Mittwoch, 13. November 2024
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Ibiza-Gate: Internationale Berichte und Kommentare

Ibiza / Bild © CC0 Creative Commons, Pixabay (Ausschnitt)

Nachfolgend werden Berichte aus verschiedenen Medien zu Ibiza-Gate aufgelistet. Lesen Sie die Pressestimmen zu der Ibiza-Affäre betreffend Julian H. und RA Dr. Ramin M.:

Berichte international
Frankfurter Allgemeine Zeitung: „WER DREHTE DAS IBIZA-VIDEO? – Ein Wiener Anwalt und seine Mandanten“

Das heimlich aufgenommene Video, das die FPÖ-Politiker Strache und Gudenus die Karriere kostete und Österreichs Regierung zu Fall brachte, läuft inzwischen unter dem Rubrum „Ibiza-Gate“. Die Hinweise auf Mittelsmänner verdichten sich…

Das wiederum dürfte Johann Gudenus unbekannt gewesen sein. Denn ihm wurde besagter Anwalt von einer befreundeten Immobilienmaklerin als Vermittler für einen anstehenden Grundstücksverkauf empfohlen. Nach dem Tod seines Vaters wollte Gudenus eine größere Liegenschaft verkaufen. Von Anwalt M. nun sei Gudenus die vermeintliche lettisch-russische Oligarchennichte Aljona Makarowa vorgestellt worden, nebst ihrem Begleiter mit dem Decknamen „Julian Thaler“, der in München eine Detektei betreiben soll. Frau Makarowa habe sich als Nichte eines Oligarchen ausgegeben.

Link: https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/strache-spurensuche-zu-ibiza-video-fuehrt-zu-mittelsmann-16201330.html

Frankfurter Allgemeine Zeitung: „Ein gedeckter Tisch“

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) – das Flaggschiff der deutschen Medien – berichtet auf Seite 4 der Printausgabe am 3. Juni 2019 über Ibiza-Gate.

Ein österreichischer Geschäftsmann veröffentlicht auf seiner Website Informationen über die Hintermänner des Ibiza-Videos – und über Verbindungen zu einem Geheimdienst.

Der Tagesspiegel: „Ibiza-Affäre: Strache-Video sollte für siebenstellige Summe verkauft werden“

Wer steckt hinter dem Ibiza-Video? Einiges deutet auf einen Anwalt und einen Detektiv hin. Sie wollten Geld machen – und boten das Material auch Böhmermann an…

Die Zeit-Recherche bestätigt, dass ein Wiener Anwalt das Treffen vermittelte, welches letztlich zum Skandal-Video auf Ibiza führte. Auch die österreichische Zeitung „Die Presse“ berichtet darüber. Über das Treffen hatte zuvor schon der ehemalige FPÖ-Politiker Johann Gudenus der österreichischen Zeitung „Kurier“ berichtet. „Eine Immobilienmaklerin, die mit uns seit langem befreundet ist, hat angerufen und gesagt, da interessiert sich jemand für euer Jagdgrundstück“, behauptete Gudenus im Gespräch mit der Zeitung. „Der Anwalt hat dann den weiteren Kontakt gelegt, hat mir bestätigt, dass die Identitäten der Herrschaften echt sind“, wird Gudenus zitiert. Laut „Zeit“ trafen sich der Anwalt und Gudenus erstmals Ende 2016.

Am Mittwochabend verdichteten sich die Hinweise, dass diese Version stimmen könnte: Im österreichischen Fernsehen trat ein Mann auf, der nach eigenen Angaben mit Spionage vertraut ist. Sascha Wandl behauptete bei „oe24“, dass ein ehemaliger Geschäftspartner namens Julian H., den er selbst in diesem Bereich ausgebildet habe, die Videofalle gemeinsam mit jenem Wiener Anwalt namens Ramin M. gelegt habe. Er soll sich als ein Münchener Geschäftsmann mit dem Namen Julian Thaler ausgegeben haben, aber tatsächlich eine Detektei in der bayerischen Landeshauptstadt betreiben.

Wandl will in den Aufnahmen ein Muster festgestellt haben, das ihm aus der Betriebsspionage vertraut sei. „Das Ibiza-Video trägt genau meine Handschrift“, sagte er. Den Geschäftspartner, der sowohl in München als auch in Wien gemeldet sei, habe er auf dem Video erkannt. Julian H. soll vorbestraft sein. Zudem erklärte Wandl, dass er höchstpersönlich seinen Ex-Geschäftspartner und den Wiener Anwalt miteinander bekannt gemacht habe. Er selbst sei 2016 aus dem Spionagegeschäft ausgestiegen. Konkrete Informationen über mögliche Absprachen der beiden und Details zu Hintermännern habe er daher nicht.

Link: https://www.tagesspiegel.de/politik/ibiza-affaere-strache-video-sollte-fuer-siebenstellige-summe-verkauft-werden/24370058.html

BILD: „Wiener Anwalt gesteht – Ich stecke hinter dem Strache-Video“

Ist das die Lösung des Rätsels, wer das Geheim-Video über den Ex-Vizekanzler und -FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache auf Ibiza produziert hat?

Nachdem der iranisch-stämmige Anwalt aus Wien, Ramin Mirfakhrai, bereits in den vergangenen Tagen nach Aussagen von Ex-FPÖ-Mann Johann Gudenus als Verdächtiger galt, gibt es jetzt ein schriftliches Geständnis.

Es seien nur „demokratiepolitische und rechtliche Überlegungen“ bei der Veröffentlichung relevant gewesen, behauptet er. Und: „Aufgrund der Reaktionen der betroffenen Politiker entfaltete sich in der Folge eine Eigendynamik.“

Am Mittwochabend behauptete der zwielichtige Ex-Sicherheitsberater Sascha Wandl (47) im Live-Talk mit Oe24-Chefredakteur Wolfgang Fellner (64), die Drahtzieher zu kennen. Dabei hatte er Mirfakhrai benannt – ebenso einen ehemaligen Mitarbeiter mit dem Namen Julian H.

Das Geständnis lässt viele Fragen offen – und wirft neue auf.

Wenn es tatsächlich um ein „ziviligesellschaftliches Projekt“ gegangen sein soll, warum wurde für das Videos, das verschiedenen Medien angeboten wurde, via Mittelsmänner zunächst Geld gefordert? Möglich ist, dass es weitere Auftraggeber gibt oder dass Mithelfer das Video noch auf anderen Wegen angeboten haben. Während Mirfakhrai das Video beauftragt haben will, gibt es eine weitere erstaunliche Verbindung: So soll der Privatdetektiv Julian H., der im Video zu sehen ist, Verbindungen zu Straches ehemaligen Bodyguards haben, berichtet „Österreich“.

Link: https://www.bild.de/politik/ausland/politik-ausland/oesterreich-nach-video-mit-strache-fpoe-gestaendnis-eines-beteiligten-anwalts-62164764.bild.html#remId=1551308354508515726

WELT: „Ibiza-Affäre: Das sollen die Drahtzieher hinter dem Strache-Video sein“

Mehrere österreichische Medien veröffentlichen am Mittwochabend neue Erkenntnisse über die Auftraggeber und Komplizen hinter der Ibiza-Affäre, die zum Bruch der Regierung von ÖVP und FPÖ geführt hatte. Eine Spur führt nach München…

Der Wiener Anwalt Ramin M. und der 38-jährige österreichische Detektiv Julian H. sollen demnach die „Falle“ eingefädelt und das Video produziert haben. Zuvor hatte bereits das Magazin „Profil“ über die beiden Verdächtigen berichtet.

