Christian Felber (von Attac Österreich) ruft nach der Weltwährung. Gleichzeitig geht das aktuell letzte Weltwährungsprojekt, der Euro, gerade vor die Hunde. An seine ruhmlosen Vorgänger kann sich heute kaum noch wer erinnern: Bretton Woods, Pfund, ECU, Transferrubel, argentinischer Peso.
Zu schön der Traum: Alle Menschen wären gleich talentiert, gleich motiviert und hätten die gleiche Vergangenheit. Drum wären sie alle gleich ehrgeizig, erfinderisch und dächten ökonomisch ähnlich. Doch beweist die Welt seit Hunderten von Jahren, dass das Gegenteil der Fall ist.
Christian Felber (von Attac Österreich) ruft nach der Weltwährung. Gleichzeitig geht das aktuell letzte Weltwährungsprojekt, der Euro, gerade vor die Hunde. An seine ruhmlosen Vorgänger kann sich heute kaum noch wer erinnern: Bretton Woods, Pfund, ECU, Transferrubel, argentinischer Peso.
Zu schön der Traum: Alle Menschen wären gleich talentiert, gleich motiviert und hätten die gleiche Vergangenheit. Drum wären sie alle gleich ehrgeizig, erfinderisch und dächten ökonomisch ähnlich. Doch beweist die Welt seit Hunderten von Jahren, dass das Gegenteil der Fall ist.
Bretton Woods: Kapitalvernichtung nur für einen Traum
Bretton-Woods legte 1944 die Wechselkurse jeder Landeswährung gegenüber dem US-Dollar fest, 1973 implodierte es. Der Grund: Obwohl Deutschland gerade den Zweiten Weltkrieg hinter sich gehabt hatte, waren seine Unternehmer und deren Produkte erfolgreicher als die (der) US-Konkurrenz. Deshalb kauften schon bald mehr Amerikaner deutsche Güter als umgekehrt. Um die deutschen Güter zu bezahlen, musste man aber DM ankaufen – und damit Dollar verkaufen. Damit stieg der Kurs der einen und es fiel der Kurs der anderen Währung. Um das durch Bretton Woods aufoktroyierte Austauschverhältnis zum Dollar aber aufrecht zu erhalten, musste die deutsche Bundebank mit Milliarden Steuergeldern schwache Dollars kaufen und in ihren Kellern horten. Als das System zerbrach, schoss die DM um 40% gegen den Dollar in die Höhe. In ähnlicher Höhe bewegte sich der volkswirtschaftliche Vermögensverlust für das junge Deutschland.
Sündenbock George Soros und die Pfundkrise 1992
Mit seiner Spekulation gegen das Pfund 1992 brachte George Soros den Vorläufer des Euros, den ECU ins Wanken. Der ECU hatte fixe Austauschkurse zwischen Europas Währungen festgelegt. Weil Englands Politiker aus nationalen Gründen einen zu harten Pfundkurs verlangt hatten, konnten Engländer zwar billiger importieren und billiger auf Reisen gehen. Weil Produkte aus dem „Streik-Empire“ aber einen eher zweifelhaften Ruf genossen, (und deshalb weniger Pfund nachgefragt worden waren), war es schlicht überbewertet. Soros sah es und spekulierte dagegen. Er gewann, die Fixbindung im Rahmen des Europäischen Währungssystems musst aufgegeben werden, der Ungaro-Amerikaner verdiente Milliarden – und konnte den Engländern keinen größeren Gefallen tun. Das Pfund verlor um 25% gegen den Dollar, und damit auch der Außenwert seiner Güter. Damit waren aber Preis und Qualität von „Made in Britain“ wieder in Einklang. Gemeinsam mit Thatchers Reformen begann der zwanzig Jahre währender Aufschwung des verregneten Inselreiches.
Euro chancenlos
Selbst Spaniens Immobilien-Blase fußte auf dem großen Traum von der Gleichheit aller EU-Bürger. Der ECU-Nachfolger Euro wurde ab 1999 in Frankfurts EZB gedruckt und für nur 2% Leitzins an Europas Geschäftsbanken verkauft. Wegen dem schwächelnden Deutschland war es damit künstlich billig gehalten worden. Spaniens Wirtschaft war durch EU-Direktzahlungen (vor allem aus Deutschland) hingegen aufgeheizt, da erzielte der (staatlich verordnete) Billig-Zins ein ähnliches Ergebnis wie das Löschen eines Brandes mit Benzin. Auf gut Deutsch: Für Deutschland war 2%iges verzinstes Eurogeld zu teuer, weil es mit Deflation und Niedergang zu kämpfen hatte. Für Spanien waren 2% hingegen viel zu niedrig, weil bei 8, 9% oder 10% Rendite und hoher Inflation die Billigkredite geradewegs in die Spekulation (mit Immobilien, Aktien, etc.) gehen mussten. Als die EU-initiierte Immobilienblase platzte, erklärte man es einem ökonomisch ungebildeten Volk mit der Schuld von Banken oder Spekulanten.
Felber: Globo und Transferrubel
Felber will für die Welt den Globo als neue Weltwährung. Alle Währungen wären dann zwangsweise fix an diesen gebunden, Felbers „Demokratische Bank“ würde alle Währungen zu einem einheitlichen Kurs tauschen. Dass alleine die Bindung einer einzigen Währung, die des argentinischen Peso an den US-Dollar, das Land 2001 in die Pleite getrieben hatte, kümmert keinen. Hier geht es (wieder einmal) um größere Ideen. Selbst die (geplante) Weltwährung des Kommunismus, der Transferrubel, konnte die Mentalitätsunterschiede von Russen und seinen Brudervölkern nur durch den größten Rohstoffraubbau der Geschichte ausgleichen. Und soviele Ressourcen, wie man für Felbers Globo bräuchte, gibt es auf zehn Globen nicht.
Es dürfte nicht einmal für den Euro reichen.