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EU Beitritt Kroatiens: Neues Mitglied – neue Chancen

Anlässlich des EU-Beitritts Kroatiens am 1. Juli 2013 lud das Vienna Economic Forum sowie die kroatische Botschaft in Zusammenarbeit mit NOVOMATIC zur Veranstaltung „Vienna Economic Talks  – Croatia in the European Union: New Member – New Chances” am 16. September ins Novomatic Forum.

[[image1]]NOVOMATIC-Generaldirektor Franz Wohlfahrt führte als Honorarkonsul der Republik Kroatien in Niederösterreich gemeinsam mit Botschafter Gordan Bakota, dem VEF-Präsidenten Erhard Busek und der VEF-Generalsekretärin Elena Kirtcheva durch die Thematik der Veranstaltung. EU-Kommissar Johannes Hahn sprach zur Rolle Kroatiens als neues Mitglied der EU. Hannes Ametsreiter, Telekom-CEO und Vorstandsmitglied des VEF, sowie zahlreiche weitere hochrangige Mitglieder des VEF diskutierten über die Investitionsmöglichkeiten und die europäische Perspektive der kroatischen Wirtschaft.

Das Novomatic Forum dient dabei als Stätte der Begegnung und dem Austausch – auch grenzüberschreitend – im Sinne des europäischen Gedankens für Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft, Kunst und Kultur.

„Als überzeugter Europäer werte ich den EU-Beitritt Kroatiens als Meilenstein im europäischen Integrationsprozess. Für die Industrie  birgt die Erweiterung des europäischen Binnenmarktes viele Chancen“, ist Generaldirektor Franz Wohlfahrt überzeugt.

Hochrangige kroatische Delegation wirbt um Investitionen

Der kroatischen Delegation von Vizepremierminister Branko Grcic gehören  hochrangige Persönlichkeiten aus der Wirtschaft und Politik des neuen EU-Mitgliedslands Kroatien an, wie der Gouverneur der Nationalbank Boris Vujcic, Mitglied des Gouverneurskomitees des Vienna Economic Forum.

„Unter den hochrangigen Führungskräften der österreichischen Wirtschaft, Mitgliedern des Vienna Economic Forum und auch von vielen anderen Ländern der Region ist ein großes Interesse an Investitionen in Kroatien und Geschäftskontakten mit kroatischen Firmen vorhanden“, betont die Generalsekretärin des Vienna Economic Forum Botschafterin a.D. Elena Kirtcheva.

„Gerade nach der vollen Mitgliedschaft Kroatiens in der EU ist es die richtige Zeit, verschiedene wirtschaftliche Themen, die neu definiert gehören, offen und verantwortlich anzusprechen, und über die weitere erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung Kroatiens und der ganzen Region zu diskutieren. Das ist wichtig sowohl für österreichische und kroatische Firmen, als auch für die Firmen der kroatischen Nachbarländer, die auch Mitglieder des Vienna Economic Forum sind, aber noch nicht EU-Mitglieder“, so Kirtcheva.

Umsetzung der Rechtssicherheit für Investoren bleibt Herausforderung

EU-Kommissar Johannes Hahn begrüßte Kroatien als 28. Mitglied der Europäischen Union ganz besonders vor dem Hintergrund einer nicht zu verhehlenden Erweiterungsermüdung in Europa unter dem Eindruck der wirtschaftlich schwierigen Situation. Österreich sei hier speziell gefordert, da der Balkan eine wesentliche Region Europas darstellt und so der Beitritt Kroatiens auch geostrategisch von enormer Wichtigkeit ist.

Hahn stellt klar, dass mit dem Beitritt natürlich Erwartungen verbunden sind und auch die Herausforderungen, die noch zu bewältigen sind, nicht unter den Tisch gekehrt werden dürfen, wie etwa die Umsetzung rechtsstaatlicher Gegebenheiten.