Kronzeuge ist der Spionage-Experte Sascha Wandl, laut eigenen Aussagen ehemaliger Chef von Julian H.: „Ich habe Julian H. ausgebildet. Das Ibiza-Video trägt genau meine Handschrift. Auf den Video-Aufnahmen habe ich ihn dann sofort erkannt“, so Wandl gegenüber „oe24.TV“. Gegenüber Strache und Gudenus hatte sich Julian H. demnach als Münchner Geschäftsmann „Julian Thaler“ ausgegeben. Der Anwalt von Julian H. teilte mit, seinem Mandanten sei nichts vorzuwerfen.

Dem soll laut der Zeitung „Standard“ eine Kontaktaufnahme zwischen Anwalt M. und Straches damaligen FPÖ-Vertrauten Johann Gudenus vorausgegangen sein. M., habe Gudenus erzählt, dass einer seiner Bekannten eine reiche Oligarchennichte kenne, die an einem Grundstück von Gudenus interessiert sei. Der Ex-FPÖ-Politiker bestätigte dies am Dienstag.

Detektiv H. habe sich dann als Vertrauter der Oligarchennichte ausgegeben. Laut „Standard“ brüstete er sich auf seiner – mittlerweile offline genommenen – Firmenwebseite damit, eine professionelle Spürnase im Auftrag von Kriminalpolizei, Innenministerium „und ausländischen Regierungen“ zu sein.

Link: https://www.welt.de/politik/article193998157/Ibiza-Affaere-Das-sollen-die-Drahtzieher-hinter-dem-Strache-Video-sein.html

Die ZEIT: „Ibiza-Affäre: Ramin und die Detektive“

Wer steckt hinter dem Ibiza-Video, das die österreichische Regierung zu Fall brachte? Eine Spurensuche in der Wiener Halbwelt

In einem farbverblassten Altbau unweit des Stephansdoms residiert hinter einem schwarz angestrichenen hölzernen Tor der Rechtsanwalt Ramin M., 43. Die Fenster in der Kanzlei in der dritten Etage sind verschlossen, das Klingeln bleibt unbeantwortet. Wenn nicht alles täuscht, befindet sich in der Singerstraße die Kommandozentrale, in der das Ibiza-Video und damit eine Politaffäre geplant und choreografiert wurde, die im Mai erst den österreichischen Vizekanzler Heinz-Christian Strache sowie anschließend die Regierung stürzte und die alles zu bieten hat: Drogen, Lügen, Video. Und Politik, natürlich.

Die vielleicht beste Art, sich der Affäre zu nähern, besteht darin, von der Kanzlei aus die wichtigsten Schauplätze anzusteuern: Im Umkreis von einem Kilometer liegt im Norden das Hotel Sofitel, im Osten der Stadtwirt, im Süden das Restaurant Le Ciel. Man könnte glauben, der Rechtsanwalt Ramin M. habe beschlossen, keiner der Orte von Ibizagate dürfe weiter von seinem Büro entfernt liegen als zehn Gehminuten. Nur nach Ibiza im Südwesten, wo der Showdown stattfand, braucht man etwas länger, mit dem Flugzeug knapp drei Stunden.

Auch sechs Wochen nach dem Skandal sind die Hintergründe von Ibizagate immer noch schwer durchschaubar. Auf Video festgehalten ist, wie sich die beiden FPÖ-Politiker Heinz-Christian Strache und Johann Gudenus im Juli 2017 auf Ibiza mit einer vermeintlichen russischstämmigen Oligarchen-Nichte und ihrem Berater treffen. Sie reden länger als sechs Stunden, sie trinken Wodka Red Bull, sie konspirieren. Die heimlich mitgeschnittenen Aufnahmen dokumentieren, dass die FPÖ-Politiker bereit schienen, Spenden am österreichischen Staat vorbeizuschleusen und der vermeintlichen Oligarchin im Gegenzug Aufträge zuzuschanzen. Auf Ibiza haben die FPÖ-Leute den Anschein erweckt, korrupt zu sein. Wegen des Verdachts der Untreue ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen Strache, Gudenus und einen weiteren FPÖ-Strippenzieher. Sie ermittelt aber auch gegen den Anwalt Ramin M. und mindestens drei weitere namentlich bekannte Beschuldigte, es geht um den Verdacht des Missbrauchs von Ton- und Abhörgeräten, Urkundenfälschung, Täuschung sowie Datenverarbeitung in Gewinn- und Schädigungsabsicht.

Aber wie konnte es dazu kommen? Wer legte die FPÖ-Politiker aufs Kreuz? Und, vielleicht am wichtigsten: warum?

Eine umfassende Rekonstruktion der Affäre wird es erst geben können, wenn die Videomacher selbst zu reden bereit sind. Ramin M. ließ die Bitte um ein Gespräch von seinem Anwalt zurückweisen, auch Julian H., der auf dem Video den Berater der vermeintlichen Oligarchin spielt und einer der Beschuldigten ist, lehnte mehrere Gesprächswünsche ab. Die Recherche zu den Hintergründen muss sich deshalb auf Gespräche im Umfeld der Videoproduzenten und der gestürzten FPÖ-Politiker in Wien und Berlin stützen, sie kann nur eine Annäherung sein.

Die ZEIT stellte den mutmaßlichen Machern des Videos per verschlüsseltem Chat über Wochen Fragen, von denen einige beantwortet wurden, andere nicht. Zudem konnte die Redaktion mehr als 11 Gigabyte Ermittlungsakten auswerten, die unter anderem die zentralen Figuren Ramin M. und Julian H. betreffen – Akten, in denen es um Verleumdungen, Drogen und Spionage geht und die beschreiben, in was für einem Umfeld die Idee gereift sein muss, die FPÖ mit einer Operation in filmreifer Manier zu desavouieren. Ibizagate führt hinein in ein Milieu, dem normale Menschen eher in Netflix-Serien begegnen – zu einer Sicherheitsfirma namens „Die Gruppe Sicherheit“, in der sich die meisten Akteure der Affäre begegnet sind und deren ehemaliger Chef Sascha Wandl sagt: „Wir haben ähnlich wie die Polizei agiert, indem wir kriminelle Gruppen infiltriert und Informanten rekrutiert haben.“

Link: https://www.zeit.de/2019/28/ibiza-affaere-oesterreich-fpoe-heinz-christian-strache-video-quelle

SchweizerZeitung: „Strache-Ibiza-Video: Ramin Mirfakhrai gesteht – Verbindungen zur SPÖ“

Neue Enthüllungen im Zusammenhang mit dem Strache-Ibiza-Video, welches in einem europapolitisch-transatlantischen Kontext für einen Regierungswechsel in Österreich eingesetzt wurde.

Wer sind die Personen und Strippezieher, welche die FPÖ-Politiker Strache und Gudenus auf Ibiza in die Video-Falle lockten?

Ein Anwalt mit Wurzeln im Iran und Verbindungen zur SPÖ, Dr. Ramin Mirfakhrai, hat seine Mitwirkung am Ibiza-Video gestanden.

Pikant hierbei: Ramin Mirfakharai lernte bei der Kanzlei RA Gabriel Lansky das Anwaltsgeschäft.

Diese Kanzlei ist seit Jahrzehnten der SPÖ eng verbunden: Lansky leitete 2006 eine Wahlplattform für Alfred Gusenbauer (SPÖ) und kandidierte auch selbst drei Mal auf hinteren Listenplätzen für die SPÖ bei Nationalratswahlen.

Das österreichische Internet-Portal EU-Infothek, hat das geschafft, was die großen Staatsmedien und Konzernmedien, die ganz andere personelle und finanzielle Mittel an der Hand haben, nicht geschafft haben.

