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Ibiza-Gate: Video-Verantwortliche und geheime Hintermänner geraten schwer unter Druck

Bild © CC0 Creative Commons, Pixabay (Ausschnitt)

In den letzten Jänner-Tagen des Jahres 2020 bekamen die verantwortlichen Produzenten des Ibiza-Videos und deren Rechtsanwälte mehrere unerfreuliche Schriftstücke vom Oberlandesgericht und der Staatsanwaltschaft Wien zugestellt.

Am 23. Jänner 2020 wies das OLG Wien in aller Deutlichkeit eine Beschwerde des Wiener Rechtsanwaltes, welcher maßgeblich für das „Ibiza-Video“ verantwortlich ist, zurück. Der seit Juni 2019 foto- und medienscheue Anwalt in der Wiener Innenstadt beschwerte sich allen Ernstes über die bei ihm stattgefundene Hausdurchsuchung. Vergebens.

Am 28. Jänner 2020 klärte der für „Ibiza-Gate“ zuständige Vertreter der Wiener Staatsanwaltschaft ebenso klar und deutlich die Rechtsanwälte des „Detektives“, derzeit mit offizieller Berliner Wohnadresse, darüber auf, dass ihr Herr Mandat keinesfalls als „unschuldig“ gilt, sondern unter schwerem Tatverdacht, nicht nur wegen den Delikten um das „Ibiza-Video, und Rauschgift-Delikten, sondern auch wegen versuchter schwerer Erpressung, steht.

Das sind sehr unangenehme strafrechtliche Vorwürfe, welche immerhin mit bis zu zehn Jahren Haft bedroht sind.

Die dritte Nachricht, ebenfalls von der Wiener Staatsanwaltschaft, erging am 31. Jänner 2020 an die beiden Herren Rechtsanwälte des „Detektives“, einer davon in Berlin, der andere, zweite, in Salzburg etabliert.

In einem von der Staatsanwaltschaft wahrscheinlich eher selten verfassten Beschluss wurde den beiden Rechtsanwälten, insbesondere jenem aus Berlin, in Klartext mitgeteilt, dass dessen Eingaben in Hinkunft „ohne inhaltliche Bewertung zum Ermittlungsakt gelegt werden“, falls dessen Eingaben weiterhin nicht einer ordnungsgemäßen geschäftlichen Behandlung zugeführt werden können. Der Berliner Rechtsanwalt, auch in Deutschland für originelle Schriftsätze und bemerkenswertes Auftreten vor Gericht bekannt, hat unter anderem in seinen Schriftsätzen den von ihm vertretenen „Detektiv“ nicht nur als „unschuldig“ bezeichnet und auf dessen „angeblich wichtige, politische Großtat verwiesen, sondern auch noch die Wiener Staatsanwaltschaft, also die österreichische Justiz und Republik, darauf hingewiesen, dass diese – seiner wichtigen Meinung nach – offensichtlich „nichts aus der Geschichte des 20. Jahrhunderts“ gelernt hätten.

Damit ist die Verteidigungslinie der Anwälte des „Detektives“ bereits im Vorfeld völlig zusammengebrochen. Übrig bleibt der Mandant mit dem realen, hochrangigen, strafrechtlichen Verdacht, welchen die Staatsanwaltschaft zügig verfolgt.

Österreichische Rechtsanwälte, die diese Schriftsätze zu Gesicht bekommen haben, waren fassungslos und meinten, dass sie sich schämen würden, damit anwaltlich in Verbindung gebracht zu werden.

Ob der „Detektiv“ derartige Schriftsätze, welche an die Staatsanwaltschaft Wien gerichtet werden, in dieser Form bei seinen Anwälten „in Auftrag gibt“ oder diese Anwälte nur „gewähren“ lässt, ist nicht bekannt.

WER bezahlt die hohen Anwaltskosten in Gesamthöhe von mehreren Hunderttausend Euro, welche während der letzten 9 Monate alleine der „Detektiv“ und seine Helfer und FreundInnen ausgegeben haben?

EU-Infothek vorliegenden Informationen führt der „Detektiv“ nicht nur in Deutschland Prozesse mit den größten Verlagen bis zur Obersten Instanz. Auch in Österreich wurde eifrig geklagt.

Sogar seine Ex-Freundin, die serbische Dolmetscherin, welche sich bisher auch mit kleinen Büro- und Übersetzungsaufträgen für einige Hundert Euro begnügte, konnte in Wien einen der besten und teuersten Medienanwälte beauftragen.

Das Geld scheint in dieser Gruppe der Täter und HelferInnen überhaupt seit einiger Zeit wieder sehr locker zu sitzen: Wie EU-Infothek von einem Informanten mitgeteilt wurde, hat die serbische Übersetzerin wenige Tage vor ihrer „Abreise“ in die USA angeblich 50.000 Euro in bar erhalten.

Es gelang ihr das Kunststück, nach der bei ihr erfolgten umfangreichen Hausdurchsuchung im November 2019 nicht, wie die „Soko-Tape“ es erwartete, zur Einvernahme in das Wiener BKA zu kommen, sondern direkt, am Folgetag, in die USA zu fliegen.

Ihr Anwalt sprach dann von einem „Missverständnis“, welches er selbst aber nicht wirklich glaubte, zumal er mehrmals telefonisch beim BKA anfragte, ob seine Mandantin „verhaftet“ wurde. Wurde sie nicht, weil in die USA abgeflogen. Zwar war die erste Runde ihres Visums – sie reiste angeblich direkt nach LA – am 18. Feber 2020 abgelaufen, aber eine kurze Aus- und wiederholte Einreise in die USA ist für eine Visum-Verlängerung möglich.

Schauen wir mal, wie dieses Spielchen weitergeht.

