
Der True Crime Podcast „Jenseits der Beweise | Schattenreichs Spurensuche“ dringt in die tiefsten Abgründe wahrer Verbrechen ein. Der renommierte Kriminologe Dr. Maximilian von Schattenreich beleuchtet die dunklen Facetten der Täterpsyche – die Schattenseiten menschlicher Abgründe, die oft im Verborgenen bleiben. Bei jeder Episode, jedem neuen Fall, führt von Schattenreichs forensische Analyse und sein Gespür für die verborgenen Triebe hinter schockierenden Verbrechen dorthin, wo die Grenzen von Recht und Unrecht zu verschwimmen scheinen.
In der elften Episode des True Crime Podcasts begibt er sich auf die Spur eines Mannes, dessen Name bis heute für Entsetzen sorgt: Jack Unterweger – gefeierter Autor, vermeintlich rehabilitierter Ex-Häftling … und Österreichs bekanntester Serienmörder. Als wertvolle und essenzielle Quelle bei der Konzeption und Erstellung diente die Publikation „Causa Jack Unterweger – Wenn der Achter im Zenit steht“ von Prof. Gert Schmidt, Gerlinde Wambacher und
Zwischen Wahrheit und Mythos:
Der Fall Jack Unterweger im True-Crime-Podcast
Wien, Anfang der 1990er Jahre: Ein charismatischer Mann, gefeierter Literat und angeblich geläuterter Mörder, avanciert zum Medienliebling – und steht nur wenige Jahre später erneut unter Verdacht, ein Serienmörder zu sein. Der Fall Jack Unterweger zählt zu den verstörendsten Justizdramen der jüngeren österreichischen Kriminalgeschichte – und steht im Mittelpunkt eines aktuellen True-Crime-Mehrteilers, die sich der Wahrheit hinter dem Mythos widmet.
Die dreiteilige Podcast-Episode „Der Fall Jack Unterweger | Der Knast-Poet“ ist Teil des True Crime Podcasts „Jenseits der Beweise | Schattenreichs Spurensuche“, der sich insbesondere auf kriminalhistorische Fälle mit gesellschaftlicher Relevanz spezialisiert hat. In Zusammenarbeit mit dem True Crime Podcast „Mord hoch zwei“ entstand eine Gemeinschaftsproduktion, die auf sorgfältiger Recherche basiert und zugleich einen atmosphärischen Erzählbogen spannt.
Vom Täter zum Kultautor – und zurück?
Jack Unterweger wurde im Oktober 1976 wegen Mordes an einer jungen Frau verurteilt und blieb bis zum 23. Mai 1990 in Haft – eine Zeit, die er nutzte, um sich als Autor und Intellektueller zu etablieren. Seine Texte fanden Eingang in den Literaturbetrieb, Kulturschaffende setzten sich für seine Begnadigung ein. Nur wenige Jahre später wurde er erneut angeklagt – diesmal wegen mehrfachen Mordes an Prostituierten in Österreich und den USA.
Der Podcast dokumentiert diesen bemerkenswerten Fall in einer Tiefe, die sowohl kriminalistische als auch gesellschaftspolitische Fragen aufwirft: Wie konnte ein verurteilter Mörder zum gefeierten Medienstar avancieren? Welche Verantwortung tragen Justiz, Medien und Kulturbetrieb an der Tragödie, die sich nach seiner Entlassung entfaltete? Und welche blinden Flecken haben bis heute Einfluss auf unsere Wahrnehmung von Schuld, Resozialisierung und Rückfälligkeit?
Quellenbasiert und reflektiert – der Ansatz des Podcasts
Der Podcast-Episodenmehrteiler stützt sich unter anderem auf die Pionierarbeit von Gert Schmidt, Autor der fundierten Aufarbeitung „Causa Jack Unterweger – Wenn der Achter im Zenit steht“. Seine faktenreiche Analyse war für die Erstellung des Podcasts sehr hilfreich und wurde als eine der relevanten Quellen ausdrücklich in den Show Notes benannt und verlinkt.
Der investigative Anspruch des Formats wird durch juristische Einordnungen, kriminalanalytische Perspektiven sowie Einblicke in gesellschaftliche und mediale Mechanismen ergänzt. Ziel ist es, nicht nur das Geschehene zu rekonstruieren, sondern auch die tiefere Struktur solcher Fälle sichtbar zu machen.
Dabei verzichtet die Produktion bewusst auf reißerische Darstellung oder psychologische Simplifizierungen. Stattdessen steht eine journalistisch fundierte und ethisch reflektierte Auseinandersetzung im Vordergrund – ein Anspruch, der gerade im sensiblen Genre des True Crime oft unterrepräsentiert ist.
Jenseits der Beweise
Die erste Episode von „Jenseits der Beweise | Schattenreichs Spurensuche“ mit Dr. Maximilian von Schattenreich als Host, erschien im November. Die Motivation: wahre Kriminalfälle nicht nur zu erzählen, sondern als Brennglas gesellschaftlicher Fragen zu nutzen. Wie verhalten sich Recht und Gerechtigkeit zueinander? Was verrät das Scheitern institutioneller Systeme über uns als Gesellschaft? Und wo beginnt Verantwortung – wo endet sie?
Die Podcast-Reihe, die auf allen gängigen Streaming-Plattformen sowie unter www.jenseits-der-beweise.de abrufbar ist, widmete sich bisher unter anderem der berüchtigten „Blutgräfin“ Elisabeth Báthory, dem „Vampir“ Peter Kürten, der „Rache-Mutter“ Marianne Bachmeier und – ebenfalls im Rahmen eines Mehrteilers, der aus der Kooperation mit dem True Crime Podcast „Blutvergießen“ entstanden ist – dem mysteriösen Fall Hinterkaifeck.
Das Feedback von Hörerinnen und Hörern zeigt uns, dass der Bedarf an möglichst faktenbasierten, aber zugänglichen Formaten hoch ist. Gerade in Zeiten wachsender Desinformation und algorithmisch getriebener Skandalisierung kann der Blick jenseits der Beweise helfen, die Komplexität der Wirklichkeit besser zu verstehen.
Der Fall Unterweger als Mahnmal
Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass der Fall Jack Unterweger mehr ist als ein Kriminalfall. Er ist ein gesellschaftlicher Prüfstein – für unser Verhältnis zu Schuld und Reue, zu Medienmacht und öffentlicher Projektion. Die Tragweite seines Wirkens reicht weit über die juristischen Akten hinaus: In der literarischen, psychologischen, medialen und rechtspolitischen Dimension ist Unterweger eine Figur, die bis heute polarisiert.
Der True Crime Mehrteiler versteht sich nicht als abschließendes Urteil, sondern als Einladung zur kritischen Auseinandersetzung – auf Basis gesicherter Fakten, mit Offenheit für Ambivalenz und Raum für differenzierte Perspektiven.
Zur Podcast-Serie:
Der Fall Jack Unterweger | Der Knast-Poet
Episodenmehrteiler des True Crime Podcasts Jenseits der Beweise | Schattenreichs Spurensuche