Das Portal hat das die Umstände des Strache-Ibiza-Videos bisher so gut wie im Alleingang aufgeklärt.

Detektiv mit zweifelhafter Vorgeschichte im Spiel

Auch ein Detektiv mit krimineller Vorgeschichte hatte seine Hände im Spiel.

Julian Hessenthaler mit Detektei in München (Detektei Konsic) und Wohnsitz u. a. in Wien und angeblich auch einem früheren oder aktuellen Domizil in Luxemburg. Der IT-Fachmann hatte zudem eine Spezialausbildung an einer israelischen Sicherheitsakademie gemacht.

Es ist polizeibekannt und soll wie bisher bekannt soll wegen Drogendelikten vorbestraft sein.

Link: //schweizerzeitung.ch/ibiza-video-von-strache-anwalt-dr-ramin-mirfakhrai-gesteht-verbindungen-zur-spoe/

Tagesschau: „Ibiza-Video – Wer gab den Auftrag?“

Wer ist in der Lage, ein politisches Erdbeben wie in Österreich auszulösen? Im Mittelpunkt der Berichte steht derzeit ein Anwalt, die Frage nach den Hintermännern bleibt.

Gudenus war es, der zuerst kontaktiert worden war und dann das Treffen auf Ibiza anbahnte. Darauf wies Strache bereits in seinem Statement am Samstag hin. So wie er und Gudenus es später in Interviews mit Zeitungen wie der „Presse“ beschrieben, war der Kontakt zu ihm langfristig und auf Vertrauen angelegt.

Demnach erhielt Gudenus über eine befreundete Maklerin Kontakt zu einem Wiener Anwalt, als er auf der Suche nach Käufern für Grundstücke seiner Familie war. Dieser Anwalt wiederum berichtete von einer lettischen Bekannten, die mit ihren Kindern nach Österreich ziehen wollte und ein Grundstück suche.

Bei einem Treffen in seiner Kanzlei habe der Anwalt einen lettischen Pass mit dem Namen Aljona Makarowa und einen Beleg über die Einzahlung einer Geldsumme auf ein Treuhandkonto des Anwalts vorgelegt – als Beweis für ihre Zahlungskräftigkeit. Dabei gewesen sei ein Mann mit dem vorgeblichen Namen Julian Thaler, der sich als Besitzer einer Detektei in München vorstellte. Ihn und die vermeintliche Oligarchennichte habe Gudenus mehrfach getroffen, bevor es zur Verabredung auf Ibiza kam.

Weiter berichtet „Die Presse“, der Anwalt habe schon vorher wiederholt versucht, belastendes Material über FPÖ-Politiker in Umlauf zu bringen.

Zeitungen wie der „Kurier“ bezogen sich in ihren Artikeln auch auf Informationen der wenig bekannten Website eu-infothek. Deren Herausgeber Gert Schmidt bezeichnen österreichische Medien als Bekannten oder Freund von Gudenus sowie als Kämpfer gegen illegales Glücksspiel. Schmidt erklärte dem ARD-Studio Wien wiederum, dass er Gudenus vor einem Treffen mit ihm nicht gekannt habe.

Link: https://www.tagesschau.de/faktenfinder/oesterreich-ibiza-skandal-101.html

Zaronews.world: „Eilmeldung: „Ibiza-Gate“ – Täter geständig“

Wien – Das Rätsel um den Prodzenten des Ibiza-Videos, welches Österreich in eine Regierungskrise stürzte, scheint wenigstens teilweise gelöst zu sein. Der iranisch-stämmige Anwalt Ramin Mirfakhrai hat ein schriftliches Geständnis abgelegt. Wie sein Anwalt Richard Soyer in einer Pressemitteilung bestätigte, habe es sich bei der schmierigen Aktion seines Mandanten um ein zivilgesellschaftlich motivieretes Projekt gehandelt, bei dem „investigativ-journalistische Wege“ gewählt worden seien, wie BILD meldet.

Ausschließlich „demokratiepolitische und rechtliche Überlegungen“ seien für die Veröffentlichung ausschlaggebend gewesen, so Anwalt Soyer. Nur wegen der Reaktionen der betroffenen Politiker habe die Sache in der Folge eine Eigendynamik entfaltet.

Im Oe24 Live-Talk mit Chefredakteur Wolfgang Fellner am Mittwochabend hatte ein Ex-Sicherheitsberater names Sascha Wendl ausgepackt. Er kenne die Drahtzieher, sagte er. Benannt hatte er sowohl den Rechtsanwalt Ramin Mirfakhrai als auch den Ex-Mitarbeiter Julian H.

Link: https://www.zaronews.world/zaronews-presseberichte/eilmeldung-ibiza-gate-taeter-gestaendig/

PI-News.net: „Ibiza, Wien, München: Wie die kriminellen Mittelsmänner aufflogen“

Die Ibiza-Spur führt über Wien nach München

Hauptinformant im Ibiza-Komplott ist dabei Sascha Wandl, ein ehemaliger „Sicherheitsberater der Wiener Unterwelt“, aktuell läuft ein Prozess gegen ihn – Vorwurf: Spionage. Kronzeuge Wandl beschuldigt den „Privatdetektiv“ Julian Hessenthaler, der auch das Sicherheits-Büro „Konsic“ in der Münchener Sonnenstraße 6 mit diesem zusammen betrieb, als Ausführenden. Dessen Vater ist ein internationaler Waffenhändler. Hessenthaler wurde im „Rache-Ränkespiel gegen Rechts“ auch die Rolle als vermeintlicher Freund der vermeintlichen lettischen Oligarchin zuteil. Sein ehemaliger Chef Sascha Wandl erklärte am Mittwoch live auf oe24.tv: „Ich habe Julian Hessenthaler ausgebildet. Das Ibiza-Video trägt genau meine Handschrift. Auf den Video-Aufnahmen habe ich ihn dann sofort erkannt“. Die Kosten für die „Gesamtproduktion“ in dieser Qualität beziffert Wandl mit „300.000 bis 600.000 Euro“. Dahinter stecken laut dem Insider wohl einflussreiche „politische Auftraggeber“ oder Politik-Gewinnler aus der Wirtschaft.

Ramin Mirfakhrai – Winkeladvokat im Wiener Wespennest

Für den Kleinkriminellen Julian Hessenthaler war der „Ibiza-FPÖ-Vernichtungs-Deal“ sicherlich zu groß. Er war Subunternehmer eines weiteren, gut vernetzten Kriminellen aus „besten Wiener Kreisen“: Dem schillernden Anwalt und „Info-Broker“ Dr. Ramin Mirfakhrai, der seine „Kanzlei“ gleich beim Stephansdom betreibt. Auch er – ein vielseitiger, sympathischer Wiener Bursch: Rechtsanwalt, Immobiliengesellschafter, Nagelstudio-Besitzer, Mittelsmann des größten Regierungsputschs der Alpenrepublik … und ausgewiesener Intim-Waxing-Experte!

HC Straches Vertrauter, der ehemalige Vizebürgermeister Wiens Johann Gudenus, beschuldigt den einschlägig bekannten Anwalt Mirfakhrai, die für alle Beteiligten durchaus kostspielige Ibiza-Inszenierung 2017 zumindest „eingefädelt“ zu haben.

