Die Zahl der Todesopfer im Straßenverkehr in der EU ist 2012 um 9 % gesunken. Aus den neuen von der Europäischen Kommission vorgelegten Zahlen geht hervor, dass seit Beginn der Datenerfassung in den Ländern der EU im Jahr 2012 die geringste Zahl von Todesopfern im Straßenverkehr zu verzeichnen war.
[[image1]]Siim Kallas, Vizepräsident der Kommission und zuständig für Verkehrsfragen, erklärte dazu: „2012 war mit der geringsten Zahl von Verkehrstoten ein Meilenstein für die europäische Straßenverkehrssicherheit. Ein Rückgang der Zahl der Verkehrstoten um 9 % bedeutet, dass letztes Jahr 3 000 Menschen weniger ihr im Straßenverkehr verloren. Diese Ergebnisse sind höchst motivierend. Aber noch immer sterben jeden Tag 75 Menschen auf den Straßen Europas, und daher ist Selbstzufriedenheit absolut fehl am Platz. Wir haben uns das ehrgeizige Ziel gesetzt, die Zahl der Todesopfer im Straßenverkehr in der EU bis 2020 um die Hälfte zu verringern, und wir dürfen in unseren Anstrengungen nicht nachlassen, wenn wir dieses Ziel erreichen wollen.
„Doch die Unfälle mit Todesfolge sind gewissermaßen nur die Spitze des Eisbergs. Auf jeden Verkehrstoten auf Europas Straßen kommen 10 Schwerverletzte, die Hirn- oder Wirbelsäulenverletzungen erleiden. Wir brauchen eine Strategie, um die Zahl der schweren Verletzungen im Straßenverkehr EU-weit zu verringern.“
EU-weit immer noch große Unterschiede
Aufgeschlüsselt nach Ländern zeigen die Statistiken jedoch, dass EU-weit immer noch große Unterschiede bei der Zahl tödlicher Unfälle bestehen. Die Länder mit den wenigsten Todesopfern im Straßenverkehr sind nach wie vor das Vereinigte Königreich, Schweden und Dänemark mit ca. 30 Verkehrstoten auf eine Million Einwohner.
Nach den enttäuschenden Zahlen von 2011, als die Zahl tödlicher Unfälle im Straßenverkehr nur um 2 % zurückging, bedeutet nun die Verringerung dieser Unfälle um 9 % im Jahr 2012, dass die Mitgliedstaaten wieder auf dem richtigen Kurs zur Halbierung dieser Zahl zwischen 2010 und 2020 sind. Um dieses Ziel zu erreichen, ist eine durchschnittliche Verringerung um ca. 7 % erforderlich.
Den größten Anlass zur Besorgnis bei den Statistiken zur Straßenverkehrssicherheit für 2011 gab der hohe Anstieg der Zahl von Todesopfern unter den besonders gefährdeten Verkehrsteilnehmern wie Fußgänger, Motorradfahrer und ältere Menschen – und zwar trotz einer insgesamt niedrigeren Zahl von Todesopfern. Die vorläufigen Daten für 2012 besagen jedoch, dass die Zahl der besonders gefährdeten Verkehrsteilnehmer, die bei einem Verkehrsunfall ihr Leben verloren, wieder deutlich gesunken ist.
EU-Programm für die Straßenverkehrssicherheit 2011-2020
Das europäische Programm für die Straßenverkehrssicherheit 2011-2020 (vgl. MEMO/10/343) enthält umfassende Pläne zur Halbierung der Zahl der Verkehrstoten in Europa im kommenden Jahrzehnt. Es umfasst ehrgeizige Vorschläge, bei denen der Schwerpunkt jeweils auf Verbesserungen bei den Fahrzeugen, der Infrastruktur oder dem Verhalten der Verkehrsteilnehmer liegt. Zu den wichtigsten Initiativen gehörten in jüngster Zeit:
ein neuer EU-Führerschein, der seit Januar 2013 gilt, mit strengeren Vorschriften für den Zugang junger Fahrer zu schweren Motorrädern;
nationale Durchsetzungspläne, die von den Mitgliedstaaten vorgelegt werden und eine wertvolle Quelle für bewährte Praktiken darstellen;
Vorschriften für die grenzübergreifende Durchsetzung, um in einem anderen Land begangene Verstöße gegen Verkehrsregeln zu ahnden (Alkohol am Steuer, Geschwindigkeitsübertretungen, usw.), die seit November 2012 in Kraft sind;
Arbeiten an einer Strategie zur Verringerung der Zahl der Verletzungen.