Donnerstag, 26. Dezember 2024
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Hohe Wahrscheinlichkeit: Österreich hat im Herbst 2019 wieder die „Große Koalition“ zwischen ÖVP und SPÖ

Parlamentssaal in der Wiener Hofburg / Bild © CC Oktobersonne/Wikimedia (Ausschnitt)

Ein Kommentar von Prof. Gert Schmidt

Was LH Hermann Schützenhöfer im „KRONE“-Interview vom 21.07.2019 herbeisehnt, nämlich die GroKo, hat größte Chancen in wenigen Monaten politische Realität zu sein.

Das gefürchtete Gespenst der ÖVP-SPÖ-Regierung, bewusst ÖVP gesagt, nicht einer „Türkis-SPÖ“-Regierung, steht vor der Türe.

Ja, es ist wieder die alte Tante ÖVP, die den Mantel der Tarnung bald abwerfen wird und den ungestümen, türkisen Jung-Politikern zeigt, wo der Bartl den Most holt.

Die zwangsweise Auszeit von der „offiziellen“ Macht und der strikte Maulkorb, welcher den Alt-Granden der wahren ÖVP 18 Monate lang umgehängt wurde, ist in zehn Wochen beendet und abgestreift.

Ibiza-Gate sei Dank – auch an die Hintermänner, Finanziers und Helfer!

Wie das funktionieren wird? So, wie es in den letzten fünf Jahrzehnten immer abgelaufen ist: Am Abend der geschlagenen Wahl kommen alle aus den Höhlen, in denen sie sich fast zwangsweise verborgen gehalten haben: Die Staatstragenden, die Vernünftigen, die Weisen, die Klugen, die Schönschreiber, höchste Würdenträger des Staates und der Kirche, die wichtigsten Medienmogule, die weltverbessernden, vordenkerischen Kommentatoren.

JETZT, wird es am Wahlabend im September 2019, heißen, NUR JETZT und SOFORT, muss die heilende Kraft der Großen Koalition Österreich retten und in die sichere Zukunft führen: mit christlich-sozialen Werten, menschenfreundlich, ohne Hass, ohne Fremdenfeindlichkeit, gerecht und ausgewogen und, natürlich, in Europa wirklich wieder anerkannt und gerne in Brüssel gehört.

Wer sich als Politiker oder politischer Funktionär oder Journalist in den Weg stellt, wird als asozial, fremdenfeindlich, rassistisch und/oder, wenn es gar nicht anders geht, als halb- oder ganz-kriminelle Figur, natürlich ohne Anklage und Verhandlung, dargestellt.

Das fest in christlich-sozialer Hand befindliche Medienkonsortium wird geschickt die richtigen Interviewpartner wählen, der ORF, sowieso, so weitermachen, wie bekannt, nur sichtbar, oft sogar mit erregter Stimme, freudig enthemmt, die neue Botschaft verkünden.

Da wäre noch eine „Kleinigkeit“ als Hemmschuh, das aktuelle Parteiprogramm und die politische, permanent kundgetane Haltung der SPÖ, die oftmals schrille Ansprache ihrer SpitzenpolitikerInnen.

Auch dieses Problem ist leicht zu lösen: Noch am Wahlabend wird die fulminante Niederlage der SPÖ einsichtig bestätigt, weil jetzt gehen wir es an: Neue Chefs, neue politische Richtung, alles, was gesagt wurde gehört in die Kategorie des Adenauer- Zitates „Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern!“

Das Wichtigste aber SOFORT: Mag. Hans Peter Doskozil, Landeshauptmann des Burgenlandes, übernimmt die SPÖ-Parteiführung.

Damit wird die linke Fraktion der SPÖ mit der Niederlage in Pension geschickt, der pragmatische Flügel übernimmt die Macht. Die praxisnahen Gewerkschafter und Gleichgesinnte bestimmen nach dem Wahlabend, wo es politische für die SPÖ lang geht: Zurück an die Macht, zurück an die wichtigen, staatstragenden Positionen für ihre Parteifunktionäre.