Link: //www.pi-news.net/2019/05/ibiza-wien-muenchen-wie-die-kriminellen-mittelsmaenner-aufflogen/

Rubikon.news: „Regime Change in Österreich“

Als John Gudenus im September 2016 stirbt, wollen die Erben von den beträchtlichen Latifundien des Vaters im Kremsertal einige Grundstücke veräußern. Eine befreundete Immobilienmaklerin vermittelt, von der Intrige nichts ahnend, den Kontakt zu einem Wiener Rechtsanwalt. Der wiederum kenne eine reiche russische Oligarchin aus Lettland, die an Grundstücken in Österreich interessiert sei. Bei dem Wiener Rechtsanwalt handelt es sich möglicherweise, so hält sich hartnäckig das Gerücht, um Ramin Mirfakhrai. Gudenus und der Advokat „M.“ trafen sich zu einem Vorgespräch in dessen Kanzlei:

„In der Nähe des Stephansplatzes kam es laut Gudenus zu einem ersten Treffen in der Kanzlei des Advokaten, der bei dieser Gelegenheit auch einen Pass der Lettin vorlegte. Ihr angeblicher Name: Aljona Makarowa. Als Beweis für die Zahlungskräftigkeit der angeblichen Nichte eines russischen Oligarchen legte der Anwalt einen Beleg vor, der nachweisen sollte, dass die Lettin bereits eine Geldsumme auf ein Treuhandkonto des Anwalts eingezahlt habe.“

Gudenus war also nicht blind in die Venusfalle geraten. Er wurde arglistig durch strafbare Urkundenfälschung getäuscht. So war auf betrügerische Weise die Voraussetzung geschaffen für ein erstes Treffen mit der angeblichen Oligarchin. Das fand statt am 24. März 2017 im Nobelrestaurant „Le Ciel“ im Zentrum Wiens. Frau „Makarowa“ ließ sich in einem ultraluxuriösen Mercedes Maybach von einem Chauffeur kutschieren.

Im „Ciel“ speisten feudalst: das Ehepaar Gudenus, der Wiener Rechtsanwalt sowie als Begleiter der edlen Dame ein Herr Julian Thaler, vorgestellt als „alter Freund“ des Rechtsanwaltes. Es folgen im Lauf eines halben Jahres noch weitere Begegnungen. Frau Gudenus kommt das Ganze spanisch vor, aber die Zweifel werden wieder verdrängt. Und dann steuert bei einem Treffen das Gespräch „rein zufällig“ auf die Baleareninsel Ibiza zu.

Man muss wissen, dass Gudenus und sein Leibvater Strache ihre Sommerurlaube eben dort zu verbringen pflegen. Und so lässt die Oligarchin durchblicken, dass sie auch „rein zufällig“ zur selben Zeit auf Ibiza weilen werde. Nach dieser kunstvollen Einfädelung schauen wir nun unseren Freunden durchs Video-Guckloch bei ihren ins Unermessliche gesteigerten Planspielen zu.

Link: https://www.rubikon.news/artikel/regime-change-in-osterreich

Merkur.de: „Ibiza-Affäre: Wiener Anwalt steckt wohl hinter Strache-Video – FPÖ-Mann überrascht mit Aussage“

„Ibiza-Affäre“: Wiener Anwalt steckt wohl hinter dem Strache-Video – jetzt erklärt er sich

Die Frage aller Fragen scheint wohl geklärt zu sei. Ein Wiener Anwalt hat über eine Pressemitteilung eine Art Geständnis abgegeben. In dieser heißt es: „Es handelte sich um ein zivilgesellschaftlich motiviertes Projekt, bei dem investigativ-journalistische Wege beschritten wurden.“ Das berichtet unter anderem die Bild-Zeitung.

Bei der Herausgabe des Videos seien demnach nur „demokratiepolitische und rechtliche Überlegungen“ relevant gewesen, teilt der Jurist mit. Weiter ist in der Pressemitteilung zu lesen: „Aufgrund der Reaktionen der betroffenen Politiker entfaltete sich in der Folge eine Eigendynamik.“ Der Anwalt wurde schon unter der Woche als Drahtzieher der Ibiza-Affäre vermutet.

Österreich: Ex-Sicherheitsmann von Strache hatte wohl Kontakt zu einem Drahtzieher

Ein ehemaliger Sicherheitsmann des Ex-FPÖ-Chefs HC Strache könnte eine Rolle in der Ibiza-Affäre gespielt haben. Demnach hab er Kontakt zu dem Wiener Anwalt gehabt, der nach Aussagen von Straches Vertrautem Johann Gudenus, einer der Drahtzieher des belastenden Videos gewesen sei. „Ich habe M. (besagter Wiener Anwalt Anm. d. Red.) in mehreren Fällen als Anwalt beschäftigt. Daran ist nichts Verwerfliches“, so der ehemalige Mitarbeiter von Strache gegenüber dem Portal profil.at.

Link: https://www.merkur.de/politik/oesterreich-strache-video-wiener-anwalt-steckt-wohl-dahinter-fpoe-aussage-ueberrascht-zr-12310240.html

BZ-Berlin.de: „Schriftliches Geständnis – Steckt ein Wiener Anwalt hinter dem Strache-Video von Ibiza?“

Der iranisch-stämmige Anwalt Ramin Mirfakhrai gab ein schriftliches Geständnis ab. „Es handelte sich um ein zivilgesellschaftlich motiviertes Projekt“, erklärte er. Doch es bleiben viele offene Fragen.

Am Mittwochabend behauptete der zwielichtige Ex-Sicherheitsberater Sascha Wandl (47) im Live-Talk mit Oe24-Chefredakteur Wolfgang Fellner (64), die Drahtzieher zu kennen. Dabei hatte er Mirfakhrai benannt – ebenso einen ehemaligen Mitarbeiter mit dem Namen Julian H.

Erstes Treffen in einem Wiener Restaurant

Der Wiener Anwalt hatte den Kontakt zwischen den FPÖ-Leuten und der vermeintlichen lettischen Oligarchen-Nichte hergestellt. Das hatte der gestürzte FPÖ-Mann Gudenus, der im Ibiza-Video für Heinz-Christian Strache dolmetscht, erzählt. Der Anwalt Mirfakhrai hatte Gudenus unter dem Vorwand konktaktiert, mögliche Käufer für sein Jagdgrundstück zu haben.

Das erste Treffen fand demnach am 24. März 2017 im Restaurant „Le Ciel“ in der Wiener Innenstadt statt. Die angeblich reiche Dame fuhr dabei in einem Mercedes Maybach samt Chauffeur vor!
Beim Dinner dabei waren laut dieser Erzählung neben Gudenus, dessen Frau Tajana und der angeblichen Oligarchin auch besagter Anwalt und ein Münchener Mittelsmann – Julian H., der in München eine Privatdetektei unterhält und auch in Wien gemeldet ist.

Mirfakhrai, der neben Deutsch und Englisch auch Persisch spricht, war Konzipist, das ist Österreichisch für Referendar, beim SPÖ-nahen Anwalt Gabriel Lansky. Außerdem betreibt er zusammen mit Schönheitskönigin Katia Wagner (ehemalige Miss Austria) mehrere Kosmetiksalons.

Link: https://www.bz-berlin.de/welt/steckt-ein-wiener-anwalt-hinter-dem-strache-video-von-ibiza

Berichte aus österreichischen Medien
Oe24.at: „Neue Spuren zu den Hintermännern“

Aufdecker Schmidt glaubt an eine Arbeit auf eigene Kosten ohne Auftraggeber. 

