Mittwoch, 13. November 2024
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Ibiza-Gate: Philippa Strache hat Angst vor zweitem Anbieter einer Ibiza-Videokopie

H.C. Strache und Philippa Strache / Bild © TZOe Artner

EU-Infothek berichtete über den versuchten Verkauf einer Kopie des Ibiza-Videos.

Ibiza-Gate: Partner von „Julian Thaler“ enthüllt! Freundeskreis wollte Ibiza-Video nochmals verkaufen!, EU-Infothek.com, 15.01.2020

Wie EU-Infothek aus absolut verlässlicher Quelle nunmehr in Erfahrung bringen konnte, gab es neben dem bereits berichteten Gespräch in einer Wiener Anwaltskanzlei, wo es ebenfalls um den möglichen Ankauf der Videokopie um kolportierte 400.000 Euro ging, ein weiteres Angebot.

Der bisher nicht bekannte Anbieter wollte anlässlich eines vertraulichen Gespräches – ebenfalls in einer Wiener Anwaltskanzlei – eine Kopie des Ibiza-Videos um schlappe 2 Mio. anbieten.

Im Zuge dieser Verhandlungen konnte der Preis für die Videokopie – so die absolut verlässliche Information – von H.C. Strache zuerst auf 600.000, dann auf 300.000 gedrückt werden.

Philippa Strache, für ihre gute Menschenkenntnis und Hausverstand bekannt, versuchte ihren Ehemann von weiteren Verhandlungen abzubringen, weil sie sich vor dem Anbieter fürchtete und außerdem der Überzeugung war, dass dieser Mann über das Video nicht verfüge.

Aufgrund der Möglichkeiten des Anbieters in Bezug auf die ihn bekannten Personen aus dem Ibiza-Video Kreis, konnte weder H.C. noch Philippa dezidiert ausschließen, dass der Anbieter tatsächlich eine Kopie des Ibiza-Videos besorgen kann.

Bei diesem geheimnisvollen Anbieter, welchen sich Philippa Strache nicht nennen wagte, handelt es sich um einen ehemaligen, langjährigen Partner einer bekannten Poker Casino Gruppe. Dieser Poker Casino Partner ist auch dem Salzburger Informanten aus einer gewissen Szene bekannt.

EU-Infothek ist gut in Erinnerung, dass der Salzburger, ein Profi der Szene – wie wir heute wissen – sogar selbst sehr besorgt war, dass ausgerechnet dieser Mann in Wien (es handelt sich um jenen Mann, vor dem Philippa Strache Angst hat) sein geheimes, während der Besprechung aufgenommenes Foto, erhalten hat.

Die angestellte Mitarbeiterin des ehemaligen Poker Casino Partners war die frühere Freundin und auch aktuell Helferin des „Julian Haller“ (Alias Name).

Es gibt also einen nachvollziehbaren Kontaktbogen zwischen dem Anbieter der Videokopie und seiner Mitarbeiterin, der Dolmetscherin V. und dem Produzenten des Videos „Julian Haller“.

Völlig ungeklärt und bis jetzt nicht nachvollziehbar ist die Frage, wer auf der ersten Besprechung in einer Wiener Anwaltskanzlei das Foto des Salzburger Informanten gemacht und wer das Foto an den zweiten Wiener Anbieter mit seinen Kontakten zur Pokerbranche gesendet hat.

Auch das Motiv, den Salzburger Informanten zu fotografieren ist genauso unerklärlich, wie auch dieses Foto aus dem geheimen Verhandlungsort ausgerechnet an jenem Herrn zu schicken, vor dem sich Philippa Strache fürchtet.

Bei jener Verhandlung in der Anwaltskanzlei, über welche EU-Infothek bereits berichtete, waren folgende Personen anwesend:

2 Rechtsanwälte (bei diesen ist die Herstellung und Weitergabe des Fotos ist völlig auszuschließen), Philippa und H.C. Strache, der Salzburger Informant und ein Vertrauter des H.C. Strache K.D. (Name der Redaktion bekannt).