Damit sind die Weichen für die GroKo gestellt – keine Rede mehr, mit den erfolgreichen, aber bösen Blauen oder gar den lästigen NEOS eine Regierung bilden zu müssen, von den Grünen reden wir gar nicht.

Auch die Steigbügelhalter, die Wähler-Schubraketen, Sebastian Kurz und seine türkisen Master-Minds, werden von den wahren ÖVP-Bossen sofort an die Wand gedrängt: JETZT haben wir die Wahl wieder gewonnen“, die ÖVP ist für längere Zeit – zumindest fünf Jahre lang, bis zum letzten Tag dieser Legislaturperiode – uneingeschränkt Herrscher der gedruckten und gesprochenen und dargestellten Worte, verfügt nun über die größte politische und mediale Macht seit 1945.

Und die FPÖ: Sie wird fünf Jahre das machen, was sie exzellent kann: Oppositionspolitik. Und vielleicht, dann gar nicht ausgeschlossen, 2024 als stimmenstärkste Partei die Regierung stellen.

Die „Unterstützung“ der alten ÖVP ist ihr sicher. Allerdings gibt es ab Herbst 2019 für die FPÖ einen neuen, starken Gegner: die runderneuerte SPÖ mit Hans Peter Doskozil als Parteiobmann, welcher sehr viele SPÖ-Wähler wieder in seine SPÖ zurückholen wird. Die neuen FPÖ-Wähler kommen dann – 2024 – aus dem Lager der logischerweise extrem enttäuschten (auch getäuschten) ÖVP-Wähler.

Und Sebastian Kurz und seine junge politische Garde: keine Sorge, die können Kraft ihrer Jugend und der nunmehr gewonnenen, für sie enttäuschenden Erfahrungen gestärkt in die politische Führungsebene zurück.

Und Sebastian Kurz und Freunde können 60 Monate lang darüber nachdenken, dass ein kluger Politiker die Macht, die ihm vom Volk verliehen wurde, nicht völlig freiwillig und ohne Zwang – nur auf Drängen von einigen Alt-Granden und „Ewig-Vernünftigen“ – aus der Hand gibt. Diese Macht wieder zu erlangen ist ein langer, steiniger, teurer und schwerer Weg.

8 Kommentare

  1. Meine Prognose ist eine Neuauflage von Türkis/Blau. (Vielleicht auch nur Wunschdenken).
    Aber in meinen Bekanntenkreis wird lt. meiner privaten Umfrage strategisch gewählt. Nämlich Türkis und Blau.
    Daher glaube ich nicht, daß die FPÖ soviel verlieren wird wie sich manche wünschen.
    Das Ibiza-Gate und jetzt das Schredder-Gate beinflussen unser Wahlverhalten in keinster Weise.
    Egal was noch für Gates daher kommen mögen. Und da wird den Medien sicherlich noch einiges einfallen, da bin ich ganz zuversichtlich. Es wird nur nicht die Auswirkung haben, die sich dieselben wünschen. So hoffe ich zumindest.

    • das klingt plausibel,aber „tempora mutantur“,es gibt neue player und ob die alten Schwarzen noch fit genug sind ,bezweifle ich.Der Geist der Vght.weht nicht mehr.

  2. Sehr treffend das mögliche Schreckenzenario beschrieben , schon beim lesen wurde mir unheimlich und ich glaube so werden viele Wähler denken .Nur eines darf man nicht vergessen diese vielen sehr mächtigen alte ÖVP Granten haben es mit Ihrer alt ÖVP niemals zum Gesamtsieg gebracht .
    Und das hat seinen guten Grund .