Nicht nur HC Strache, zumindest vier weitere Aufdecker versuchen derzeit, die Hintermänner des Ibiza-Videos zu enthüllen. Führend ist dabei der Ex-Verleger und jetzige Privatier Gert Schmidt mit seinem Onlineportal eu-info­thek.com. Unbestritten sind zwei Fakten:

  • Drahtzieher und „offizieller Auftraggeber“ des Ibiza-Videos ist der Wiener Anwalt M. – eine höchst dubiose Figur, die enge Kontakte zu iranischen Politikern, aber auch zu den Neos unterhält und Lebensgefährte der Krone-Kolumnistin und „Waxing Lady“ Katia Wagner war. Ein Wichtigtuer, der gern mit seinen Kontakten prahlte und den wichtigsten Bodyguard von HC Strache als Klienten und Informanten hatte.
  • Produzent des Ibiza-Videos ist der Drogendealer H., der mit anderen Halbkriminellen eine Sicherheitsfirma in München betrieb, das ganze Video (samt aller Vorbereitungen) inszenierte, vorfinanzierte und der nach langen E-Mail-Korrespondenzen zumindest einen Teil der Unkosten – mehrere 100.000 Euro – von Anwalt M. bezahlt bekam.

Link: https://www.oe24.at/oesterreich/politik/Straches-Ibiza-Gate-Neue-Spuren-zu-den-Hintermaennern/386670477

Der Standard: „IBIZA-GATE: Mutmaßlicher Drahtzieher des Ibiza-Videos war in Münchner Anwaltskanzlei Untermieter“

Wer lockte Strache und Gudenus in die Falle? Laut Gerüchten führt die Spur nach Wien und München. Ein Detektiv soll die Oligarchennichte vermittelt haben. DER STANDARD erreichte unter der Nummer des Detektivs einen Anwalt.

Wien/München – „Wer sind die Auftraggeber und wer die Nutznießer dahinter? Ich werde hier nicht lockerlassen. Die Wahrheit ist eine Tochter der Zeit … Und die Gerechtigkeit setzt sich auf Dauer durch.“ Das schrieb das mittlerweile einfache FPÖ-Mitglied Heinz-Christian Strache zur Causa prima Ibiza-Gate am Mittwoch auf seinen beiden Facebook-Seiten mit insgesamt knapp 850.000 Followern. Antworten oder Verdächtigungen, wer die professionelle Videofalle ausgelegt haben könnte, lieferte er nicht. Strache verwies aber auf eine Wortspende des deutschen Bundestagspräsidenten Wolfgang Schäuble, der ein Geheimdienstwerk dahinter vermutet.

Johann Gudenus, Straches Ibiza-Reisegefährte, erklärte ausgewählten Medien am Dienstag seine Sicht der Dinge. Demnach habe eine ihm bekannte Immobilienmaklerin den Kontakt zu einem Wiener Immobilienanwalt mit Büro in der Innenstadt hergestellt, weil Gudenus ein geerbtes Grundstück im Kremstal veräußern wollte. Dieser Anwalt, Herr M., habe Gudenus erzählt, dass einer seiner Bekannten eine reiche Oligarchennichte kenne, die an dem Grundstück interessiert sei.

Und so sei der Erstkontakt im März 2017 entstanden: zwischen Gudenus, dem Anwalt, der Oligarchennichte und ebenjenem Bekannten des Anwalts, der sich als Vertrauter der Oligarchennichte ausgab – und mit ihr an jenem verhängnisvollen Abend mit Strache und Gudenus in Ibiza bei Champagner, Wodka und versteckter Videoaufzeichnung zusammensaß.

Dieselbe Adresse wie Münchner Anwaltskanzlei

Dieser Vertraute sei ein Münchner Detektiv mit Wiener Wurzeln, Julian H. – der sich laut STANDARD-Recherchen vor einiger Zeit auf seiner Firmenwebseite noch damit brüstete, eine professionelle Spürnase im Auftrag von Kriminalpolizei, Innenministerium „und ausländischen Regierungen“ zu sein. Die Homepage wurde mittlerweile offline genommen.

Die Firmenadresse ist übrigens ident mit der Münchner Anwaltskanzlei Giese. H. hat das Firmentelefon auf Anwalt Christian Giese weitergeleitet. „Ich weiß nicht, wo er sich befindet“, sagte dieser am Mittwoch dem STANDARD – und gab an, aus Verschwiegenheitsgründen nicht sagen zu dürfen, ob er H. vertritt oder nicht. Mit H. bestehe aber ein „Untermietverhältnis“, sagt Giese. „Er hat einen Raum bei uns angemietet.“

Im Gespräch mit oe24.tv bestätigt der ehemalige Chef von H., Sascha Wandl, dass er seinen Kollegen H. auf den Video-Aufnahmen „sofort erkannt“ habe. „Das Ibiza-Video trägt genau meine Handschrift“, so Wandl. H. und der Wiener Anwalt M. seien eng befreundet.

Link: https://www.derstandard.at/story/2000103643828/mutmasslicher-drahtzieher-des-ibiza-videos-war-in-muenchner-anwaltskanzlei-untermieter

Die Presse: „Wiener Anwalt soll Ibiza-Falle ausgelegt haben“

Wer steckt hinter dem Ibiza-Video? Erste Spuren führen zu einer Münchner Detektei und einem Wiener Advokaten, der schon 2015 verfängliches Material über die FPÖ feilgeboten haben soll.

Wer hat das Ibiza-Video in Auftrag gegeben? Wer hat es gemacht und verteilt? Eine erste Spur führte am Dienstag zum Wiener Innenstadtanwalt M. Er hat den Erstkontakt zu jenen Personen gelegt, die Ex-FPÖ-Parlamentsklubobmann Johann Gudenus und Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache auf Ibiza in die Falle gelockt haben – und die das verfängliche Video produziert haben.

Aber von vorne, wie Gudenus die Geschichte gegenüber der „Presse“ bestätigt: Im September 2016 starb John Gudenus, der Vater des FPÖ-Klubobmanns. Danach wollte die Familie einen Teil ihrer Grundstücke und Wälder im Waldviertel veräußern. Eine befreundete Immobilienmaklerin habe einen Draht zu dem besagten Anwalt hergestellt. Und der wiederum behauptete, eine Lettin zu kennen, die eine solche Liegenschaft suche und auch vorhabe, mit ihren Kindern nach Österreich zu ziehen.

In der Nähe des Stephansplatzes kam es laut Gudenus zu einem ersten Treffen in der Kanzlei des Advokaten, der bei dieser Gelegenheit auch einen Pass der Lettin vorlegte. Ihr angeblicher Name: Aljona Makarowa. Als Beweis für die Zahlungskräftigkeit der angeblichen Nichte eines russischen Oligarchen legte der Anwalt einen Beleg vor, der nachweisen sollte, dass die Lettin bereits eine Geldsumme auf ein Treuhandkonto des Anwalts eingezahlt habe.

Bei dem Treffen soll außer ihr auch ein Mann dabeigewesen sein, der sich mit dem Tarnnamen Julian Thaler als Besitzer einer Detektei in München vorstellte. Der echte Name ist der „Presse“ ebenso bekannt wie das Sicherheitsunternehmen, das tatsächlich existiert. Die Firma bietet den Einsatz von verdeckten Ermittlungsteams an, um Straftaten aufzuklären. Die Homepage der Detektei ist seit Ende 2018 offline.

Link: https://diepresse.com/home/innenpolitik/5632190/Wiener-Anwalt-soll-IbizaFalle-ausgelegt-haben

Die Presse: „Ibiza-Detektiv als Zeuge“

Julian H., der Detektiv, der beim Ibiza-Video Regie geführt haben soll, sagt als Zeuge in einem Verleumdungsprozess aus – per Skype.

