Donnerstag, 21. November 2024
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Ibiza-Gate: Auffällig intensive Verflechtungen aus dem Kreis Ibiza-Video mit „V-Personen“ des BMI

Das Ibiza-Video / Bildmontage: EU-Infothek / Quelle: Spiegel, SZ / Süddeutsche Zeitung

Monatelange Recherchen von EU-Infothek bestätigen zwei wichtige Erkenntnisse:

Fast alle Personen, welche dem Kreis der Produzenten des Ibiza-Videos zuzurechnen sind oder mit diesen in Kontakt gestanden sind oder noch stehen, verfügen über zwei entscheidende, besorgniserregende Eigenschaften:

Fast jede Person, welche im Zuge der Recherchen mit dem Ibiza-Video vorkommt, hat mit Rauschgift – insbesondere Kokain – Kontakt, konsumiert oder handelt mit diesem Suchtgift und verkehrt in einschlägigen Kreisen:

Der Detektiv „Julian Haller“ (das ist sein Alias Name), der Rechtsanwalt aus der Wiener Innenstadt, die ehemalige Freundin und Helferin des „Julian Haller“, die beiden bisher bekannten wichtigen Helfer des „Julian Haller“, der IT-Spezialist und die „rechte Hand“ des „Julianchens“, sein Salzburger „Freund und Partner“, und viele andere.

Mindestens genau so bedeutend ist der Kontakt der wichtigsten Akteure, welche das Ibiza-Video „produziert“, bearbeitet oder verkauft haben, mit dem Bundesministerium für Inneres (BMI).

Der Detektiv „Julian Haller“, dessen Freundin und Helferin, die „rechte Hand“ (derzeit, seit Frühjahr 2019 in U-Haft), der Salzburger „Freund und Partner“ des „Julianchens“, sie alle sind seit vielen Jahren sehr gute bekannte, eingetragene, also registrierte „V-Leute“ des BMI. Sie alle haben seit Jahren (!) persönlichen Kontakt mit BMI-Vertretern, sie alle sind in mehrere „Aktionen“ aus der Vergangenheit, insbesondere Rauschgift und Menschenhandel, als „Zundgeber“ verwickelt. Man kennt sich.

Die Namen der Beamten, welche diese V-Leute als „Führungsoffizier“ betreuen, sind EU-Infothek bekannt, die Beschuldigten geben diese Namen teilweise selbst in Verhören an, teilweise gibt es dazu entsprechende Schriftstücke.

Es gibt auch Hinweise auf persönliche/private Kontakte zwischen V-Leuten und Beamten, auch auf Streitigkeiten über die „Beute“, sprich die Menge des beschlagnahmten Suchtgiftes etc. Es gibt sogar eine Anzeige eines V-Mannes gegen BMI-Beamte, weil diese angeblich eine dem V-Mann zustehende Erfolgsprovision über 15 Tausend Euro nicht bezahlen wollten.

Auffallend: es mag österreichweit – geschätzt – einige Tausend im BMI registrierte, geheime V-Leute geben.

Die DICHTE der V-Leute in Zusammenhang mit der Produktion und dem Vertrieb des Ibiza-Videos ist sehr erstaunlich und beachtenswert.

Die mögliche Erklärung könnte sein, dass eine „arbeitslose“ Söldnertruppe, spezialisiert auf Erpressungen, Verrat, mit geheimen Informationen aus der Politik ausgestattet, ein großes Geschäft witterte und zuerst auf Eigenregie durchzog. Erst in der Verkaufsphase des Videos – erste Abwicklung und auch weitere Doppelverkaufs-Versuche – kamen wirtschaftspolitische Kontakte hinzu.

Allerdings bleibt die Frage offen, weshalb Personen vom BMI als V-Leute registriert und eingesetzt werden, welche sich zu derartigen Taten hingezogen fühlen und damit auch jahrelange, nachweislich strafrechtliche „Erfahrung“ haben.

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