Nach dem Ableben des mächtigen Justizbeamten Christian Pilnacek versetzte eine brisante Tonbandaufnahme die Politik in Aufruhr – es wird ermittelt. Jetzt auch gegen einen Mann, der die Aufzeichnung gemacht hat. Akten belegen, dass der Fallensteller für illegale Glücksspielbetreiber arbeitete – in deren Auftrag soll er bereits früher gegen Pilnacek agitiert haben.
Als Christian Mattura beim Wiener Innenstadt-Italiener „Il Cavalluccio“, in dem sich die Reichen und Mächtigen gerne treffen, auf die Aufnahmetaste seines Handys drückte, wusste er noch nicht, dass ihn das Tape berühmt machen würde – und ihm juristische Probleme bringen könnte.
Der 38-jährige Mattura, ein windiger Unternehmer mit Polit-Vergangenheit, nahm an einem Juliabend im Vorjahr niemand Geringeren als Christian Pilnacek auf. Der einflussreiche, inzwischen verstorbene Sektionschef im Justizministerium beaufsichtigte jahrelang die Staatsanwaltschaften und hatte damit Kenntnis über die delikatesten Verfahren des Landes.