Wien/Krems. Das Landesgericht Krems hat ihm eine Ladung geschickt. Doch zu seinem ersten öffentlichen Auftritt dürfte es nicht kommen. Die Rede ist von Julian H. – von jenem Detektiv, der das Ibiza-Video mit Heinz-Christian Strache und Johann Gudenus produziert haben soll. H. soll am Mittwoch im Rahmen eines dreitägigen Prozesses als Belastungszeuge aussagen. Aber nur per Skype. Nicht persönlich im Gerichtssaal.

Und zwar ausgerechnet gegen Sascha W. und damit gegen jenen Sicherheitsberater, der sich zuletzt in Interviews als Lehrmeister von H. ausgegeben hatte. W. hatte im Hinblick auf das mittels versteckter Minikameras entstandene Ibiza-Video erklärt, er kenne diese Methoden genau. Und er erkenne Julian H. auch selbst auf dem Video.

Link: https://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/5649127/IbizaDetektiv-als-Zeuge

Kurier: „Strache-Video: Der Schnüffler, der auf Ibiza Regie führte“

Das Skandal-Video über die zwei FPÖ-Granden soll bereits im Jänner 2019 mehreren Medien zum Kauf angeboten worden sein. Und andere neue Details.

Der Wiener Rechtsanwalt M. ist offenbar auf Tauchstation gegangen. Er hat nicht nur seinen Twitter-Account gelöscht, sondern soll laut seiner Sekretärin auch am Mittwoch seiner Kanzlei in der Wiener Singerstraße fern geblieben sein. Dabei soll M. laut Gudenus eine zentrale Rolle bei der Anbahnung der „Ibiza-Causa“ gespielt haben.

Dicke Spur zu Anwalt in München

Wer ist nun dieser ominöse Detektiv Julian Thaler? Er heißt eigentlich Julian H. Laut Bundesamt für Verfassungschutz (BVT) trug Julian H. bei der Geburt aber einen anderen Namen. Laut BVT spricht er drei Sprachen Deutsch, Französisch und Englisch. Es gibt bei ihm auch eine Spur nach Luxemburg, wo seine Mutter wohnen soll. Das BVT vermutet, dass er im Jahr 2016 in Luxemburg wohnhaft war.

Laut Firmenbuch unterhält Julian H. in München eine Sicherheitsberatungsfirma Konsic GmbH, die er im März 2015 gegründet hat. Die Homepage ist offline, der Telefonanschluss führt mittlerweile zu einer Münchner Anwaltskanzlei.

Als der KURIER nach der Firma Konsic nachfragt, sagt Anwalt G: „Das ist ein netter Versuch, hier Informationen von mir heraußzufinden zu wollen. Schönen Gruß nach Wien. Die Telefonnummer ist auf mich umgeleitet. Ich kann ihnen leider nicht weiterhelfen, das tut mir leid.“ Anwalt G. will man die Detektei Konsic GmbH nichts zu tun haben, die er laut dem Mitinhaber Sascha Wandl sogar mitbegründet haben soll, nicht kennen.

Link: https://kurier.at/politik/inland/strache-video-der-schnueffler-der-auf-ibiza-regie-fuehrte/400502551

Kronen Zeitung: „Macher wollen das Ibiza-Video angeblich vernichten“

Drei Sicherheitsprofis, ein Anwalt und eine Studentin als bezahlte Venusfalle – ist die Erklärung zum Ibiza-Krimi (siehe auch Video oben) tatsächlich so einfach? Es scheint so. Indes beginnt Wiens Staatsanwaltschaft mit Ermittlungen – während die Macher des brisanten Videos dasselbe nun vernichten wollen. Obwohl angeblich Interessenten für die kompletten sieben Stunden bis zu drei Millionen Euro zahlen wollen.

Die Geschichte hinter der unglaublichen Geschichte beginnt mit einer Sicherheitsfirma, die für Konzerne Probleme in Zusammenhang mit Zigarettenschmuggel oder Korruption bei Auftragsvergaben löste. Nach der Verwicklung in einem Betriebsspionageskandal brachen Einnahmen weg.

Was also tun mit den Kontakten zu Geheimdienstkreisen und dem Wissen von nachrichtendienstlich durchgeführten Operationen? Da kamen die unbedarften Infos 2017 eines damaligen Sicherheitsmannes aus dem engsten Kreis um FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache an einen Wiener Anwalt gerade recht. Und so wurde der Plan zur raffinierten Videofalle ausgeklügelt.

Mit Hightech-Ausrüstung Fragen eingeflüstert

Bis es dann zu jener für die FPÖ-Spitze – letztlich zwei Jahre später – fatal endenden Sommernacht mit dem Lockvogel und dem Detektiv als „Bekannten“ in einer verwanzten Villa auf der Partyinsel Ibiza kam. Im Hintergrund dürften die anderen beiden Sicherheitsprofis per Hightech-Ausrüstung mitgehört und wohl auch die richtigen Fragen eingeflüstert haben.

Link: https://www.krone.at/1930482

Profil: „Die Ibiza-Affäre: Der Mann, der Strache aufs Kreuz legte“

Ein 38-Jähriger Wiener Sicherheitsberater war einer der Drahtzieher der Operation „Ibizagate“.

Wer waren die Leute, die Johann Gudenus und Heinz Christian Strache in eine Falle lockten – und warum? Seit Veröffentlichung des Videomaterials durch „Süddeutsche Zeitung“ und „Spiegel“ am 17. Mai wurde wild spekuliert – und langsam lichten sich die Nebel. Die Online-Plattform eu-infothek.com berichtete gestern vom Wiener Rechtsanwalt M., der Johann Gudenus Monate vor dem verhängnisvollen Ibiza-Abend mit den beiden Lockvögeln (ein Mann und eine Frau) zusammengebracht haben soll, das war so auch in „Kurier“ und „Die Presse“ nachzulesen (Gudenus hat das zwischenzeitlich bestätigt). Die Plattform eu-infothek wird von Gert Schmidt betrieben, der sich eigentlich dem Kampf gegen das illegale Glücksspiel verschrieben hat (und dabei Schnittmengen mit Novomatic hat, wobei er stets Wert auf die Feststellung legt, nicht für den Konzern zu arbeiten).

Mittlerweile ist auch die Identität des männlichen Lockvogels bekannt. Es handelt sich um Julian H., 38, einen österreichischen Staatsbürger, geboren in Wien, von Beruf Sicherheitsberater, ein langjähriger Bekannter des Rechtsanwalts M.

Link: https://www.profil.at/oesterreich/ibiza-affaere-strache-lockvogel-julian-h-10799113

Zurzeit.at: „Ibiza-Gate: wer sind die illegalen Drahtzieher?“

Von mutmaßlichen Ibiza-Fallenstellern und deren Verflechtungen zu Bundeskanzleramt, Innenministerium und Verfassungsschutz

In den Medien werden sie längst vielfach aus öffentlichem Interesse an der Aufklärung der möglichen Urheber der Ibiza-Falle genannt: Der in Teheran geborene Rechtsanwalt Dr. Ramin Mirfakhrai und der Wiener Julian Hessenthaler alias Julian Thaler, der unweit der Redaktion der „Süddeutschen Zeitung“ in München die Firma KONSIC GmbH betreibt.

Auffallend, dass die Wikipedia-Einträge zu beiden Personen ebenso gelöscht wurden wie der Twitter-Account von Ramin Mirfakhrai mitsamt seinen Kommentaren zur „Kronen Zeitung“-Journalistin Katia Wagner.

Hessenthaler und die KONSIC GmbH

Auch die Homepage der KONSIC GmbH von Julian Hessenthaler ist derzeit nicht mehr abrufbar. Schade, denn dort finden sich doch interessante Details über Betriebsgegenstand, Kunden oder Aufklärungsmethoden.