EU-Infothek weiß nun aus verlässlicher Quelle, dass dieses Foto bei der geheimen Sitzung von Philippa Strache erstellt wurde. Philippa erklärte im kleinen Kreis, dass sie dieses Foto als Beweis für die Anwesenheit des Informanten und für eine mögliche spätere Identifizierung des Informanten gemacht hat.

Wie dieses Foto – defacto in Echtzeit – an den weiteren Anbieter der Videokopie gekommen ist, sollte noch geklärt werden.

Die Möglichkeit, dass der Wiener Anbieter und der Salzburger „Informant“ die Kopie des Videos aus der gleichen Quelle besorgen wollten, besteht, zumal beide die Ex-Freundin des „Julian Haller“, die Dolmetscherin V., sehr gut kennen und mit ihr auch laufend in Kontakt waren. Möglich ist aber auch, dass die beiden Anbieter von dem jeweils anderen Angebot nichts wussten.

Auszuschließen ist derzeit eine Zusammenarbeit zwischen dem Salzburger und dem Wiener Anbieter, zumal auch der Salzburger – selbst ein erfahrener Mann aus der Szene – sehr besorgt über die Übermittlung seines Fotos ausgerechnet an diesen Wiener Anbieter war.

Leserbrief

Wovon IBIZA-Medienpreise ablenken. Krasser geht es wohl kaum, als nun auch einen Ibiza-Filmpreis zu verleihen – nicht wenn schon, denn schon an Detektiv Julian H., den alle mit Samthandschuhen anfassen, oder an Anwalt Ramin M. (Regieassistent?) oder an die „Oligarchennichte“ (beste Laienschauspielerin?).

Sondern an sattsam bekannte „Aufdecker“, die keine sind und vielleicht auch nie welche waren, denn auch z.B. die Panama Papers wurden selektiv ausgewertet, was manipulativ wirken kann.

Die Diskrepanz zwischen Preisträgern, dem, wofür sie sich hergeben und denen, die wirklich recherchieren, wird immer größer. Dank EU-Infothek wissen wir immer mehr über Beteiligte, was noch nicht der gesamte Hintergrund ist, aber doch zeigt, dass es sich um Personen mit Affinität zur Kriminalität handelt.

Normalerweise müssten Journalisten diesen ablehnend gegenüber stehen; hier aber machen sie sich begeistert zu ihren Handlangern, weil es ja „die Richtigen“ träfe. Was aber ist mit anderen „Richigen“; bei denen es vielleicht noch weit mehr angebracht ist, uns aber keine kleine Auswahl aus einer heimlichen Aufnahme zugespielt wurde?

Da müsste man dann wirklich aufdecken, so wie es Daphne Caruana Galizia in Malta getan hat, die dafür mit ihrem Leben bezahlte. Es ging ihr nicht darum, mittels der Panama Papers kurzfristig etwss zu enthüllen, sondern dranzubleiben – ganz anders als die Ibiza-Journaille, die Krokodilstränen über sie vergossen hat, sich aber im Kreis dreht. Dabei gleicht Ibiza einem Puzzle, das an den Rändern immer komplexer wird, nicht zuletzt wegen der Vorgänge bei den Casinos Austria (wo wiederum EU-Infothek und Spieler-Info gute Ansatzpunkte für weitere Recherche bieten).

Es stellen sich noch viele Fragen auch dazu, warum im Ibiza-Randbereich immer widder die gleichen Namen auftauchen; was die Sektion Ohne Namen der SPÖ in diesem Randbereich verloren hat oder ob die CASAG-Affäre mit einem Trittbrettfahrer zu tun hat oder zu Ibizagate gehört. Schließlich möchte man eingedenk der BVT-Affäre schon wissen, wellches Verhältnis unsere Sicherheitsbehörden zu Julian H. und anderen hatten und warum man erst nach Monaten Hausdurchsuchungen machte. Was blieb von der Kritik des Übergangs-Innenministers Wolfgang Peschorn, dem nicht gründlich genung ermittelt wurde? Wird die Korruptionsstaatsanwaltschaft auch in anderen Verfahren Tempo machen, nachdem die neue Regierung ja Gutpunkte bei der Bevölkerung sammeln will?

Alexandra Bader

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