Dienstag, 5. November 2024
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Fortschrittsbericht zur Donaustrategie: Nach gutem Start einen Gang hochschalten

Die Europäische Kommission hat zwei Jahre nach dem Startschuss für die Strategie der Europäischen Union für den Donauraum den ersten Fortschrittsbericht zur Strategie veröffentlicht. Er beschreibt bedeutende Errungenschaften bei der Lösung von Problemen wie fehlenden Verkehrsverbindungen, mangelnder Wettbewerbsfähigkeit, Umweltverschmutzung und Kriminalität.

[[image1]]Die Makroregion „Donauraum“ besteht aus 14 Ländern, darunter acht EU-Mitgliedstaaten. In dem Bericht wird erläutert, wie diese Länder durch zahlreiche gemeinsame Projekte und Initiativen bereits ein konkretes System zur Zusammenarbeit eingerichtet haben.

Zugleich appelliert die Kommission in ihrem Bericht jedoch auch an die Regierungen der Donauländer, den eingegangenen politischen Verpflichtungen nachzukommen, indem sie die Strategie zu einer Priorität in allen relevanten Politikbereichen erheben. Die acht EU-Mitgliedstaaten sowie Kroatien werden dazu angehalten, die Strategie in ihre Pläne für die nächste Generation von Programmen im Rahmen der Regionalpolitik für den Zeitraum 2014-2020 einfliessen zu lassen.

Äußerst guten Start hingelegt

Johannes Hahn, EU-Kommissar für Regionalpolitik, erklärte: „Wir haben einen äußerst guten Start hingelegt. Schon jetzt zeigt die Strategie für den Donauraum, dass wir gemeinsam bei der Lösung von Problemen weit mehr erreichen können als jedes Land für sich genommen. Jetzt müssen wir einen Gang hochschalten. Für die 14 beteiligten Länder darf Kooperation nicht nur eine Nebensache oder eine vage Idee sein. Die Prioritäten der Strategie für den Donauraum sollten sich in der nächsten Generation unserer Programmplanung für die Regionalfonds niederschlagen und fest in den nationalen, regionalen und lokalen Prioritäten in allen beteiligten Ländern verankert werden. Die Strategie sollte in alle relevante Politikbereiche einfließen und durch politisch stabile und angemessen finanzierte Förderstrukturen gestützt werden.“

Der Schwerpunkt des Berichts liegt auf konkreten Fortschritte in den vier Schlüsselbereichen der Strategie: Anbindung des Donauraums, Umweltschutz, Aufbau von Wohlstand und Stärkung des Donauraums.

Dem Bericht zufolge hat die europäische Strategie für den Donauraum zum Aufbau einer langfristigen Kooperationsstruktur von unschätzbarem Wert und zu einem deutlichen politischen Engagement der Partner geführt.

In dem Bericht werden klare Empfehlungen für die Zukunft gegeben: Die EU-Mitgliedstaaten werden aufgefordert, die Strategie in die neue Generation von Programmen für die Regionalpolitik im Zeitraum 2014-2020 einzubinden.

Die Regierungen werden dazu angehalten, die verfügbaren Mittel aus dem Europäischen Strukturfonds, dem Europäischen Investmentfonds, „Horizont 2020“, COSME und der Fazilität „Connecting Europe“ effizient zu kombinieren.

Die 14 beteiligten Länder sollen auf nationaler Ebene personell und finanziell angemessen ausgestattete Strukturen für die Umsetzung der Prioritäten der Strategie für den Donauraum gewährleisten.

Die Regierungsvertreter der EU-Mitgliedstaaten sollen die Ziele der Strategie für den Donauraum auf den einschlägigen ressortspezifischen Tagungen des Rates der Europäischen Union (z. B. Treffen der EU-Verkehrsminister, der Umweltminister, der Bildungsminister und der Innenminister) verfolgen.

In dem Bericht wird außerdem eine Reihe neuer Projekte hervorgehoben und beschrieben, wie die Strategie bestehenden Initiativen durch Zusammenarbeit und die Kombination von Finanzmitteln neue Impulse verleiht. Damit wird ein Beitrag zur langfristigen Wachstumsstrategie der EU, „Europa 2020“, geleistet.

Anbindung des Donauraums

(Verkehrsverbindungen/nachhaltige Energie/Kultur und Tourismus)

Erklärung zur Instandhaltung des Wasserwegs Donau (Declaration on maintenance of the Danube waterway), angenommen von den Verkehrsministern des Donauraums im Juni 2012. Schlüsselabkommen über Schiffbarkeit zwischen Rumänien und Bulgarien. Förderung der Fertigstellung der Calafat-Vidin-Brücke zwischen Rumänien und Bulgarien, bei es sich erst um die zweite Donaubrücke im 630 km langen Flussabschnitt entlang der Grenze handelt, im Rahmen der Strategie. Neue Forschungsprojekte zu innovativen Schiffen, wie das Projekt NEWS zur Erneuerung der Donau-Flotte. Fortschritte beim bulgarisch-serbischen Gasverbundprojekt, das die Ostseeregion mit der Adria, der Ägäis und der Schwarzmeerregion verbinden soll.

Umweltschutz im Donauraum

(Wasserqualität, Umweltrisiken/Erhalt der biologischen Vielfalt)

Das Projekt Danube Floodrisk: 8 Donauländer nutzen Datenbanken und Hochwasserrisikokarten gemeinsam. Taskforce Donaustör (Danube Sturgeon Task Force): entwicklungsfähige Bestände dieses wichtigen Fisches im Fluss sollen gesichert werden.

Aufbau von Wohlstand im Donauraum

(Forschungskapazitäten/Bildung/Informationstechnologie, Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen)

Unternehmensforum Donauraum (Danube Region Business Forum): An dem von der Wirtschaftskammer Österreich koordinierten Forum, durch das Kontakte zu Forschungseinrichtungen und Hochschulen gefördert werden, sind mehr als 300 KMU beteiligt. Donauforschungs- und –innovationsfonds: Der Fonds stützt sich auf die Erfahrungen aus dem BONUS-Programm der Makroregion Ostseeraum. Gemeinsame Erklärung aller 14 Forschungsminister des Donauraums: Diese Erklärung wurde am 9. Juli in Ulm unterzeichnet.

Stärkung des Donauraums

(Institutionelle Kapazitäten/Zusammenarbeit zur Bekämpfung organisierter Kriminalität)

Initiative der Polizeichefs zur Intensivierung der Zusammenarbeit der Polizeibehörden im Donauraum, die auf bessere Maßnahmen zur Bekämpfung von Verbrechen mit Donaubezug (auch organisierte Verbrechen) und die Einrichtung eines Forums für transnationale Strafverfolgung abzielt. Bedrohungsanalyseprojekt von Europol für den Donauraum.

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