Seit Samstag sind hunderttausende Daten über Treuhandgesellschaften und Firmen in Steueroasen mittels der von ICIJ veröffentlichten Offshore Leaks Database öffentlich zugänglich. Vor 3 Monaten gab es die ersten Enthüllungen, nun hat das Internationale Konsortium für Investigativen Journalismus Teile der Offshore-Leaks-Daten zugänglich gemacht.
[[image1]]Dem Journalisten-Netzwerk wurden große Datenmengen vor einigen Monaten zugespielt, nach umfangreichen Recherchen von Journalisten auf der ganzen Welt entstand eine Datenbank über Dokumente, die belegen, wie Vermögende auf der ganzen Welt Briefkastenfirmen und Trusts nützen, um Geld zu verstecken und Geschäfte zu verschleiern.
Neben Waffenhändler, Oligarchen befinden sich – laut SZ und NDR – auch Deutsche und Österreicher darunter.
Laut ICIJ verfügt man über eine Festplatte mit insgesamt mehr als 2,5 Millionen Datensätzen aus zwei Firmen, die die Gründung von Treuhandgesellschaften und Firmen auf den Britischen Jungferninseln oder den Cook-Inseln vermitteln.
Zusammenhänge zwischen Offshore-Firmen und ihren Gesellschaftern und Direktoren
Die Daten seien für die Veröffentlichung von Experten und Redakteuren aufbereitet worden, d.h. sensible Informationen wie Nummern von Bankkonten, Kopien von Pässen, vertrauliche Korrespondenzen oder Lebensläufe seien nicht auffindbar. Internetnutzer könnten allerdings Zusammenhänge zwischen Offshore-Firmen und ihren Gesellschaftern und Direktoren ermitteln.
Gegenüber dem NDR und der SZ sagte ICIJ-Chef Gerard Ryle: „Dies ist ein Beitrag zur lange geforderten Transparenz in Steueroasen. Die Quelle, die die Daten geliefert hatte, bleibe weiterhin geschützt. Eine ungefilterte Veröffentlichung von Recherche-Materialien oder eine Weitergabe sensibler Daten sei zudem weiterhin ausgeschlossen.“
Der Kampf gegen Steuervermeidung und die Austrocknung von Steueroasen gehört auch zu den Themen, die die acht Staats- und Regierungschefs am G8-Gipfel besprechen wollen. Eine politische Verpflichtung für einen weitreichenden Austausch von Steuerdaten ist zu erwarten, die politische Brisanz ist groß wie nie.
Englands Premier Cameron hatte am Samstag in London ein Treffen der Gouverneure und Ministerpräsidenten der britischer Überseegebiete und Kronbesitzungen wie Gibraltar, Bermudas, den Cayman Islands und der Britischen Jungferninseln sowie der Kanalinseln Guernsey und Jersey und der Isle of Man anberaumt, um verbindliche Zusagen für mehr Transparenz und Informationsaustausch zu erzwingen.
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