EU-Infothek berichtete darüber ausführlich:

Ibiza-Gate: Hausdurchsuchung bei trickreicher Assistentin, „V.“, des „Julian Thaler“, EU-Infothek.com, 27.01.2020

Je enger es für die „Video-Täter“ und ihre HelferInnen auf Grund intensiver, erfolgreicher Ermittlungen durch die STA Wien und die „Soko Tape“ wird, je dichter die zahlreichen Zeugenaussagen das kriminelle engmaschige Netz unter der „Sucht-Gift-Haube“ erklären und darstellen, desto massiver wird auch der Druck auf die bisher geheimen Hintermänner, welche die Veröffentlichung des Videos durch Zahlung von zumindest 600.000 Euro finanziert haben.

Die Ermittler kennen zwischenzeitlich sehr gut und bestens dokumentiert alle Umstände, wie und von wem das Ibiza-Video produziert und dann auch verkauft wurde.

Nach mehr als neun Monaten Ermittlungen und Recherchen von Medien ist bekannt, dass es vor allem kriminelle Energie, gespeist durch Geldgier, Neid , Missgunst und Verrat, unter der umfassenden Haube der österreichischen Rauschgift-Szene, verstärkt durch eine einzigartige Verflechtung der Täter, allesamt V-Männer/Frauen des österreichischen BMI, Abteilung für Rauschgift-Fahndung, war, welche den größten politischen Skandal der letzten Jahre, mit gravierenden demokratiepolitischen Folgen, hervorgebracht hat.

Es sind nunmehr – Ende Feber 2020 – nicht nur die handelnden Personen, sondern auch so ziemlich alle Details, wie vorgegangen wurde, bekannt.

Nun wird es wirklich spannend: Jene Hintermänner – und auch der weibliche „Lockvogel“, dessen Aussehen bekannt, dessen Name aber noch geklärt werden muss – haben nun ein bedeutendes PROBLEM:

Nachdem die gesamte Struktur der kriminellen Organisation, auch mit deren dichten Verflechtungen in der Rauschgift-Szene – wie ein offenes Buch mit mehreren Tausend Seiten vor den Ermittlern und der Wiener Staatsanwaltschaft liegt, sind diese Freunde der Ibiza-Video-Produktion ziemlich auf sich alleine gestellt, von Helfern weitgehendst abgeschnitten und auch von einer Gruppe, den „Paten“ des Rauschgifthandels, nicht gerade gerne gesehen, weil sie Unruhe in das Geschäft mit dem weißen Pulver gebracht haben.

Diese „Groß-Dealer“ wollen ungestört arbeiten können, ihre Kontakte in den Balkan und in den Nahen Osten sollen diskret verborgen bleiben.

Dutzende Hausdurchsuchungen, klare Aussagen von Zeugen, von Kokain-Konsumenten und auch von Händlern, zeigen ein großes Puzzle, in dessen Mitte das „Ibiza-Video“ erfunden wurde.

Diese hohe Aufmerksamkeit haben Sie dem Detektiv und seinen Partnern zu „verdanken“. Auch der russische, echte Oligarch Makarov hat keine Freude mit der unerwarteten, unverdienten europaweiten Publizität.

Schlimmer noch: diese kriminelle Organisation wird sich nun ihrer finanzierenden Video-Käufer erinnern, wenn sie weitere finanzielle Mittel und auch weitere Unterstützung braucht.

Hier sind wir wieder bei den hohen Anwaltskosten – WER bezahlt diese? Und WEHALB? Sehr wahrscheinlich wollen sich die Hintermänner, also Finanziers, des Video-Ankaufes auch mit der Finanzierung der Anwälte ersparen, dass die von ihnen benutzte Organisation öffentlich vollständig enttarnt wird und alle bisher verborgenen Informationen preisgibt.

Dabei wird es aber nicht bleiben, wie erfahrende Ermittler und auch Medien wissen: die Video-Produzenten wollen nicht alleine „übrig“ bleiben, wolle nicht alleine und ewig sich verstecken müssen, brauchen viel, sehr viel Bargeld, um das tägliche Leben finanzieren zu können. Verstecken ist teuer! Sie können auch keine „normalen“ Geschäfte abwickeln, so lange, bis „Ibiza-Gate“ nicht vollständig aufgeklärt ist. JEDER Tag kostet und zählt!

Bei den nunmehrigen „Gegnern“, die bis vor Kurzem Partner waren, handelt es sich um Profis, was „Erpressung“ betrifft: diese ist seit vielen Jahren ihr Hauptgeschäft, damit kennen sie sich aus. Das ist kein guter Zukunftsausblick für die Finanziers und Hintermänner/Frauen, welche sich derzeit noch bedeckt halten, aber ganz bestimmt auch sehr bald vollständig enttarnt werden.

Wie kann dieser gefährliche Kreislauf durchbrochen werden: nur durch Öffentlichkeit – geschaffen sowohl von Seiten der Video-Produzenten, als auch von Seiten der Finanziers.

Die Öffentlichkeit wäre in diesem Falle ein wichtiger Schutzfaktor, für alle Beteiligten, auf welche die „Soko-Tape“ im Wiener BKA sehnsüchtig wartet.

Danksagung

S.g. Damen, s.g. Herren,

Ich bin leider erst jetzt auf ihre bemerkenswerte journalistische Arbeit gestoßen. Ich bin glücklich und zufrieden, dass es dieses in Österreich gibt.

Vielen Dank!

Werner N.

Ein Kommentar vorhanden

  1. DANKSAGUNG AN EU-INFOTHEK.

    Vielen Dank für die hervorragende und unermüdliche journalistische Arbeit von EU-INFOTHEK bezüglich IBIZA GATE.

    Liebe Grüße
    Frank

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