Wenn man es den Leuten nur oft genug sagt, dann glauben sie, was ihnen linke Eliten und Medien eintrichtern: Dass man durch eigene Arbeit nichts erreichen kann, dass Reichtum nur durch Erben möglich ist und Reichtum ohnehin problematisch ist. Wie man es trotzdem schafft.
Die ideologische Botschaft, die Österreichs (Zwangsbeitrags- und Steuergeldgenährte) Propagandamaschinen „Arbeiterkammer“ und „Österreichische Nationalbank“ („ÖNB“) in eine Studie zum Thema Vermögen verpacken, ist so überraschend wie ein Hochdruckgebiet in der Sahara Anfang Juli. Dass Österreichs subventionierte Medien AK-Berichte gerne abdrucken, ohne kritische Fragen zu stellen, ist auch bekannt.
Und so liest man in der Zeitung(1), dass nur katastrophale 18 Prozent der Österreicher meinen, „reich wird man über eigenen Leistung.“ 43% wiederholen brav, was ihnen seit Jahrzehnten AK und Co weismachen; „Reich wird man nur über´s Erben“. Und 45% warnen (wie ihre Einflüsterer) vor der Problematik großer Vermögen in den Händen Weniger (als ob das hierzulande ein Thema wäre).
Wer die Zeitung aufschlägt, der weiß, warum Österreichs Talente entweder flüchten oder alles, was dem Wirtschaftswachstum dienen könnte, unterlassen. Weil sie den Steuerterror und Reichenhass unserer außer Rand und Band geratener Eliten nur mehr satt haben.
Sozial-depressive Eliten
Was wäre den Österreichern nicht geholfen, wenn unsere Heere an Soziologen, Philosophen und Volkswirten ihre hochsubventionierten und wettbewerbsresistenten Elfenbeintürmchen nicht wenigstens einmal verlassen hätten, um es in der Wirtschaft selber zu versuchen. Dann hätte ihr Sermon, „wir Kleinen schaffen´s ja doch nicht!“ wenigstens einen realen Hintergrund gehabt.
Leuten wie den Studienautoren Josef Melchior und Martin Schürz (der Erbschaftssteuern von 100% fordert), lässt der wirtschaftsferne Erfahrungshintergrund tatsächlich glauben, man könne nur durch Erben im Leben zu etwas kommen. Dass Wohlstand aber nur durch Wertschöpfung (also „Produktion“) entsteht – und ein solcher von Jedem (mit einer Mindestausstattung an Talenten und Disziplin) hierzulande erreicht werden kann, wollen solche Leute nicht glauben – weil sie selber nicht einmal auf die Idee gekommen sind, es zu versuchen.
Millionär? Ab in den BWL-Unterricht!
Wer sich vor Staatsdepressivem fernhält, stattdessen an sich glaubt und das Leben in die eigenen Hände nimmt, hat mindestens zwei Chancen, irgendwann einmal eine Million zu besitzen:
Die erste Variante (ist teils selbst erprobt) und funktioniert heute wie vor 40 Jahren: Man kauft sich (nach Möglichkeit) in jungen Jahren eine schöne Wohnung auf Pump (und spart Miete). Die zahlt man möglichst schnell ab („Überstunden, Zweitjob“). Jammern Freunde (die ja depressive Zeitungen mit AK-Meldungen lesen), dass man heute schon zwei Jobs brauche, um zu überleben – lassen Sie sie jammern und freuen Sie sich schmunzelnd auf die nächste Ratenzahlung, die sie wieder reicher macht (in Höhe der Tilgung).
Kommen einmal Kinderlein, verkauft man die Wohnung und zahlt mit dem Gewinn ein großes Haus an. Am besten mit ein, zwei Einleger-Wohnungen. Ist das nach 25 Jahren abgezahlt, besitzt man dank Inflation Immobilien-Vermögen in beträchtlichem Ausmaß. Ehrgeizige haben sich im Laufe der Zeit noch mehr Immobilien zugelegt und haben dann eine Million.
Schneller geht`s mit Unternehmertum
Schneller und sicherer geht`s mit Unternehmertum (auf die mühsamere Variante kommen staatfinanzierte Soziologen eher selten). Dazu muss man nur einmal an andere Menschen denken und herausfinden, was denen großen Nutzen stiften würde. Und wer über Disziplin, Intelligenz und Ausdauer verfügt und es schafft, dies zu produzieren, baut ein Unternehmen auf, das er nach 10, 20 oder 30 Jahren (bei Erfolg) vielleicht um eine Million veräußern kann. Vielleicht behält er es aber und vererbt es seinen Kindern.