  3. Da kann ich nur sagen: Oh Gottohgottohgott!
    Was immer man darunter verstehen mag.

  4. Wenn diese Prognose stimmt, dann haben wir wieder 5 Jahre Stillstand und Hick Hack. Dieser Zustand ändert sich dann erst wenn die Landekaiserin und die Landeskaiser in Pension gehen. Die Marionette Kurz wird dann erst einsehen, das er benutzt wurde. Der Weg der letzten Regierung zeigte trotzt aller kleinen Fehler in die richtige Richtung. Der Großteil der Bevölkerung war damit einverstanden. Demokratie ist die schlechteste Regierungsform, aber es gibt keine bessere. In unserem Land hat ein kleiner Teil der Bevölkerung aus link Linken und sich Künstler nennenden Personen und Gruppierungen einen zu großen Anteil an „öffentlich rechtlicher“ Berichterstattung in den Medien ,speziell im ORF.
    So geht der Wunsch, der Mehrheit der Bevölkerung, die nicht im Fokus dieser Medien steht, weil damit keine Schlagzeile produziert werden kann,unter . Demokratische Wahlen sind demnach ein Absurdum, wenn die Minderheit über die Mehrheit entscheidet. Die grauen Eminenzen, die sich gewisser Gruppierungen bedienen, sind im Hintergrund und werden immer vermögender. das Fußvolk wird dann mit Almosen ruhiggestellt, bis zur nächsten Wahl.
    Der Kreislauf beginnt wieder …..

  5. Und bevor jetzt alle Mütter unseres Landes bittere Tränen weinen, dass ihnen ihr etwas missratener und machtbesessener Sohn und Marionette der Konzerne abhanden kommen könnte: Habt keine Angst! Dem Bub passiert nichts, er wird auch weiterhin im Sandkasten des Ballhausplatzes mit dem Land und deren Bürger spielen. Wie das geht? Ganz einfach! Während die Parteien ihre Nebelgranaten werfen, die Pressesprecher die Journalisten abrichten, die Parteien Millionen Euro Inserate in die Arena werfen, wird abseits Tag und Nacht verhandelt. Allerdings die alten Granden der Altparteien haben das Ruder längst übernommen. Die abgewählten Bonzen treffen sich wieder in den Hinterzimmern. An der Großen Koalition aus SPÖ und ÖVP wird längst gezimmert. Die Morgengaben sind auch schon auf das Nachtkästchen gelegt: Das von türkis/blau erarbeitete und vor allem in weiten Teilen bereits umgesetzte Maßnahmen werden zurückgenommen: Österreich wird wieder zum „Schulden-Staat“ und stramm auf den „Ihr schafft das“-Kurs geführt. Denn in Nordafrika sitzen bereits Millionen Migranten auf ihren Koffern. Und nach der Wahl, liebe Leute, seid Ihr wieder die nützlichen Idioten, auf deren Meinung man 60 Monate nicht mehr hören muss. Aber eines sei uns allen ein Trost: Viele Bürger sind nicht so dumm, wie manche Politiker glauben.

  6. Darum ein Tipp an alle potentiellen ÖVP-Wähler: Wer eine Fortsetzung der erfolgreichen Politik der letzten 1 1/2 Jahre will, muss Blau wählen. Nur wenn die ÖVP nicht mehr die freie Auswahl hat, wird der Türkis-Blaue-Kurs fortgesetzt werden.

  7. So wird es wohl kommen, wie Prof. Schmidt skizziert…die Errungenschaften von schwarz-blau werden allesamt in den Mülleimer getreten werden, es wird wieder stramm großkoalitionär mit roten Verlierern und schwarzen Alt-Apparatschicks und der rasende Stillstand wird sich wie ein Leichentuch über das ganze Land legen. Neue Quoten für Migranten/Flüchtlinge/Glücksritter/Sozialbetrüger und Konsorten werden freudestrahlend und dankbar aus Brüssel entgegengenommen und akkurat umgesetzt und die „Zivilgessellschaft“ und der linkslinke ORF samt befreundeter Medien wird nach mehr und mehr Zuzug lechzen und schreien und stöhnen und siehe, der einst auf Anti-Migrations-Kurs getrimmte Kurz wird eine hollywoodreife 180-Grad-Wendung hinlegen und die Grenzen weit, weit öffnen, damit dieser Kontinent und dieses Land endlich, endlich mit Karacho gegen die Wand gefahren werden kann. Finis.

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