Enorme Potentiale für Kroatien aus dem Strukturmitteltopf

Kroatien kann für die Jahre 2014 bis 2020 mit ungefähr 8,5 Milliarden Euro an Strukturmittel aus dem europäischen Sozialfonds, dem Topf der regionalen Entwicklung und dem Kohäsionsfonds rechnen.

Der Fokus der Regionalpolitik hat sich dabei von Infrastrukturinvestitionen zu einem Schwerpunkt auf Wirtschaftsförderung verschoben, insbesondere zu einer flächendeckenden intensiven Förderung der Klein- und Mittelbetriebe, um deren Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Es werden Potentiale identifiziert und in den einzelnen Regionen die Schwerpunkte festgelegt. Dies erfolgt nach dem Prinzip des geteilten Managements, wobei die einzelnen Länder die Verantwortung für die Durchführung der einzelnen Projekte tragen.

Initiative gegen Brain Drain

Sowohl Busek als auch Hahn orten gerade im Donauraum einen eklatanten Brain Drain. Aufgrund mangelnder persönlicher und wirtschaftlicher Perspektiven verlassen Jahr für Jahr  9000 hochtalentierte junge Kroaten das Land und es stehe zu befürchten, dass viele nicht zurückkommen. „Die europäische Aufgabe und Verantwortung ist es sicherzustellen, dass aus einem Brain Drain eine Brain Circulation wird“, so EU Kommissar Johannes Hahn, „Dies ist durch eine zielgerichtete Investitionspolitik zu erreichen. Investieren heißt logischerweise mehr herausbekommen, als man eingezahlt hat, nicht nur im finanziellen Rahmen, sondern auch im persönlichen Gefühl der Menschen, so dass sie sich in ihrem Geburtsland zufrieden fühlen und eine wirtschaftliche Perspektive und Rahmenbedingungen vorfinden.“

Dem Brain Drain entgegenwirken soll auch ein „Center of Advanced Studies – Southeast Europe“ für junge Wissenschaftler aus allen Ländern des Balkan, welches in Rijeka etabliert wird. Das Center wird in Kroatien von der Universität Rijeka koordiniert und von Repräsentanten der regionalen Stellen in Istanbul, Belgrad, Ljubljana, Novi Sad, Podgorica, Priština, Sarajevo, Skopje und Tirana gemanagt.

Lopatka betont Stärke und Attraktivität der Union

Staatssekretär Reinhold Lopatka wertet den Beitritt Kroatiens als 28. Mitgliedsstaat als wichtiges Signal, dass die Attraktivität der Union noch gegeben ist. Ebenso stößt Lettland ab 1.1.2014 als 18. Staat zur Eurogruppe. Europa hat einen Anteil von rund 7 Prozent an der Weltbevölkerung, aber bis heute eine Wirtschaftsleistung die knapp unter 25 Prozent liegt. Zudem erfolgen beinahe 50 Prozent der weltweiten sozialen Transferleistungen innerhalb der Europäischen Union.

Der Beitritt lässt auch für die kroatische Wirtschaft einen Wachstumsschub erwarten.
Österreich ist mit mehr als 7 Milliarden Euro der größte Investor in Kroatien. Mehr als 700 österreichische Unternehmen sind bereits vor Ort in Kroatien.

Für Kroatien beginnt ein neuer Weg. „Es geht darum durch entsprechende Reformen möglichst rasch Kroatien in allen Bereichen auf einen europäischen Standard zu bringen. Hunderte österreichische Firmen sind vor Ort tätig, das wichtigste ist Rechtsstaatlichkeit aufzubauen“, so Lopatka.

„Der EU-Beitritt ist selbstverständlich nicht das Endziel. Die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit oder auch die Stärkung der Rechtssicherheit sind permanente Aufgaben, nicht nur für Kroatien, sondern für uns alle“, so Lopatka abschließend.
Schließlich wird ein Erfolg in Kroatien dazu beitragen, auch weitere Mitglieder am Balkan schneller an die Union heranzuführen.

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