Erbschaften tragen viel bei
Und warum soll er es nicht seinen Kindern vererben? Er hat niemandem etwas weggenommen, das Vermögen ist neu entstanden. Im Gegenteil: Auf dem Weg zur abgezahlten Immobilie oder der funktionierenden Firma hat der Schenker über viele Jahre hinweg (nicht nur wesentlich mehr gearbeitet als die meisten, sondern auch) wesentlich mehr Steuern gezahlt als 90% der Bevölkerung. Denn während 45% der Österreicher von der Lohnsteuer befreit sind (und im Schnitt nur läppische 13% löhnen), haben erfolgreiche GmbH-Unternehmer von ihrem Gewinn als Dank für 65-Stunden-Wochen neben 25% Sozialversicherung noch 25% KÖSt (bald 27,5% dank „AK und Co.“) sowie 25% KESt abliefern dürfen. Addieren Sie die Prozentsätze ruhig und erstarren in Ehrfurcht.
Unternehmer haben Millionenumsätze geschaffen, die sonst nicht entstanden wären – und davon Jahr für Jahr bis zu 20% Umsatzsteuer abgeliefert (in jedem Fall aber 10% Umsatzsteuer von den Mieten). Sie haben Jobs geschaffen, die ohne sie nicht da gewesen wären, und von denen die Werktätigen wieder Steuern und Sozialversicherungsbeiträge generiert haben – sodass staatsnahe Organisationen wie AK und ÖNB „Experten“ anstellen können, die uns dann weismachen, dass das alles nicht mehr möglich wäre. Und wenn, dann höchst problematisch wäre.
ÖNB, AK verhindern Wirtschaftswachstum
Das einzig Problematische im ökonomisch stagnierenden Österreich ist die ideologisch motivierte Verunglimpfung von Vermögen und ökonomischer Aktivität. In Deutschland ist es nicht viel besser. Als das Institut der deutschen Wirtschaft im Jahr 1995 gefragt hat: „Glauben Sie, dass Sie in den nächsten 12 Jahren wenigstens um eine Stufe (von fünf) aufsteigen werden?“, antworteten auf dieses eher bescheidene Ziel nur 20% mit „Ja“. Tatsächlich waren 2007 dann aber 41% aufgestiegen – alleine 55% aus der ärmsten Schicht. 5% waren sogar ganz hinauf gekommen – und 5% waren von ganz oben komplett abgestiegen.
Der Aufstieg funktioniert also. Für die Ärmsten, für „Normalos“. Und er geht ganz hinauf und wieder ganz hinunter. Die Gesellschaft ist durchlässig – und wer sich mit positiven Menschen umgibt, kennt gute Beispiele.
Woher kommt der Pessimismus?
Vergleicht man den gefühlten „Aufstiegs-Pessimismus“ einer Gesellschaft mit ihrem ökonomischen Regulierungsgrad („IW Regulierungsindex “), dann zeigt sich schnell: Je stärker ein Land staatlich reguliert ist, desto eher empfinden die Menschen Erfolg als „Dritten“ (und nicht der eigenen Kraft) geschuldet – etwa „Freunderl, Staat, Zufall – oder Erben bzw. Schenkern. In England, Australien und den USA hält sich der Staat zurück, entsprechend stark ist das Bewusstsein der Menschen, dass man es aus seiner eigenen Kraft heraus „schaffen“ könne. Deutschland, Frankreich oder Österreich sind hoch reguliert – entsprechend skeptisch sind die Menschen.
Gute Aufstiegschancen haben traditionell Jungunternehmer. Kein Wunder, dass sich in optimistischen Gesellschaften wie den USA 6,5 Prozent der Bevölkerung selbstständig gemacht haben – während es in Deutschland oder Frankreich nicht einmal die Hälfte sind (D: 2,4%, F: 2,2%).
Vielleicht sollten wir nicht auch noch Vermögenssteuern einführen, sondern im Gegenteil: viele andere reduzieren (der Staat hat in manchen „Experten“-Burgen beträchtliches Rationalisierungspotential).
Dann könnten die Leute wieder frei durchatmen. Sie könnten sich mehr von ihrem hart erarbeiteten Geld behalten. Und müssten sich dann nicht mehr von „Experten“ sagen lassen, dass ihr hart erarbeitetes Vermögen problematisch ist.
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(1) „Eigene Leistung macht nicht reich“, SN, 21.8.2015