Die Treibhausgasemissionen der am EU-Emissionshandelssystem teilnehmenden Anlagen sind im vergangenen Jahr um 2 % zurückgegangen.
[[image1]]Klimaschutzkommissarin Connie Hedegaard: „Die gute Nachricht lautet, dass die Emissionen im Jahr 2012 erneut zurückgegangen sind. Die schlechte Nachricht ist aber, dass sich das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage vor allem wegen der beispiellos starken Inanspruchnahme internationaler Gutschriften weiter verschlechtert hat. Zu Beginn von Phase 3 liegt ein Überschuss von beinahe 2 Milliarden Zertifikaten vor. Das Europäische Parlament und der Rat müssen also rasch über eine vorübergehende Rücknahme von Zertifikaten vom Markt (sogenanntes „Backloading“) beschließen.“
Emissionsdaten für 2012
Unter das EU-EHS fallen mehr als 12.000 Kraftwerke und Industrieanlagen in den 27 EU-Mitgliedstaaten, Norwegen und Liechtenstein sowie seit 2012 auch die Emissionen von Fluggesellschaften, die Flughäfen in diesen Ländern und eng mit ihnen verbundenen Gebieten anfliegen. Die geprüften Treibhausgasemissionen ortsfester Anlagen sind erneut zurückgegangen und lagen im letzen Jahr bei 1 867 Mrd. Tonnen CO2-Äquivalent und damit um etwa 2 % unter dem Wert für Anlagen von 2011. Die von Fluggesellschaften gemeldeten geprüften Emissionen belaufen sich auf knapp 84 Mio. Tonnen.
Teilnehmende Anlagen befolgen die Vorschriften
Die Betriebe haben auch diesmal wieder die EU-EHS-Vorschriften größtenteils eingehalten. Nur weniger als 1 % der teilnehmenden Anlagen haben bis zum Stichtag 30. April 2013 ihre Zertifikate nicht für alle ihre Emissionen im Jahr 2012 abgegeben. Hierbei handelt es sich in der Regel um kleine Anlagen, die zusammen für weniger als 1 % der Emissionen im Rahmen des EU-EHS verantwortlich sind.
Verantwortlichkeit von Luftfahrzeugbetreibern
Luftfahrzeugbetreiber, die im Jahr 2012 für über 98 % der unter das EU-EHS fallenden Emissionen aus dem Luftverkehr verantwortlich sind, haben erfolgreich die notwendigen Schritte unternommen, um die Vorschriften des EU-EHS einzuhalten. Gemäß dem „Stop-the-Clock-Beschluss“2 können Luftfahrzeugbetreiber für das Jahr 2012 ihre Verantwortlichkeit auf innereuropäische Flüge begrenzen und in diesem Fall als weiteren Schritt kostenlos zugeteilte Zertifikate für außereuropäische Flüge bis zum 27. Mai zurückgeben.
Alle Verstöße werden von den zuständigen Behörden des betreffenden Mitgliedstaats nach den einschlägigen Verfahren untersucht.
Verdopplung des Überschusses im Jahr 2012
Ende 2011 belief sich der Überschuss an Zertifikaten auf rund 950 Millionen. Die Inanspruchnahme internationaler Gutschriften, die Versteigerung von Phase-2-Zertifikaten und die verbleibenden Zertifikate in der Reserve für neue Marktteilnehmer, der Verkauf von Phase-3-Zertifikaten zur Generierung von Mitteln für das NER300-Programm und die vorgezogene Versteigerung von Phase-3-Zertifikaten haben zusammen bis Ende 2012 zu einem kumulierten Überschuss von fast zwei Milliarden Zertifikaten geführt.