Die KONSIC GmbH „beschäftigt sich“, so die Eigendarstellung auf der Homepage, „mit der Aufklärung von Straftaten für Unternehmen.“ Bei „operativen Ermittlungen“ käme es zum „Einsatz von verdeckten Ermittlerteams“, zur „Beweismittelgewinnung“ und zu „juristische[r] Begleitung“, wie immer letztere Tätigkeit sich rechtlich mit dem Berufsrecht vereinbaren lässt.

„Die Teams von KONSIC GmbH … stammen mitunter aus ehemaligen staatlichen Strafverfolgungsbehörden und kombinieren die Ermittlungsweisen und Kenntnisse der Behörden mit den gesammelten Erfahrungen aus allen nationalen und internationalen Deliktsermittlungen. … Dies ist … auch bei den Kooperationen mit staatlichen Behörden von großem Vorteil“, klärt man selbstbewusst den potentiellen Kunden auf.

Link: https://zurzeit.at/index.php/ibiza-gate-wer-sind-die-drahtzieher/

Wochenblick: Prof. Gert Schmidt von EU-Infothek im Interview

„600.000 Euro in Gold und Lockvogel – Ibiza-Affäre vor der Aufklärung?“

Wochenblick: Herr Professor Schmidt, was ist Ihre Motivation, quasi im Alleingang die Ibiza-Affäre aufzuklären?

Prof. Gert Schmidt: Als normaler Steuerzahler und Staatsbürger habe ich mit Interesse die Berichterstattung über die Ibiza Affäre verfolgt und wartete dann mit Spannung auf den zweiten Teil. Denjenigen, wo Journalisten Fragen stellen, die Hintermänner und Auftraggeber suchen, Antworten und Aufklärung liefern. Doch dieser Teil kam nicht. Das war mir völlig unverständlich, denn gerade bei so einer großen Sache wäre es journalistische Pflicht, diese Fragen zu stellen und das Interesse der Öffentlichkeit zu befriedigen.

WB: Sie betreiben die Nachforschungen also aus privatem Interesse? Dabei entstehen doch riesige Kosten, wer trägt die Finanzierung?

GS: Ja, das kann man so sagen. Und ich verfüge nicht nur über die fachlichen Möglichkeiten sondern auch über die Mittel. Ich finanziere das gesamte Projekt selbst und würde dazu auch von niemandem Geld annehmen. Es hat mir bisher auch niemand Geld angeboten.

WB: Die Gerüchte, HC Strache oder Johann Gudenus hätten die Nachforschungen bestellt und würden diese bezahlen, sind also unrichtig?

GS: Die Herren bezahlen uns nicht und ich bezweifle auch, dass sie die Mittel dafür hätten. Wir waren aber mit beiden einige Male in Kontakt, wobei der Kontakt in der Regel von uns ausgeht. Wenn wir neue Informationen erhalten und sich daraus Fragen ergeben, welche nur von den beiden Beteiligten beantwortet werden können, rufen wir sie an und klären das.

WB: Können Sie mittlerweile mit Gewissheit sagen, dass die „ÖVP-Mails“ echt sind?

GS: Wir gehen davon aus, dass sie echt sind. Der Wiener IT-Experte Michael Eisenriegler, mit dem ich mich in der Sache auch persönlich getroffen habe, ist ebenso davon überzeugt, dass sie echt sind. Mit 100%iger Sicherheit können wir das aber erst feststellen, wenn wir die Mails selbst und nicht nur unvollständige Kopien vorliegen haben. Es gibt aber sehr viele Indizien, die auf die Echtheit hindeuten. So beinhalten Sie Details, die einem Fälscher gar nicht bekannt sein können. Wir haben dazu schon einen Artikel publiziert, da geht es um ein abgebrochenes Meeting von Ex-Kanzler Kurz mit EU-Kommisar Günther Oettinger, von dem die Öffentlichkeit keine Kenntnis hatte. Die Darstellung der ÖVP, dass es sich um Fälschungen handeln würde, ist für diverse IT-Experten nicht nachvollziehbar.

WB: Über welche Mails verfügt eigentlich „Fass Ohne Boden“, die auch einen Leak von tausenden Schriftstücken haben wollen?

GS: Das sind allgemein bekannte Inhalte eines Gerichtsaktes, welche im Zuge von Hausdurchsuchungen sichergestellt wurden. Das ist nichts Neues und wird uns auch nicht weiterhelfen.

WB: Was kann man über die Auftraggeber und Hintermänner sagen?

GS: Die Produktion wurde unter Führung des Wiener Anwalts Ramin M. gemeinsam mit Julian H. durchgeführt. Doch ich sehe den Täter, den Schuldigen, in der Person, welche dafür eine beachtliche Summe Geld bezahlt hat. Wir folgen zur Zeit der Spur des Geldes. Hochinteressant ist, wem das Video bereits 2017 angeboten wurde. Beispielsweise dem Strabag-Lobbyisten Zoltán A. (Name der Redaktion bekannt), aber auch einem Berater der SPÖ. Das ist alles gesichert und rückbestätigt.

WB: Denken Sie, ist die STRABAG beziehungsweise Herr Haselsteiner in die Sache involviert?

Dazu kann ich mit dem heutigen Wissensstand keine Aussage tätigen. Gesichert ist, dass der ehemalige Geschäftspartner von Julian H., Sascha W., an Herrn Haselsteiner persönlich berichtete. Es gibt also frühere Kontakte.

WB: Es soll sich um 600.000 Euro in Goldmünzen, Krugerrand, gehandelt haben.

GS: Ja, und das ist dahingehend spannend, als dass es den Personenkreis eingrenzt, die einen schnellen Zugriff auf diese Summe in Gold haben. Zudem kann man solche Beträge nicht ohne weiteres umtauschen, das hinterlässt Spuren. Eine dieser Spuren verfolgen wir derzeit. So ist Julian H. wohl mit dem Gold in die Schweiz und nach Liechtenstein gereist. In Liechtenstein gelang es schließlich, Münzen im Wert von 100.000 Euro einzutauschen. Das könnte natürlich auch die Staatsanwaltschaft hinsichtlich der Möglichkeit von Geldwäsche interessieren.

WB: Übermitteln Sie Ihre Erkenntnisse laufend an die Staatsanwaltschaft?

GS: Nein. Wir haben zu Beginn eine Anzeige gemacht, wie es Bürgerpflicht ist, wenn man von einem Verbrechen erfährt. Seither wurden wir hin und wieder von der Sonderkommission im Bundeskriminalamt für Nachfragen kontaktiert.

WB: Haben sie das gesamte Videomaterial gesehen? Was ist in den restlichen Stunden zu sehen.

GS: Nein, ich kenne nur Auszüge. Unser Informant entscheidet, wann er uns etwas zeigt und wie viel er uns zeigt. Insgesamt gibt es 7 Stunden Material. Die sonstigen Inhalte sind größtenteils privater Natur, wo sich jegliche Veröffentlichung verbietet. Im Prinzip kann man sagen, der Rest ist langweilig.

WB: Wer hat das ganze Band? Der Falter?

GS: Das müssen Sie Klenk fragen. Aber soweit ich weiß, hat man dort auch nur Auszüge erhalten. Gesichert ist, dass die SZ das gesamte Material hat. Und hier stellt sich wieder die Frage nach journalistischer Sorgfalt und Vollständigkeit. Es ist bis heute nicht ersichtlich, dass dort nach den Hintergründen recherchiert wird.

WB: Welches Interesse hat ihre Quelle an der Aufklärung der Hintergründe?

