In dem EU-Projekt LIMES wird entlang des ehemaligen Grenzwalls des römischen Imperiums eine touristische Smartphone-Applikation zur Stärkung des europäischen Kulturtourismus in ländlichen Regionen entwickelt. Bei der Betrachtung der römischen Grenze (auch genannt „Limes“) wird europäische Geschichte lebendig, denn der Limes war nicht nur ein Grenzwall gegen die „nördlichen Barbaren“, sondern auch eine Voraussetzung, die römische Kultur zu allen angebundenen Ländern zu bringen.
[[image1]]Kulturtourismus und mobile Dienstleistungen als Chance
Der Tourismus war schon immer ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die ländlichen Räume. Kulturtourismus ist ein Sektor im Tourismus, dem die dynamischste Entwicklung in den nächsten Jahren vorrausgesagt wird. Kultur ist ein wichtiger Faktor für die Attraktivität der meisten Destinationen, sowohl für internationale als auch für einheimische Touristen.
Großes Potential für den Tourismus bieten neue, innovative mobile Dienstleistungen. Mit ihnen soll Reisen einfacher werden, denn mit dem Smartphone hat der Reisende alle Informationen (über Applikation oder Webseite), die er benötigt, jederzeit an jedem Ort weltweit zur Verfügung.
LIMES – mehr als die Römische Grenze
LIMES steht für „Large Scale Innovative and Mobile European Services for Culture Tourism in Rural Areas“ und wird für 2 Jahre von der EU gefördert (von Dezember 2011 bis November 2013).
Als eine Aktion im Rahmen der „European Mobile and Mobility Industries Alliance (EMMIA)“ ist es das Ziel von LIMES zum einen die Entwicklung mobiler Dienstleitungen für den Kulturtourismus voranzutreiben und zum anderen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie mobile Dienstleistungen den nachhaltigen Tourismus in den zehn europäischen Limes-Ländern stärken können.
Am Projekt LIMES sind fünf Partner aus drei Ländern beteiligt: PER – Projektentwicklungsgesellschaft des Landes Rheinland-Pfalz (Mainz, Deutschland) und MAR.VIS – Gesellschaft für Raummarketing (Koblenz, Deutschland), in Bulgarien INI-Novation und die Donau- und Grenzstadt Ruse. Der einzige österreichische Partner ist das außeruniversitäre Forschungsinstitut CEIT ALANOVA aus Schwechat.
Die LIMES-App
Die LIMES-App enthält ca. 70 Limesstätten in Bulgarien, Österreich und Deutschland, die mit entsprechenden Informationen in der App vertreten sind. Zusätzlich sind vielfältige Informationen über den Limes in ganz Europa und Wissenswertes über das Römische Erbe in der App abrufbar. Die Ergebnisse der ersten Testphase und die Auswertung der dazu gehörigen Fragebögen fließen in die Weiterentwicklung der App ein: neben der Optimierung der nativen Applikation für Android Smartphones wird die Entwicklung zusätzlich auf die Programmierung einer Web-gestützten Version erweitert. Somit wird die LIMES-App Ende des Jahres 2013 in insgesamt fünf verschiedenen Varianten zur Verfügung stehen: (1) Als native App für Android Smartphones, (2) als Web-App für alle gängigen Smartphones (Android, IOS, Windows Mobile, etc.) und (3) integriert in die nativen Applikationen LayAR, Wikitude und Junaio.
Die im Zuge von LIMES aufbereiteten Daten können so einer breiten Anzahl an Nutzern zur Verfügung gestellt werden und der Limes ist als kulturtouristische Destination in verschiedensten mobilen Kanäle und Systeme präsent. Mehr Informationen zur LIMES-App finden Sie unter www.limes-mobile.eu.
Regionale Initiativen zur Förderung von Innovationen
Die ersten Ergebnisse der LIMES-Aktion haben verschiedene Herausforderungen aufgezeigt, zum Beispiel eine schlechte Netzwerkabdeckung in manchen Regionen. Man muss diese ausreichend berücksichtigen, damit die Idee von LIMES erfolgreich umgesetzt werden kann.
