle Risiken
Die Sachverständigen für die Risikobewertung von Pestiziden untersuchten die potenziellen Risiken für Bienen:
• Risiko durch Staubdrift: Ein hohes akutes Risiko wurde für Mais festgestellt. Für andere Feldkulturen, einschließlich Sonnenblumen, konnte keine vollständige Risikobewertung durchgeführt werden, so dass die Höhe des Risikos durch Staubexposition bei der Drillsaat – eine Technik, bei der das Saatgut mechanisch in den Boden gelegt und dann mit Erde bedeckt wird – nicht ermittelt werden konnte.
• Nektar und Pollen: Die vorliegenden Feld- und Semifeldstudien wiesen Schwächen auf und waren daher nicht ausreichend, um das für Honigbienen bestehende Risikoniveau aufgrund der Verwendung von Fipronil zur Saatgutbehandlung bei Mais und Sonnenblumen zu ermitteln. Das Risiko für Honigbienen, das von Gemüsepflanzen ausgeht, für die der Einsatz von Fipronil zulässig ist, wurde hingegen als gering erachtet, da diese von Bienen nicht zum Sammeln von Pollen und Nektar angeflogen werden können.
Bild: Angelina Ströbel/www.pixelio.de