GS: Das ließ sich nicht klären. Jedenfalls wurde nie Geld verlangt oder bezahlt. Es dürfte sich um eine persönliche Motivation handeln, vielleicht auch Idealismus.

WB: Diese Person hat sich bei ihnen gemeldet?

GS: Nein, wir wurden durch ein anonymes, nicht nachverfolgbares Mail darauf aufmerksam gemacht, dass es eine Person gibt, welche über all diese Informationen, Daten und Unterlagen verfügt. Wir haben dann den Kontakt hergestellt.

WB: Was halten sie von der Geschichte, der österreichische „Staatsfeind“ Werner R. wäre Auftraggeber und Finanzier der Affäre?

GS: Das würde ich eher ausschließen. Der Herr wollte sich wohl wieder einmal in den Schlagzeilen sehen, was ihm auch für ein, zwei Tage gelungen ist.

WB: Hatte ein verstorbener, SPÖ-naher Wiener Filmproduzent etwas mit den Aufnahmen zu tun?

GS: Nach all unseren Recherchen: Nein. Wir haben die diesbezügliche Publikation aus Pietätsgründen auch wieder zurückgezogen. Die Behauptung, er hätte sich zum Tatzeitpunkt in Ibiza aufgehalten, erwies sich als nicht haltbar.

WB: Was ist davon zu halten, dass der österreichische Inlandsgeheimdienst BVT in die Affäre verwickelt ist?

GS: Davon halte ich gar nichts und es weist auch nichts darauf hin. Es wäre schon möglich, dass BVT Beamte zur gleichen Zeit nach Ibiza gereist sind, aber dann weil sie zum Schutz des Bundesparteiobmanns der FPÖ eingeteilt waren. Sehr wahrscheinlich ist, dass sich Personen aus dem BVT und aus dem Produktionsteams des Videos kannten. Julian H. und sein ehemaliger Geschäftspartner Sascha W. arbeiteten ja immer wieder für Behörden. Eine Verwicklung des BVT in die Aufnahmen halte ich aber für Blödsinn.

WB: Was sind Ihre nächsten Schritte, welche Veröffentlichungen dürfen wir erwarten?

GS: Da ist zum einen die Fährte des Goldes, wo wir zuversichtlich sind, die Quelle ermitteln zu können. Zudem sind wir dicht auf der Spur des weiblichen Lockvogels, der angeblichen Oligarchentochter, die einige Male in den Videos zu sehen ist. Wir kennen bereits ihren Freundeskreis und erwarten uns hier in Kürze Erfolge.

Link: https://www.wochenblick.at/600-000-euro-in-gold-und-lockvogel-ibiza-affaere-vor-der-aufklaerung/

2 Kommentare

  1. Als Walter Ulbricht DDR 1961 behauptete, „Niemand beabsichtigt, eine Mauer zu bauen“ um am nächsten Tag eine Mauer zu errichten, hat er vorsätzlich und völlig nüchtern gelogen. Oder wenn jetzt Politiker behaupten, sie werden nach der Wahl das Klima retten, obwohl wir nur mit einem sehr geringen Anteil von 0.11% das Klima retten könnten, dann ist das nüchtern betrachtet die Unwahrheit. Nein, sie können das Klima nicht retten, sie wollen nur an die gefüllten Futtertröge der Macht. Aber die Weltpolitik strotzt doch geradezu von Unwahrheiten, die meist von nüchternen Politikern produziert wurden. Wenn dann ein Politiker auf Ibiza in einem von Kriminellen verursachten Rauschzustand in vagen Andeutungen die Wahrheit sagt, dann fällt der Mainstream und die vermeintlich „sauberen“ Politiker über diesen her. Dass Strache auf Ibiza nicht gelogen hat, merken wir doch jetzt in den Debatten über Parteispenden, Korruption durch Spenden an die Parteien oder der stattgefundene Verkauf von Krone-Kurier. Strache hat unsere Realpolitik nachgezeichnet. Was ist daran so schändlich, wenn ein Politiker die Wahrheit sagt?

  2. Diese Zusammenstellung der bisherigen Medienberichten ist gut, enthält aber nichts wesentlich Neues. Offen sind ja immer noch u.a. folgende Fragen:

    – Fand die € 600.000 Krügerrand-Bezahlung statt oder nicht und wenn ja, von wem und woher stammt das Geld?

    – Warum sind verschiedene Politikberater mit Verbindungen zu einzelnen Parteien (u.a. Hr. Daniel K., ÖVP) von der Bildfläche verschwunden und stellen sich nicht den Fragen zum Ibiza-Video?

    – Wer vom BVT war inwieweit involviert?

    – Warum fand bis heute (also knapp 2 Monate nach Auftauchen des Videos) noch nicht eine einzige Hausdurchsuchung statt? Weder beim Initiator, dem umstrittenen iranstämmigen Anwalt und ehemaligen Waxingstudiomitbeteiber M, noch bei sonst irgendjemandem (z.B. beim Herrn Julian H. ohne Socken, bei Hr. Zoltan A. mit LIF-Kontakten und zu Haselsteiner, bei jenem Kern-SPÖ-Pressesprecher V., dem das Video ebenfalls 2017 angeboten wurden, etc.)?

    Diese schon sehr auffallende Untätigkeit der Sicherheitsbehörden und Strafverfolgungsbehörden spricht daher eher dafür, dass Kickl auch deshalb unbedingt und schnellstens seinen Sessel als Innenminister räumen musste, damit dieser nicht aktiv die weitere Aufklärung zum Ibiza-Video vorantreiben kann. Also genau das Gegenteil dessen, was das Duett Kurz/Alt-ÖVP als Grund für seine geforderte Entlassung mehrfach angegeben haben, dass dieser angeblich die Aufklärung behindern würde oder nicht sicherstellen würde.
    Die Realität seit Auffliegen spricht somit eher für die Version Kickls, da eben bis heute keine einzige Hausdurchsuchung stattgefunden hat. Wie lange will die Staatsanwaltschaft noch zuwarten? Man kann davon ausgehen, jegliche belastende Beweise haben der umstrittene Anwalt und seine Komplizen ja ohnehin schon längst vernichtet oder ausgelagert.
    Vielleicht kann sich der Leser noch erinnern, wie schnell eine Hausdurchsuchung z.B. bei dieser unbedeutenden Verbindung im 8. Bezirk in Wien stattgefunden hat wegen eines Liederbuches im hintersten Kellerwinkel, wo schon am Tag nach der Aufdeckung dieses riesigen „Liederbuch-Skandals“ durch Klenk diese Hausdurchsuchung stattgefunden hat u.a. auf „Anregung“ von Herrn Klenk. Kann mich noch gut daran erinnern und dachte. Wow. Interessant, dass diese Hausdurchsuchung offenbar (auch) auf Zuruf von Klenk unglaublich schnell funktioniert und stattfindet.
    Und jetzt im Vergleich dazu Ibiza. Nichts. Niente. Nada. Keine einzige Hausdurchsuchung seit fast zwei Monaten! Bitte nicht wieder auf eine „Aufforderung“ von Falter oder Klenk warten, liebe Sicherheitsbehörden.

    Dass die Krone inzwischen den Fall Ibiza auch nur mehr lauwarm aufzuklären versucht, hängt hoffentlich nicht damit zusammen, dass mit Frau Wagner eigentlich eine sehr gute Quelle (zumindest hinsichtlich des umstrittenen Anwalts) im Dienste der Krone arbeitet.

    Daher ist die weitere Aufklärungsarbeit durch das EU-Infothek-Team demokratiepolitisch sooo wichtig, auch weil sie die Einzigen sind, die diese Arbeit redlich und umfassend erledigen wollen.

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