Um das Problem der Netzwerkabdeckung zu lösen, hat der deutsche Partner PER in Kooperation mit kommunalen Tourismus-Organisationen und der Industrie- und Handelskammer Koblenz die Service- Initiative „Freies WLAN und Lademöglichkeiten am Limes“ ins Leben gerufen. Sie dient dazu, den Internetzugang über Smartphones und Tablets in der gesamten Limes-Region zu verbessern und kostenlose Lademöglichkeiten für mobile Endgeräte zu schaffen.
LIMES auf der REAL CORP im Mai 2013
Das LIMES Projekt wird auch auf der REAL CORP 2013 für die Präsentation der LIMES Aktion (organisiert von den österreichischen Partnern CEIT ALANOVA) in Rom vertreten sein. Dort hat das Konsortium die Möglichkeit mehr als 400 Experten aus den Bereichen Stadtplanung, Verkehrsplanung, Informations-und Kommunikationstechnologien, GIS, Geodäsie und Multimedia-Techniken zu erreichen.
Die CORP findet seit 1996 jährlich statt und hat sich zur größten europäischen Tagung zum Themenbereich Stadtentwicklung und Informationsgesellschaft entwickelt. Die Vortragenden und Teilnehmer kommen zu etwa gleichen Teilen aus Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlicher Verwaltung. (www.corp.at)
Projektbeginn: 01.12.2011
Projektende: 31.11.2013
Projektleitung:
Projektentwicklungsgesellschaft des Landes Rheinland-Pfalz mbH (PER) (Dr.-Ing. Franz Schafranski)
Adolf-Kolping-Straße 4, 55116 Mainz, T: +49 (0)6131 88474 00
Projektpartner:
CEIT ALANOVA gemeinnützige GmbH (Dipl.-Ing. Linda Dörrzapf)
INI-Novation GmbH (Dr. h. c. Wolfgang Kniejski)
Mar-Vis Gesellschaft für Raummarketing (Dipl.-Ing. Norman Kratz)
Municipality of Ruse (Boryana Stancheva)
Gefördert von:
European Commission’s Directorate-General for Enterprise and Industry
Competitiveness and Innovation Framework Programme (CIP)
Programmlinie:
European Mobile and Mobility Industries Alliance
Über die Autorin:
Linda Dörrzapf (Dipl.-Ing.) ist wissenschaftliche Mitarbeiterin bei CEIT ALANOVA
Studium der Raum- und Umweltplanung
Tel.:+43 (0) 664 88519557
E-Mail: l.doerrzapf@ceit.at
Tätigkeitsprofil von CEIT ALANOVA
Das Forschungsinstitut im Concorde Business Park in Schwechat ist ein anwendungs-orientiertes Forschungsinstitut, das komplementär zu bestehenden Institutionen agiert und eng mit Wissenschaft, Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung kooperiert, um den Brückenschlag zwischen Forschung und praktischer Anwendung zu gewährleisten.
Moderne Planungstechnologien für Städte und Regionen werden in Verbindung mit Technologien für Informationsgesellschaften (Information Society Technologies) unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes entwickelt (ePlanning). Auf internationalem Niveau arbeitet das in Projektkonsortien an folgenden Themenbereichen:
• Stadt-Technologien, Umwelt-Technologien, Verkehrs-Technologien,
• Informationsgesellschaft,
• Nachhaltigkeit und Ressourcenmanagement,
• Stadtplanung und Regionalentwicklung,
• geographische Informationstechnologien und raumbezogenes Wissensmanagement,
• Barrierefreiheit.
CEIT ALANOVA ist bereits seit der Aufbauphase im Jahr 2006 national wie international sehr stark vernetzt und sieht sich als internationale Informations- und Wissensdrehscheibe, die für Kooperationen mit innovativen Unternehmen zur Umsetzung gemeinsamer Forschungsprojekte offen ist.
Ansprechpartner für Kooperationsanfragen: DI Manfred Schrenk (Geschäftsführer)
CEIT ALANOVA gemeinnützige GmbH, Central European Institute of Technology
Institut für Stadt, Verkehr, Umwelt und Informationsgesellschaft
Concorde Business Park 2/F, 2320 Schwechat, Österreich
Tel. +43 664 8544390
m.schrenk@ceit.at
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